Bundesliga

Werder lebt wieder dank "Viktory" Skripnik

Erster Heimsieg, erstes Spiel zu Null

Werder lebt wieder dank "Viktory" Skripnik

Drei Spiele unter seiner Regie, drei Siege: Werder-Coach Viktor Skripnik.

Drei Spiele unter seiner Regie, drei Siege: Werder-Coach Viktor Skripnik. Getty Images

Kampf, Ordnung und Defensivstabilität wurden im Duell der Kellerkinder Bremen und Stuttgart in den Vordergrund gerückt. Demnach war offensiver Hochgenuss nicht Teil des Plans in den 90 Minuten, doch darauf kam es beiden Teams auch nicht an. Einen Sieger gab es trotzdem - und der trug grün und weiß.

"Wir haben zum ersten Mal zu Null gespielt und Stuttgart keine große Chance gelassen. Nicht schlecht - Kompliment! Die Mannschaft hat den Applaus verdient", sagte ein hocherfreuter Coach Skripnik nach Spielschluss, der ebenfalls in den Feierreigen der Fans mit eingeschlossen wurde und fortan als "Viktory Skripnik" bekannt ist. Vollkommen Recht hatte der Ukrainer mit seiner Aussage aber nicht, denn der VfB hatte beim Stand von 1:0 eine gewaltige Chance auf den Ausgleich: Kapitän Christian Gentner aber lenkte seinen Kopfball frei vor dem leeren Tor knapp links vorbei (32.).

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Prödl zum Tor: "Kein Foul"

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Aufrechter Gang nach dem Spiel in der Fankurve? Lange ist's her für Sebastian Prödl und Co. Getty Images

Ansonsten aber regierte um Turm Sebastian Prödl, der nach einer Ecke per Kopf die zu diesem Zeitpunkt überraschende Führung markierte (30.), zumeist die komplette Abwehrhoheit. Das musste auch Gentner selbst gegenüber Sky anerkennen: "Wir haben es nicht geschafft, genügend Druck aufzubauen." Das Ergebnis empfand der Ex-Wolfsburger derweil als "unglaublich ärgerlich" und "vollkommen unnötig".

Zurück zu Prödls Tor, der vor seinem erfolgreichen Kopfball Gegenspieler und Nationalmannschaftskollege Florian Klein locker abgekocht hatte. Ein Foul wurde in dieser Situation von Schiedsrichter Guido Winkmann zu Recht nicht gepfiffen - das sah auch Prödl selbst so: "Das muss man nicht abpfeifen. Ich setze mich durch. Kein Foul. In dieser Situation war ich den Tick schneller."

Der Abwehrmann gewährte anschließend außerdem Einblicke ins Mannschaftsinnenleben ("Wir haben den Schwung mitgenommen") und über Trainer Skripnik, der sich vor seinem ersten Heimspiel angespannt gezeigt hatte: "Man hat ihm die Nervosität angesehen, aber er hat uns toll eingestellt."

Ein Wirkungswechsel

Spielbericht

Im Spiel selbst zeigte der 44-Jährige Übungsleiter aber wie seine Spieler höchste Konzentration und erkannte im Vorfeld der 56. Minute, dass die Mitte im grün-weißen Spiel mehr Stabilität benötigte: Es kam Makiadi für den kämpfenden, aber häufig glücklosen Dribbler Elia. Dieser Wechsel zahlte sich vollends aus, fortan erspielten sich die Stuttgarter nichts mehr Gefährliches. Torhüter Raphael Wolf blieb nahezu beschäftigungslos.

SV Werder Bremen

Holten sich den Dank der leidgeprüften Fans ab: die Kicker des SVW. Getty Images

"Wir haben nicht viele gute Chancen zugelassen", kam auch Skripnik selbst noch einmal auf den Defensivwillen seines Teams zu sprechen. Es war mit dem Auftritt in Chemnitz schon das zweite Spiel zu Null unter der Regie des neuen Mannes - in Mainz hatte es nur einen Gegentreffer gegeben.

Matchwinner Bartels: "Das haben wir geübt"

Fin Bartels

Eckballvariante - dieses Mal mit einem treffsicheren Abschluss von Fin Bartels. Getty Images

Nach vorne gelang den Nordlichtern dagegen zwar auch nicht allzu viel - wenn, dann aber nach Standards und zu den psychologisch wichtigen Zeitpunkten. Wie beim 2:0 durch Angreifer Bartels, der heute vornehmlich auf der "Zehn" agierte: Nach einer Ecke von Zlatko Junuzovic jagte der Ex-Paulianer das Leder wuchtig an den rechten Innenpfosten und von dort ins Tor (57.). Die Vorentscheidung. Ob diese Art des Eckstoßes trainiert wurde? "Wir haben es tatsächlich geübt", gab Bartels im Gespräch mit den Sky-Experten (unter anderem Lothar Matthäus) an. "Da habe ich aber immer vorbei gesemmelt."

Zu seiner an diesem Abend eher ungewohnten Position wie zu seinem laufintensiven Spiel meldete sich der flinke 27-Jährige ebenfalls zu Wort: "Gerade heute habe ich offensiv auf der Zehn gespielt, defensiv dann auf der rechten Seite. Deswegen waren die Wege heute länger." Das alles nahm Bartels aber gerne in Kauf: "Ich bin auch platt jetzt, aber es hat sich ja gelohnt."

Bilder zur Partie Werder Bremen - VfB Stuttgart