Der 19 Jahre alte Torhüter konnte gleich zwei Distanzschüsse von Valentin Stocker nicht festhalten, beide Fehlgriffe führten zu Toren. Erst verwertete Änis Ben-Hatira eine schwache Abwehr Wellenreuthers zum 1:1 (21.), dann staubte Genki Haraguchi ebenfalls im Nachschuss zum 2:1 ab (81.). Doch Schalke ließ sich von den Patzern nicht entmutigen. "Wir haben mal wieder blöde Gegentore bekommen. Aber wir haben eine gute Moral bewiesen und hochverdient einen Punkt mitgenommen", kommentierte Kapitän Benedikt Höwedes das Unentschieden samt den vermeidbaren Gegentoren.
Matip hatte sich "mehr erhofft"
Erst hatte Leroy Sané bei seinem Startelfdebüt (Eric Maxim Choupo-Moting musste kurzfristig passen) mit einem sehenswerten Lupfer-Tor für die Königsblauen ausgeglichen (40.), ehe Joel Matip in der Schlussminute per mustergültigem Kopfball zumindest noch den einen Zähler rettete. "Wir lagen bis zur letzten Minute mit 1:2 zurück. Dass wir dann doch noch einen Punkt mitgenommen haben, ist natürlich gut. Wir hatten uns allerdings selbstverständlich mehr erhofft", ließ "Retter" Matip nach der Partie wissen.
Spielersteckbrief Wellenreuther
FC Schalke 04 - Vereinsdaten
Gründungsdatum
04.05.1904
Vereinsfarben
Blau-Weiß
Doch Trainer Roberto di Matteo wollte nicht mit den zwei verlorenen Punkten hadern. "Das Spiel am Dienstag hat uns viel Kraft gekostet, aber die Reaktion meiner Mannschaft hat mir gut gefallen", erklärte der Italo-Schweizer: "Nach dem Spielverlauf bin ich zufrieden mit dem Punkt. Vielleicht ist dieser gewonnene Punkt am Ende der Saison ja der entscheidende." Am kommenden Wochenende empfangen die mit 39 Zählern auf dem fünften Rang liegenden Schalker die drittplatzierten Leverkusener.
Sanés Lupfer rückt in den Hintergrund
Tor beim Startelfdebüt: Leroy Sané (re.) traf per Lupfer zum zwischenzeitlichen 1:1. Getty Images
Doch nach der Reise in Berlin beherrschen die Youngster die Schlagzeilen, im positiven wie negativen Sinne. "Da braucht man nicht drumherum reden. Das ist bitter", kommentierte Sportdirektor Horst Heldt die beiden Aussetzer von Wellenreuther schüchtern. So lenkten die Fehlgriffe des 19-Jährigen von dem abgeklärten Treffer von Sané ab, der bei seinem Startelfdebüt glänzte und wie gegen Real ein schönes Tor erzielte.
"Ich habe wie schon in Madrid gemischte Gefühle. Auf der einen Seite bin ich stolz darauf, dass ich ein Tor erzielt habe. Auf der anderen Seite ist es natürlich schade, dass wir nur einen Punkt mitgenommen haben", sagte Sané und blickte ganz routiniert schon auf die nächste Woche: "Wir müssen jetzt nach vorne schauen und uns auf das Spiel gegen Leverkusen konzentrieren. Die Partie ist sehr wichtig für uns."
