Bundesliga

Klaus: "So ein Dreckstor"

Freiburg: Heitinga und Kraft sorgen für Strafraumchaos

Klaus: "So ein Dreckstor"

Sein Treffer reichte nicht für drei, sondern nur für einen Punkt: Felix Klaus.

Sein Treffer reichte nicht für drei, sondern nur für einen Punkt: Felix Klaus. Getty Images

Auf die Nachfrage, wie es dem Freiburger Übungsleiter nach Schlusspfiff gehe, folgten zunächst Sekunden des Schweigens. Streich holte einmal tief Luft, ehe der 49-Jährige seine Sätze zu bilden begann: "Was da in den letzten Minuten passiert ist, kann man nicht erklären. Die Zeit ist abgelaufen, der Schiedsrichter lässt weiterspielen."

Was den Trainer im Einzelnen zerknirschte, war vor allem der späte Ausgleich. Doch der Reihe nach: Das Schiedsrichtergespann entschied zunächst auf vier Minuten Nachspielzeit, was aufgrund der vielen Unterbrechungen, Wechsel und Gelben Karten in der Schlussphase in Ordnung ging. In der dritten Minute der Extrazeit eilte plötzlich Mike Frantz frei aufs Tor, ehe Niko Schulz zur rüden Grätsche ansetzte. Es folgte der Platzverweis wegen Notbremse - eine vertretbare Entscheidung, auch wenn John Heitinga noch in der Nähe war. Im zunächst letzten Moment des Spiels kam schließlich Ronny noch einmal zum Schuss, zwang Torhüter Roman Bürki zu einer Glanzparade (90.+4). Weil aber schier im selben Moment Frantz den Brasilianer legte, gewährte Schiedsrichter Florian Meyer noch einen zusätzlichen Freistoß. Auch das erregte Coach Streich: "Ronny schießt aufs Tor und wird dann gefoult. Man kann nicht hinterher sagen, nur weil er nicht drin war, gibt man Freistoß."

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Streich und Schiedsrichter Meyer

Spielbericht

Doch das war noch längst nicht alles: Bis der Standard, der zum 2:2-Endstand führte, im Tor landete, vergingen an die drei Minuten. In diesem Zeitraum irritierte Heitinga Torwart Bürki beim Stellen der Mauer, Freiburger Spieler umstellten in der Folge den Niederländer. Dann huschte plötzlich Hertha-Keeper Thomas Kraft heran, der die Mauer mit wilden Gesten zurechtrückte, um für weiteren Trubel zu sorgen. Erst dann konnte Ronny anlaufen und seinen abgefälschten Abschluss neben den linken Pfosten versenken (90.+6). Sein zweiter direkt verwandelter Freistoß an diesem Abend.

Christian Streich

Das Gesicht spricht Bände: Freiburgs Trainer Christian Streich. Getty Images

"Ich bin einfach sprachlos, was da passiert ist und was mit der Mannschaft veranstaltet wurde. Ich muss mal schauen, wie ich die Mannschaft wieder aufrichte", lautete Streichs Schlussplädoyer, das auch Referee kritisierte. Eigentlich "schätze ich den Herrn Meyer sehr als Mensch", sagte er weiter, verwies anschließend aber erneut auf sein Unverständnis, was hier passiert sei. "Wenn man dann noch gesehen hat, vor dem Freistoß, was ein Spieler von Berlin mit unserem Torwart veranstaltet, eineinhalb Minuten vor ihm herumspringt, ihn beschwatzt und ihn anmacht. Da muss ich sagen, dass ich die Summe der Dinge, die vorgefallen sind, gar nicht mehr erklären kann." Verständnis bekam der Trainer von seinem Gegenüber Jos Luhukay: "Ich kann mich sehr gut in die Freiburger hineinversetzen. Ihre Enttäuschung ist natürlich groß. So etwas passiert im Fußball."

Klaus rundet ab

Etwas nüchternere Worte fand Kapitän Julian Schuster gegenüber Sky: "Es wären drei verdiente Punkte gewesen. Ich finde es aber müßig, über das alles nun zu diskutieren. Es tut einfach weh, es ist bitter." Vor Selbstkritik scheute sich der 29-Jährige auch nicht: "Wir hätten das Spiel vorher schon entscheiden können." Felix Klaus, der nach Spielschluss trauernd auf dem Hosenboden sitzenden Torschütze zum zwischenzeitlichen 2:1, sah das Ganze wieder emotionaler: "Es ist unfassbar und unglaublich, dass wir noch so ein Dreckstor bekommen."

Bilder zur Partie SC Freiburg - Hertha BSC