In Stuttgart schwächelten die Münchner in der Anfangsphase genau wie das Freistoßspray von Referee Florian Meyer, das bei kalten Temperaturen im Ländle statt eines stattlichen Striches nur einen Rinnsal produzierte. Aus viel Ballbesitz des Tabellenführers resultierte gegen einen klug verteidigenden VfB aufgrund fehlenden Tempos sowie mangelnder Laufbereitschaft und Kreativität bis kurz vor der Pause keine einzige Torchance.
Wer weiß, wie das Duell geendet hätte, wenn Gotoku Sakai den Ball nach einer knappen halben Stunde statt an den Außenpfosten in den Winkel gezirkelt hätte? DIE Bayern, die mit ganz breiter Brust in der Hinserie die Konkurrenz nach Belieben beherrscht haben, waren in Stuttgart nicht auf dem Rasen zu sehen. Zweifellos aber individuelle Klasse: Robben erzielte die Führung der Gäste in überragender Manier und sorgte gleichzeitig für Effizienz und Nervenberuhigung.
Die Qualität von Arjen Robben und David Alaba war der große Unterschied.
Pep Guardiola
Nachdem David Alaba kurz nach der Pause einen direkten Freistoß sehenswert in den Winkel gezimmert hatte, war dies gegen einen offensiv bis auf die genannte Ausnahme harmlosen Gegner genug. Pep Guardiola, wie immer an der Linie ganz nah dran an seinen Schützlingen - einmal nach Verlassen der Coachingzone zu nah und deshalb von Meyer ermahnt -, wusste ganz genau, wer die Väter des Sieges waren: "Die Qualität von Arjen Robben und David Alaba war der große Unterschied."
Dem spanischen Coach ist nicht entgangen, dass sein Team auch danach im Verwaltungsmodus, als der Gegner mehr Risiko ging und Räume eröffnete, noch nicht zu alter Klasse gefunden hat. "Es war schwer, unser Spiel nicht top. Als Vorbereitung auf Hamburg und Donezk war das Ergebnis wichtig, aber wir müssen uns verbessern, um unser Niveau zu erreichen."
Den kommenden Aufgaben sieht Guardiola gleichwohl dennoch optimistisch entgegen: "Ich habe aber viel Vertrauen in die Mannschaft."