Bundesliga

Polanski und Szalai haben gemischte Gefühle

Hoffenheim: Trainer Gisdol will nicht von Europa sprechen

Polanski und Szalai haben gemischte Gefühle

Er denkt schon an Schalke: Eugen Polanski.

Er denkt schon an Schalke: Eugen Polanski. imago

Die Tabelle lügt nicht. Dennoch mag es Markus Gisdol nicht, wenn über Europa gesprochen wird. Zu sehr will er den Fokus auf die anstehende Pokalpartie am Dienstag bei Zweitligist VfR Aalen lenken. Zu sehr hat ihn die Schwächephase seines Teams zum Rückrundenstart geärgert, als Hoffenheim mit drei Niederlagen aus der englischen Woche kam. Schon wurde im Umfeld die Sorge vor einem drohenden Abstiegskampf laut. Jetzt, drei Spieltage später, beherrscht der Traum von einer Europapokal-Teilnahme die Gedanken der Fans. Der Trainer favorisiert dagegen eine Politik der ruhigen Hand. "Mal geht der Blick nach unten, mal geht er nach oben", stellt er fest. "Mir ist es das egal. Wir werden sehen, wo wir am Ende stehen."

Am liebsten oben, wenn es nach seinen Spielern geht. Nur wenige sprechen aus, was viele denken. "Es wird nicht einfach, auf Schalke zu gewinnen oder zu bestehen", sagt Eugen Polanski. "Aber wir wollen dort unser Spiel durchbringen und etwas reißen." Der Erfolg über den FSV, der in der ersten Halbzeit den Gastgebern das Leben mehr als schwer gemacht hatte und sogar an einem Erfolg schnuppern durfte, sorgt für frischen Mut. "Das sind Big Points, wenn man solche Spiele gewinnen." Vor allem nachdem die TSG "insgesamt kein gutes Spiel, vor allem keine gute erste Halbzeit" absolviert habe.

Auch mit der eigenen Leistung geht der polnische Nationalspieler kritisch um, zeigt sich unzufrieden, obwohl ihm mit seinem 2:0 der erste Kopfballtreffer seiner Bundesligakarriere gelang. "Normalerweise bin ich nicht für Kopfballtore zuständig." Dieses Mal habe er die Flanke aber "perfekt auf den Kopf serviert bekommen. Der Treffer gehört zu 80 Prozent dem Flankengeber". Polanski, der zwischen Juli 2009 und Januar 2013 87 Spiele (4 Tore, 10 Assists) für Mainz absolviert hat, will weder dem Tor noch der Partie an sich besondere Bedeutung zukommen lassen. Sein Abschied aus Mainz liege weit zurück, dennoch sei es durchaus ein "besondereres Spiel" als sonst gewesen.

Das dürfte auch für Adam Szalai gelten, der allerdings mit wenig Freude auf das Wiedersehen mit dem Ex-Klub zurückblicken kann. Von Januar 2010 bis Ende Juni 2013 stürmte er in Rheinhessen, erzielte in 79 Spielen 21 Treffer und legte 10 weitere auf. In Hoffenheim tut er sich schwerer damit, traf in 17 Spielen erst viermal (2 Assists). Vor allem in Spielen wie am Samstag, wenn er es mit zweikampfstarken, rigoros verteidigenden und aufmerksamen Abwehrspielern wie Bungert und Bell zu tun bekommt. "Das war ein schwieriges Spiel für ihn", erklärt Markus Gisdol, "er hatte ganz, ganz wenig Platz." Und damit keinen guten Tag. Da hilft auch der Blick auf die Tabelle nicht.

George Moissidis

Bilder zur Partie TSG Hoffenheim - 1. FSV Mainz 05