Die nackten Zahlen sprachen nach dem Schlusspfiff eine klare Sprache zugunsten des Rekordmeisters, der ein klares Chancenplus (17:9) aufwies und mehr Ballbesitz (60:40) hatte. In der Schlussphase gelang dem Rekordmeister außerdem ein reguläres Tor von Joker Sebastian Rode, das aufgrund einer angeblichen Abseitsstellung von Müller nicht zählte. Eine somit falsche, wenn auch extrem schwer zu bewertende Entscheidung des Gespanns um Schiedsrichter Felix Zwayer. Dennoch erkannte auch Guardiola, dass der Gast über Strecken stark aufspielte und wie enorm wichtig ein Sieg eben dann ist: "In der zweiten Halbzeit war Wolfsburg besser. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir gegen eine der besten Mannschaften der Liga gespielt haben. Ich bin im Allgemeinen sehr zufrieden."
Spielbericht
Die größte Freude dürfte dem Spanier vor allem der mit den Niederlanden WM-Dritter gewordene Flügelstürmer Arjen Robben bereitet haben. Der 30-Jährige wirbelte wie gewohnt in der Offensive, bereitete den ersten Treffer von Thomas Müller stark vor (37.), erzielte das 2:0 nach einer tollen Passstafette selbst (47.) und bugsierte zudem das Leder in der Schlussminute an die Querlatte (90.). Robben selbst sah das Abschneiden seines Teams gegenüber dem Bezahlsender Sky ebenfalls nüchtern: "Auftaktspiele sind immer komisch. Wir hatten nicht die ideale Vorbereitung - viele Verletzte und nur wenig Training. Nach dem 2:0 musst du so ein Spiel über die Bühne bringen. Es ist klar, dass wir noch viel Luft nach oben haben, aber das soll keine Ausrede sein. Man muss so ein Spiel erst einmal gewinnen. Das Wichtigste sind heute die drei Punkte."
Badstuber: "Es ist emotional gewesen"
Gerade weil die Münchner gegen die Niedersachsen gen Spielende noch gehörig unter Druck standen, stimmte auch Weltmeister Müller seinen Kollegen zu: "Es war sehr spannend heute. Wir haben die letzten zehn Minuten richtig durchgeackert. Am Anfang einer Spielzeit läuft noch nicht alles rund, da muss man auch mal auf die Zähne beißen."
Hing sich voll rein und zeigte sich glücklich: Holger Badstuber. Getty Images
Dem Ausgleich am nächsten waren die Wölfe in der 79. Minute: VfL-Akteur Maximilian Arnold spielte ins Zentrum zum heranrauschenden Junior Malanda, der zunächst die Latte traf und den Abpraller kurz vor der Linie noch mit dem Schienbein am linken Pfosten vorbeilegte. Das Spiel zunächst spannend machte Stürmer und Ex-Münchner Ivica Olic mit einem tollen Fernschuss (52.). Der Kroate machte nach seinem 200. Bundesliga-Spiel aber auch klar, woran es seinem Team fehlte: "Wir haben gut angefangen, aber dann haben wir vor der Halbzeit viel zugelassen. Das 2:1 hat uns wieder nach vorne gebracht. Dann haben wir sehr gut gespielt, aber die Chancen nicht genutzt."
Ein persönlich schönes Erlebnis feierte einmal mehr Holger Badstuber, der 90 Minuten durchspielte und sich mehr und mehr alter Form annähert: "Natürlich ist es emotional für mich gewesen, nach so langer Zeit wieder zu Hause vor eigenem Publikum spielen zu dürfen." Der Verteidiger ergänzte nach seinem Bundesliga-Comeback nach 629 Tagen: "Es ist eine schöne Sache, wenn dann auch noch ein Sieg dabei herausspringt. Für mich war es ein perfekter Tag."
Ehrungen für die Weltmeister
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Vor Spielbeginn und im Zuge der Eröffnungsfeier zur 52. Bundesliga-Saison wurden ferner noch einige Spieler offiziell geehrt. Der FCB selbst überbrachte den Weltmeistern Jerome Boateng, Bastian Schweinsteiger, Manuel Neuer, Philipp Lahm, Thomas Müller und Mario Götze einen Blumenstrauß. Deutschlands Nummer eins bekam ferner noch vor kicker-Herausgeber Rainer Holzschuh den Pokal zum "Fußballer des Jahres" überreicht.