Aus Hannovers Trainingslager in Belek berichtet Toni Lieto
Stindl schwärmt noch immer von den "sensationellen Jahren in der Europa League, das waren besondere Erlebnisse", sagte der Mittelfeldspieler in Belek. Zweimal in Folge (2011 und 2012) hatte sich 96 unter Mirko Slomka für den Wettbewerb qualifiziert, ehe Monate des Misserfolgs die Euphorie trübten und sich zwischenzeitlich sogar Angst vor dem Abstiegskampf breit machte.
Diese ernüchternde Zeit ist überstanden, Tayfun Korkut formt das Team wieder zu einem Europapokal-Anwärter - 96 überwintert auf dem achten Tabellenplatz. "In der Hinrunde haben wir das Gefühl entwickelt, dass wir uns mit den oberen Mannschaften messen können", sagte Stindl, "sicher müssen wir dazu immer an unsere Grenzen gehen."
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Sollte Hannover tatsächlich am Ende der Saison die Qualifikation für den europäischen Wettbewerb gelingen, würde das für den Klub die Chancen auf einen Verbleib Stindls merklich steigern. Er könnte 96 im Sommer aufgrund einer Klausel für festgeschriebene drei Millionen Euro vorzeitig verlassen, es ist eine Summe unter Wert. Vor allem Schalke und Gladbach haben Interesse signalisiert - zuletzt auch öffentlich.
Wie bei Diouf: Das Thema Stindl wird sich über Monate hinziehen
Stindl steht vor der Frage, ob er Hannover im Sommer den Rücken kehrt oder seinen Vertrag bis 2016 erfüllt und dann ablösefrei wechselt. Oder ob er bei 96 sogar verlängert. Manager Dirk Dufner will mit dem 26-Jährigen in Belek über die Zukunft sprechen, die Unterhaltung hat "bisher aber noch nicht" stattgefunden, sagte Stindl am Donnerstag.
Die Entscheidung darüber, ob Stindl eine neue Herausforderung sucht oder seinen Weg als Führungsspieler bei Hannover fortsetzt, wird frühestens im April fallen - eher später. Ähnlich wie damals bei Mame Diouf, der inzwischen bei Stoke City untergekommen ist, wird sich dieses Thema über Monate hinziehen. Stindl will sich jedenfalls "nicht an diesen Spekulationen beteiligen und versuchen, das von mir fernzuhalten".