Bundesliga

Der "größte Werderaner" nimmt Abschied

Klaus-Dieter Fischers Werk "Auftrag und Kompass" für Bremen

Der "größte Werderaner" nimmt Abschied

"45 geile Werder-Jahre": Klaus-Dieter Fischer nimmt Abschied.

"45 geile Werder-Jahre": Klaus-Dieter Fischer nimmt Abschied. picture alliance

Nahezu alle, die ihm in über vier Jahrzehnten lieb und teuer geworden waren, hatten den Weg in die Obere Rathaushalle gefunden - an historische Stätte, wie Klaus-Dieter Fischer bemerkte: "Das ist mein liebster Platz. Hier haben wir die großen Erfolge mit Werder gefeiert."

Noch einmal blickte der scheidende 73-Jährige, von seinem Klub zum Ehrenpräsidenten ernannt, auf "45 geile Werder-Jahre" zurück, schilderte dabei unter anderem die Verbundenheit zu seinen Vorgängern Dr. Franz Böhmert und Wolfgang Barkhausen, dankte den anwesenden Ex-Trainern Otto Rehhagel und Thomas Schaaf, die seine Ära erfolgreich begleitet hatten, und stellte aus Spielern und Ex-Spielern drei komplette Mannschaften auf. "Das sind die Spieler, die heute hierher gekommen sind. Das ist für mich die größte Ehre."

Von Christoph Dabrowski, der im Mai 1999 zur Trainerpremiere von Thomas Schaaf im Abstiegskampf das entscheidende Tor zum 1:0 über Schalke erzielt hatte, über frühere Größen wie Dieter Eilts und Marco Bode reichte der Bogen bis hin zu Spielern, die heute noch aktiv sind: Naldo und Aaron Hunt aus Wolfsburg, Nelson Valdez aus Frankfurt, dazu Akteure des aktuellen Werder-Kaders wie Clemens Fritz und Zlatko Junuzovic.

Nachfolger sieht Fischers Handeln als "Auftrag und Kompass"

Das beispielhafte Engagement Fischers weit über die Profi-Abteilung hinaus bezeichnete sein Nachfolger als Vorsitzender, Dr. Hubertus Hess-Grunewald, als "Auftrag und Kompass" für die Zukunft. Der neue erste Mann zog bildlich seinen Hut und würdigte den Scheidenden als "größten Werderaner, den der Verein je hervorgebracht hat". Eine von Werders Breitensportlern genutzte Halle an der Bremer Hermine-Berthold-Straße trägt ab sofort den Namen "Klaus-Dieter-Fischer-Halle".

Aus der Distanz imponierte mir in Bremen stets diese familiäre Vertrautheit.

DFB-Präsident Wolfgang Niersbach

DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hob in seiner Rede hervor, wie Fischer den Verein stets als Gemeinschaft aufgefasst habe: "Aus der Distanz imponierte mir in Bremen stets diese familiäre Vertrautheit, zusammenzustehen, eine verschworene Gemeinschaft zu bilden. Dazu gehören Köpfe." Mit einem Augenzwinkern überbrachte Niersbach Grüße von Liga-Präsident Dr. Reinhard Rauball: "Von ihm soll ich besonders viel Glück für das nächste Spiel wünschen." An diesem Samstag trifft Werder im Kellerduell der Bundesliga auf Rauballs Heimatverein Borussia Dortmund...

Der offizielle Festakt, der mit einleitenden Worten des Präsidenten der Bremer Bürgerschaft, Christian Weber, begonnen hatte, endete mit einem auf das Werk Fischers umgedichteten Vereinslied, das im Original im Weserstadion stets nach Siegen intoniert wird: "Du bist Werder Bremen" von der Band "Afterburner".

Michael Richter