Bundesliga

Breitenreiters Volltreffer mit Meha

Paderborn: Albaner gegen Berlin effektiv

Breitenreiters Volltreffer mit Meha

Sein Einsatz gegen Berlin lohnte sich: Paderborns Mittelfeldspieler Alban Meha.

Sein Einsatz gegen Berlin lohnte sich: Paderborns Mittelfeldspieler Alban Meha. imago

"Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass ich schlapper werde", meinte der Mittelfeldspieler des SC Paderborn. Diese Feststellung kann man als Lob für seine Fitness auslegen - oder als (weiteren) Beleg für die desolate Leistung von Hertha BSC am Sonntag in Paderborn. Übermäßig gefordert hatten die Berliner Meha und den SCP jedenfalls nicht.

Die Hertha war insbesondere für Meha ein guter Aufbaugegner. Der 28-Jährige hatte sich gegen Ende des Sommer-Trainingslagers in Österreich im Testspiel gegen Maccabi Haifa einen Meniskuseinriss zugezogen. Erst am sechsten Spieltag gegen Gladbach war er zurückgekehrt, danach aber für die folgenden Partien nicht berücksichtigt worden.

Spielersteckbrief Meha
Meha

Meha Alban

Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Bayern München Bayern München
27
2
VfL Wolfsburg VfL Wolfsburg
23
3
Bor. Mönchengladbach Bor. Mönchengladbach
20
Trainersteckbrief Breitenreiter
Breitenreiter

Breitenreiter André

SC Paderborn 07 - Vereinsdaten
SC Paderborn 07

Gründungsdatum

01.06.1985

Vereinsfarben

Blau-Schwarz

mehr Infos

Der Trainer trifft momentan die richtigen Entscheidungen.

Paderborns Mittelfeldspieler Alban Meha

Beim 3:1 gegen die Hertha feierte er nun sein Startelf-Debüt. "Ich denke", gab er sich danach bescheiden, "ich habe ein gutes Spiel gemacht". Das kann man so sagen. Ein Tor nach einem präzisen Distanzschuss gelang dem Standardspezialisten, man kann schlechtere Tage erwischen. Das wird auch André Breitenreiter mit einer gewissen Genugtuung registriert haben. "Wir haben Alban gebracht für die Standards, weil wir dabei in dieser Saison bislang noch nicht so gut waren", erklärte Paderborns Trainer seine Motive.

Glückliches Händchen mit Meha

Der Aufstiegstrainer bewies damit einmal mehr ein glückliches Händchen. „Der Trainer trifft momentan die richtigen Entscheidungen“, meinte ein grinsender Meha nach dem vierten Saisonsieg des Aufsteigers. Breitenreiters Kalkül ging also wieder einmal auf. Und das gleich in mehrfacher Hinsicht.

Breitenreiter heizt den Konkurrenzkampf an

Am Freitag hatte der 41-Jährige ohne erkennbare Not den Konkurrenzkampf öffentlich angeheizt. Da nun fast alle Spieler fit seien, sei die Auswahl im Kader sehr groß. "Es gibt keine Boni mehr", hatte Breitenreiter betont, was beinahe drohend klang: "Es ist die Möglichkeit da, dass jetzt Spieler, die in der Vorwoche von Beginn an gespielt haben, nicht im Kader sind. Nicht aus Leistungsgründen, sondern weil wir momentan 20 gesunde Feldspieler haben, die alle von Beginn an spielen können."

Die Ankündigung setzte Breitenreiter gleich am Sonntag mit vier Veränderungen gegenüber der Startelf in Hoffenheim (0:1) in die Tat um. Dadurch verschärfte er nicht nur den Konkurrenzkampf, sondern stärkte auch seine Glaubwürdigkeit. Bei Meha kam die Berufung in die Startelf gegen Berlin dabei einigermaßen überraschend.

Der albanische Nationalspieler, der im Vorjahr bereits mit einem Meniskusschaden im anderen Knie und einem anschließenden Knorpelschaden lange ausgefallen war, hatte sich in der vergangenen Länderspielpause den Unmut des Trainers zugezogen. Statt in Paderborn an der Fitness zu arbeiten, wie es Breitenreiter gerne gesehen hätte, war der lange verletzte Meha zur Nationalmannschaft gereist, wo er nicht zum Einsatz kam.

Die Sache dürfte nun vergessen sein. An seinem Fitness-Rückstand hat Meha gearbeitet, und seine gute Schusstechnik ist ihm ohnehin geblieben. "Das ist das Einzige, was ich nicht verlernen könnte", meinte er am Sonntag nach seinem Treffer zum 3:1-Endstand.

Jan Reinold