Noch einmal zur Erinnerung: Am Ende der Hinrunde lag Schalke auf Rang sieben, also nicht einmal auf einem Europa-League-Platz. Vier Punkte betrug der Rückstand auf den viertplatzierten Erzrivalen Dormund, fünf auf die formstarken Gladbacher, deren Einbruch zu diesem Zeitpunkt nicht vorauszusehen war. Die erneute Qualifikation für die Champions League war für Schalke also akut gefährdet. Das war die Situation, in der Heldt zu Jahresbeginn die Gespräche mit Tuchel führte. "Ich bin meinem Auftrag nachgekommen, im Sinne des Vereins verschiedene Optionen durchzuspielen. Das beinhaltete eben auch das Worst-Case-Szenario, dass wir zum Saisonende unsere Ziele verfehlen", sagte Heldt dem kicker (Donnerstag-Ausgabe).
Dass Heidel die Gespräche mit Tuchel nun öffentlich machte, habe laut Heldt zu keinen Unstimmigkeiten mit Keller geführt. Man habe sich im Winter "voller Überzeugung" für eine Zusammenarbeit bis zum Saisonende entschieden. "Aber wir haben damals auch schon zu Jens gesagt: In der Rückrunde müssen wir unsere Ziele erreichen, sonst wird es eng", berichtete Heldt: "Jens wusste in diesem Zusammenhang auch, dass ich Gespräche mit anderen Trainern führe."
FC Schalke 04 - Die letzten Spiele
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1. FSV Mainz 05 - Die letzten Spiele
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Trainersteckbrief Keller
FC Schalke 04 - Vereinsdaten
Gründungsdatum
04.05.1904
Vereinsfarben
Blau-Weiß
1. FSV Mainz 05 - Vereinsdaten
Gründungsdatum
16.03.1905
Vereinsfarben
Rot-Weiß
Das Worst-Case-Szenario trat nie ein: Schalke kam im neuen Jahr mit vier Siegen in Serie aus den Startlöchern und qualifizierte sich als Dritter am Saisonende sogar auf direktem Wege für die Königsklasse. Keller habe die Ziele erreicht, betonte Heldt - und das in Zeiten des andauernden Spagats zwischen wirtschaftlicher Konsolidierung und hohen sportlichen Ansprüchen. An eine vorzeitige Verlängerung des 2015 auslaufenden Vertrags denkt Heldt dennoch nicht: "Ich halte nichts von solchen Aktionen, nur um die Öffentlichkeit zufriedenzustellen." Kommt Tuchel also 2015? "Wenn wir jetzt so planen würden", sagt Heldt, "das wäre in der Tat verwerflich gegenüber Jens."
Im kicker-"Interview der Woche" spricht Heldt auch über die von ihm bei der Jahreshauptversammlung angemeldeten Ansprüche, mit den "Königsblauen" mittelfristig wieder um die Meisterschaft mitspielen zu wollen sowie Neuzugänge, Rückkehrer und Steigerungspotenzial. Außerdem verrät er, ob es sich Fabian Giefer mit dem Wechsel nach Schalke nach Ralf Fährmanns bärenstarker Rückrunde noch einmal überlegen wollte.