Bundesliga

Slapstick und Torschuss-Panik - BVB am Ende

13. Spieltag: Bayer nimmt Köln auseinander, HSV rutscht ab

Slapstick und Torschuss-Panik - BVB am Ende

Knoche (2. v. re.) schaltet am schnellsten und markiert das 1:0 für Wolfsburg.

Knoche (2. v. re.) schaltet am schnellsten und markiert das 1:0 für Wolfsburg. Getty Images

Knoche hält Wolfsburg auf Kurs

Im ersten Sonntagsspiel am Nachmittag fuhr der VfL Wolfsburg gegen den unmittelbaren Konkurrenten Borussia Mönchengladbach einen verdienten 1:0-Heimdreier ein. Den 1:0-Siegtreffer erzielte Wolfsburgs Abwehrspieler Knoche nach einer etwas verunglückten Faustabwehr von Borussias Keeper Sommer. Die Niedersachsen hatten eine halbe Stunde alles im Griff und eine Portion Glück, dass Herrmann eine große Kopfballchance ausließ - Benaglio rettete reflexartig. Im zweiten Abschnitt waren die Hausherren dem zweiten Treffer deutlich näher, doch gingen De Bruyne & Co. mit ihren Chancen etwas zu nachlässig um, so dass es bis zum Schluss spannend blieb. Wolfsburg bleibt damit an den Bayern weiter mehr oder weniger dran (sieben Punkte Rückstand) und zudem im zehnten Heimspiel gegen die Fohlen ungeschlagen. Die Gladbacher dagegen rutschen auf Platz fünf.

0:2 bei der Eintracht: Dortmund zeigt Nerven und ist erstmals Letzter

Im Zentrum einer phasenweise sehr wackligen BVB-Defensive: Neven Subotic.

Im Zentrum einer phasenweise sehr wackligen BVB-Defensive: Neven Subotic. Getty Images

Borussia Dortmund kommt einfach nicht in die Spur. Vier Tage nach der ersten Niederlage in der laufenden Champions-League-Saison (0:2 beim FC Arsenal) verlor der BVB auch bei Eintracht Frankfurt mit 0:2. Mit der achten Saisonniederlage sind die Schwarz-Gelben nach 13 absolvierten Spieltagen wie nach dem ersten Spieltag (zusammen mit dem FCA) am Tabellenende angekommen. Bei den Hessen liefen die Dortmunder erneut früh einem Rückstand hinterher, als eine Art Befreiungsschlag von Russ die BVB-Abwehr aufriss und Meier mit seinem achten Saisontor die Eintracht in Front schoss. Die Schaaf-Elf hatte mehrmals die Chance, die arg wacklige Dortmunder Hintermannschaft mit dem zweiten Gegentreffer zu bestrafen, doch Meier und Seferovic vergaben einige "Hochkaräter". Allerdings klebte den Borussen in einer Vielzahl von Situationen das Pech an den Stiefeln, so traf Großkreutz nur den Pfosten. Letztlich ermöglichte eine Slapstick-Einlage von Ginter und Weidenfeller den zweiten Frankfurter Treffer zum 2:0-Endstand.

Bayer wie entfesselt im Rhein-Derby

Hakan Calhanoglu

Freistoß in Perfektion: Hakan Calhanoglu (nicht im Bild) trifft zum 2:1. Getty Images

Bayer Leverkusen hat trotz eines frühes Rückstandes das rheinische Derby gegen Nachbar Köln am Ende deutlich mit 5:1 gewonnen. Die Partie nahm sofort Fahrt auf und bot reichlich Gesprächsstoff. Gleich zwei Elfmetersituationen beschäftigte Fans wie Spieler. Während über den ersten Elfer noch diskutiert wurde (Leno erwischte Lehmann leicht mit seinem Kopf, der Gefoulte verwandelte), flog Ujah über Leno. Diesmal ließ Kinhöfer weiterspielen – falsche Entscheidung. Keine Diskussionen gab es schließlich beim Ausgleich. Nach bösem Patzer von Horn staubte Bellarabi zum 1:1 ab. Nicht der einzige Fehler des Keepers an diesem Nachmittag. Gegen den perfekten Freistoß von Calhanoglu zum 2:1 war indes kein Kraut gewachsen. Dann wurde es noch ganz bitter: Joker Drmic, der zur Pause Kießling ersetzt hatte, erzielte einen Doppelpack und Bellarabi markierte den 5:1-Endstand. Von der Kölner Auswärtsstärke war nichts mehr übrig.

Robben lässt die Bayern weiter marschieren

Eine klare Sache war das Spiel in Berlin über weite Strecken. Bayern dominierte die Hertha, Lewandowski verpasste es gleich zu Beginn, die Führung zu besorgen. Aber dann durfte Robben ran. Kommt der Niederländer aus rund 18 Metern in zentraler Position zum Abschluss, gibt es selten was zu halten, so auch in Berlin. Auf Vorlage von Müller durfte er frei abziehen und Keeper Kraft, der noch dran war, musste sich geschlagen geben. Hertha wurde mit zunehmender Spieldauer zwar mutiger, aber es reichte nicht für einen Treffer, sodass die Bayern der Konkurrenz weiter davon marschieren.

Junuzovic schießt Werder per Traumtor in Fahrt

Davie Selke

Schüttelte den Derby-Frust ab: Davie Selke und Werder bejubelten einen klaren Sieg gegen Paderborn. Getty Images

Werder Bremen konnte die Derby-Pleite gegen den HSV zwar nicht vergessen machen, versöhnte seine Fans aber dennoch mit einem deutlichen und ungefährdeten 4:0-Erfolg gegen Paderborn. Coach Viktor Skripnik schickte gegen den kessen Aufsteiger eine richtig junge Truppe ins Rennen, dabei feierte Sternberg sein Debüt in der Bundesliga. Die Anfangsphase gehörte schon klar den Hausherren und wurde von einem tollen Freistoßtreffer von Junuzovic gekrönt. Nach dem Wechsel war erneut Junuzovic am 2:0 beteiligt. Nach seinem Freistoß staubte Selke ab. Wenig später war die Partie dann entschieden, Keeper Kruses schwache Abwehr spielte Bartels in die Karten – 3:0. Doch das war nicht genug, der SCP kassierte seine erste herbe Pleite, denn Aycicek schraubte das Ergebnis noch auf 4:0.

Altintop leitet die Wende ein

Der FC Augsburg beißt sich endgültig oben fest und feierte gegen den Hamburger SV schon den siebten Saisonsieg, während der Traditionsverein aus dem Norden wieder auf einen Abstiegsrang rutscht. Der HSV bot in Augsburg in der ersten Hälfte zunächst eine konzentrierte Vorstellung, ließ die Heimelf immer wieder gegen die kompakte Defensive auflaufen. Kurz vor dem Pausenpfiff vollendete van der Vaart den bis dato besten Angriff der Partie zum 1:0. Doch der FCA ist keine Mannschaft, die aufsteckt. Nach dem Wechsel fiel im Anschluss an einen Freistoß der Ausgleich. Altintop stand richtig, um aus kurzer Distanz abzustauben. Bobadilla drehte die Partie mit seinem Treffer. Die Entscheidung zum 3:1-Erfolg fiel per Strafstoß und hierfür ist bei den Schwaben Verhaegh zuständig. Der Niederländer erzielte bereits seinen fünften Treffer vom Punkt in dieser Saison.

Huntelaar erwischt einen perfekten Tag

Huntelaar erzielt die Schalker Führung.

Mit viel Geschick: Huntelaar erzielt die Schalker Führung. Getty Images

Schalkes Coach Roberto di Matteo hatte vor dem Spiel gegen Mainz große Personalsorgen, kurzfristig sagte auch noch Boateng mit einer fiebrigen Erkältung ab. Doch die Königsblauen ließen sich davon nicht weiter verunsichern, gingen durch einen schönen Treffer von Huntelaar, der gefühlvoll über Karius hinweg den Ball im Tor versenkte, in Führung. Die herbe Pleite gegen Chelsea war ein wenig vergessen, als der Niederländer noch vor der Pause auf 2:0 erhöhte. Als Okazaki kurz vor der Pause verkürzte, keimte bei den Gästen Hoffnung auf, denn Schalke ist bekanntermaßen ein recht labiles Gebilde dieser Tage. Aber Barnetta beruhigte die Gemüter schnell, als er mit einem platzierten Schuss auf 3:1 stellte. Schließlich rundete Huntelaar seinen perfekten Tag mit seinem dritten Tor zum 4:1 ab.

Hoffenheim beendet Negativlauf mit bester Unterhaltung

Nach drei Pleiten in Folge hat sich Hoffenheim mit einem sehr unterhaltsamen 4:3-Erfolg gegen Hannover 96 zurückgemeldet. Die Hausherren kamen besser in die Partie, Schipplock sorgte mit einem Schuss an den Querbalken für den ersten Aufreger. Dann lag Schiedsrichter Brych falsch, als er den Kraichgauern einen Freistoß gab, denn das Foul war im Strafraum. Aber Schwegler beendete alle Diskussionen und drosch den Standard einfach mal in die Maschen. Volland erhöhte nach präziser Vorarbeit von Kim auf 2:0. Doch Stindl hielt die Partie spannend, als er noch vor der Pause verkürzte. Nach dem Wechsel ging es munter so weiter. Nach einer schönen Passstafette drückte Joselu den Ball über die Linie und beendete seine Torflaute. Das war der Weckruf für die Hausherren: Hoffenheim fand wieder in die Spur, Polanski und Süle schraubten das Ergebnis auf 4:2. Doch weil Baumann den Gästen noch ein Geschenk überreichte und den erneuten Anschlusstreffer vorbereitete (wieder durch Stindl) wurde es am Ende nochmal richtig hektisch.

Gefeierter Stevens - Tragischer Held Mitrovic

VfB-Torschütze Martin Harnik (re.) gegen Freiburg Felix Klaus

Augen zu und durch: VfB-Torschütze Martin Harnik (re.) gegen Freiburg Felix Klaus. Getty Images

Huub Stevens hat sich mit einem Sieg in der Bundesliga und beim VfB zurückgemeldet. Nach dem Rücktritt von Armin Veh hat der 60-jährige Niederländer die Stuttgarter bei seinem Comeback bei den Schwaben am Freitagabend in Freiburg zu einem 4:1 geführt. Der Sportclub, der zuvor drei Spiele unbesiegt blieb, erarbeitete sich schnell ein Chancenplus, das Tor machte aber Harnik auf der anderen Seite. Darida fasste sich noch vor der Pause ein Herz und knallte den Ball zum 1:1 in die Maschen. Klaus hatte mit einem Lattentreffer zudem Pech. Freiburg kam wieder engagiert aus der Kabine, geriet aber erneut ins Hintertreffen. Die tragische Figur: Abwehrmann Mitrovic. Der ermöglichte durch zwei Patzer dem VfB die Führung durch Gruezo und das 3:1 durch Werner, ehe er nach einer Notbremse auch noch mit Rot vom Platz musste. Harnik nutzte die Überzahl zu seinem zweiten Treffer und der Entscheidung. Nach Punkten hat die Stevens-Elf mit dem Sportclub gleichgezogen.

kon