Bundesliga

Süles Kreuzbandriss überschattet den Angriffswirbel

Hoffenheims Trainer Gisdol wechselt Wucht ein

Süles Kreuzbandriss überschattet den Angriffswirbel

Joker Adam Szalai stach.

Joker Adam Szalai stach. Getty Images

Die Aussagen über den Dreier glichen sich nach Spielende natürlich. "Wir sind froh", sagte zum Beispiel Stürmer Adam Szalai gegenüber Sky. Kevin Volland ergänzte: "Es war ein extrem leidenschaftliches Spiel von beiden. Wir hatten auch etwas Glück und sind deswegen heilfroh, die drei Punkte hierbehalten zu können." Auch Schwegler, der einst für fünf Jahre beim Gegner aus Frankfurt gespielt hatte, meldete sich zu Wort: "Es war ein turbulentes Spiel. Es war Wahnsinn." Weil sein aktuelles Team nunmal letztlich mit 3:2 gewonnen hatte, war sich der Schweizer nicht sicher, ob er die Ex-Kollegen am Abend überhaupt noch besuchen durfte: "Ich hoffe, ich darf noch hin in die Kabine."

Szalai: "Wir brauchen über das Schlechte nicht reden"

Was passierte überhaupt? In einer noch nicht allzu turbulenten ersten Hälfte drückten die Hoffenheimer gegen Ende noch auf die Tube und markierten durch Volland das 1:0 (43.). Der Nationalspieler sah sich mit diesem Treffer, dem erst dritten in der laufenden Saison, bestätigt: "Ich komme immer besser rein."

TSG Hoffenheim - Die letzten Spiele
VfB Stuttgart Stuttgart (H)
0
:
3
Eintracht Frankfurt Frankfurt (A)
3
:
1
Spielersteckbrief Süle
Süle

Süle Niklas

Spielersteckbrief Ad. Szalai
Ad. Szalai

Szalai Adam

Spielersteckbrief Roberto Firmino
Roberto Firmino

Barbosa de Oliveira Roberto Firmino

Spielersteckbrief Volland
Volland

Volland Kevin

Bundesliga - Topspieler (Sturm) 2014/15
Bayern München Robben Arjen
2,00
Bayer 04 Leverkusen Bellarabi Karim
2,73
VfL Wolfsburg Perisic Ivan
3,00

Spielbericht

In Abschnitt zwei wurde es dann spektakulär, vor allem nach der goldenen Einwechslung von Gisdol, der für den unauffälligen Anthony Modeste den nach Rotsperre wieder einsatzbereiten Adam Szalai brachte. Der Ungar gab dem eigenen Angriff den nötigen Impuls, erzielte das zwischenzeitliche 2:1 selbst und bereitete die 3:2-Entscheidung vom an diesem Abend starken Ideengeber Roberto Firmino vor. Szalais klare Einschätzung nach Spielschluss: "Wir können das Spiel noch früher entscheiden. Nach vorne machen wir es gut, auch wenn wir nicht alle Chancen nutzen. Wichtig ist aber, dass wir viele Gelegenheiten überhaupt bekommen. Wir brauchen über das Schlechte heute nicht zu reden, wir haben gewonnen." Als Matchwinner konnte außerdem Torwart Oliver Baumann bezeichnet werden, der in der Schlussphase zweimal glänzend parierte und seine zuletzt schwächeren Auftritte gänzlich vergessen ließ. Reichlich Lob aus den eigenen Reihen gab es obendrein - unter anderem von Volland: "Glückwunsch an Oli, der uns heute gerettet hat."

Sprinter Gisdol: "Das wird der Wermutstropfen"

Trainer Gisdol, der beim finalen 3:2 gar mit in die Spielertraube gerannt war, lobte erst einmal den Gegner: "Man hat gesehen, warum wir vor Frankfurt gewarnt haben. Nach drei Siegen hat man der Mannschaft das Selbstvertrauen angemerkt. Es war ein äußerst intensives Spiel. Beide Mannschaften haben mit offenem Visier agiert." Zu seinem Sprint, um mitjubeln zu können, sagte der Coach: "Es entstand Hektik und eine unglaubliche Stimmung. Es hat mich einfach gepackt in diesem Moment."

Niklas Süle (links) und Roberto Firmino

Zwischen Sorge und Freude: 1899 Hoffenheim. Getty Images

Zurück zu Süle, den es schon in der siebten Minuten unscheinbar, aber hart erwischt hatte: Der Innenverteidiger begab sich an der Seitenauslinie in ein Laufduell mit Haris Seferovic, knickte dabei leicht weg und hielt sich noch im Fallen das linke Knie. Minutenlang lag der in dieser Saison gute Abwehrmann (kicker-Notenschnitt: 3,0) auf dem Boden, hielt sich dabei stets die Hände vors Gesicht. Sanitäter mussten den 19-Jährigen schließlich mit der Trage vom Feld bringen und direkt in den Krankenwagen Richtung Klinik transportieren.

"Das wird der heutige Wermutstropfen sein. Die Ärzte haben wie ich kein gutes Gefühl", fand Gisdol schon direkt nach dem Spiel betrübte Worte. TSG-Manager Alexander Rosen wusste noch Schlimmeres zu berichten: "Es gibt noch keine Neuigkeiten aus dem Krankenhaus zur Verletzung. Die Behandlungen mussten wegen der großen Schmerzen unterbrochen werden."

Diagnose: Kreuzbandriss

Am Samstagmittag gab es dann die traurige Gewissheit: Süle hat sich einen Riss des vorderen Kreuzbandes im linken Knie zugezogen. Das ergaben die Untersuchungen in der orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg. Rosen fühlt mit dem Verletzten: "Das tut uns unendlich leid für Niklas. Er ist ein toller Junge, der bislang eine hervorragende Entwicklung genommen hat. Wir werden ihn uneingeschränkt mit allen Mitteln unterstützen und durch diese anspruchsvolle Phase in seiner Laufbahn begleiten." Auch bei aller Unterstützung dürfte Süle aber in dieser Spielzeit nicht mehr auflaufen können. Zudem ist für ihn eine Teilnahme an der U-21-EM in Tschechien im Juni 2015 äußerst unwahrscheinlich.

mag

Bilder zur Partie TSG Hoffenheim - Eintracht Frankfurt