Bundesliga

Bittencourt denkt nicht an Klausel und Klopp

Offensivspieler fordert Aggressivität und Leidenschaft

Bittencourt denkt nicht an Klausel und Klopp

Gute Erinnerungen ans Hinspiel: Leonardo Bittencourt, hier gegen Lukasz Piszczek, und 96 gelang ein 1:0-Auswärtscoup.

Gute Erinnerungen ans Hinspiel: Leonardo Bittencourt, hier gegen Lukasz Piszczek, und 96 gelang ein 1:0-Auswärtscoup. imago

Bittencourt: "Ärmel hochkrempeln!"

Die Gelb-Sperre ist abgebrummt. Wenn es nach Leonardo Bittencourt geht, kann es am Samstag gegen Borussia Dortmund wieder losgehen. Vorausgesetzt, Trainer Tayfun Korkut schenkt ihm das Vertrauen, will der 21-Jährige die Zuschauer in Hannover zumindest von der Einstellung her nicht enttäuschen. "Wir müssen aggressiv sein, die Fans zu uns ziehen. Sie müssen sehen, dass wir leidenschaftlichen Fußball spielen wollen. Wir müssen die Ärmel hochkrempeln und uns voll reinhauen." Ähnlich, wie es vor fast genau einem Jahr in der Krise nach dem 0:3 im Derby gegen Braunschweig gelungen sei. Am Boden liegend hatte man sich anschließend zu einem wichtigen 2:1-Sieg gegen den Hamburger SV aufgeschwungen.

Spielersteckbrief Bittencourt
Bittencourt

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Trainersteckbrief Korkut
Korkut

Korkut Tayfun

Trainersteckbrief Klopp
Klopp

Klopp Jürgen

Nur mit Wille und Leidenschaft ist für nach Einschätzung des Juniorennationalspielers der schleichende Niedergang seit Beginn der Rückrunde zu stoppen. "Es gelingt nur, wenn wir hundertprozentig zusammenstehen und als Team auftreten." Das gilt natürlich auch insbesondere für Bittencourt, für den Borussia Dortmund ein besonderer Gegner ist. Nach seinem Wechsel von Energie Cottbus schnupperte er 2012/13 bei den Westfalen Bundesliga- und sogar Champions-League-Luft, ehe es nach Hannover ging. Dort läuft sein Vertrag noch bis 2017, Borussia besitzt ab diesem Jahr ein Rückkaufrecht für rund fünf Millionen Euro.

In den 90 Minuten werde ich kein Kumpel sein von jemandem, der in Schwarz-Gelb aufläuft.

Leonardo Bittencourt

"Für mich zählt nur das Hier und Jetzt. Ich kann nicht sagen, was in Zukunft passiert", ist für Bittencourt die Klausel jedoch derzeit ganz weit weg. "Ich glaube auch nicht, dass ich Herrn Klopp am Samstag irgendetwas beweisen muss. Er kennt mich gut genug. Ich versuche, in jedem Spiel meine Leistung abzurufen – egal, wie der Gegner heißt. Ich blende das komplett aus. Auch, weil ich mich in Hannover sehr wohl fühle." Dazu, dass sich im Sommer kein erneuter Wechsel anbahnt, passen Signale aus Dortmund, nach denen auch beim BVB aktuell eher nicht an eine Rückholaktion Bittencourts gedacht wird.

Ruhen müssen für den Hannoveraner am Samstag auch die Kontakte zu einigen Dortmunder Spielern wie Bittencourts besonderem Freund Marco Reus, mit denen bestenfalls an den Tagen vorher über die sozialen Medien noch etwas der Flachs blüht. Am Spieltag ist das vorbei. "Ich will mit Hannover dieses Spiel gewinnen. Sobald der Schiedsrichter anpfeift, kenne ich keine Verwandten. In den 90 Minuten werde ich kein Kumpel sein von jemandem, der in Schwarz-Gelb aufläuft."

Michael Richter