Bundesliga

Gladbach hat die Champions League im Blick

32. Spieltag: FCA auf Europa-Kurs, HSV-Misere geht weiter

Gladbach hat die Champions League im Blick

Herrlicher Schuss: Patrick Herrmann erzielte das sehenswerte 1:0 für Mönchengladbach auf Schalke.

Herrlicher Schuss: Patrick Herrmann erzielte das sehenswerte 1:0 für Mönchengladbach auf Schalke. Getty Images

Schalke schwächelt auf der Zielgeraden

Zum Abschluss des Spieltages rückte am Sonntagabend der Kampf um Europa in den Mittelpunkt. Gladbach entführte dabei nicht unverdient mit dem 1:0-Sieg die Punkte aus Schalke und hat bei drei Punkten Rückstand sogar noch Rang vier im Visier. Die Europa-League-Teilnahme ist zu 99,9 Prozent gesichert. S04, zuletzt schon mit 1:3 in Stuttgart unterlegen, hat noch drei Punkte Vorsprung auf Leverkusen und Rang vier. Beide Teams waren taktisch hervorragend eingestellt, machten die Räume geschickt eng. Und dennoch sprangen vereinzelt hochkarätige Chancen heraus, so scheiterte unter anderem Boateng zweimal an ter Stegen, Fährmann rettete grandios gegen Herrmann. Bis zur Führung der Gladbacher durch Herrmanns herrlichen Schuss ins linke Eck (35.) war Schalke das etwas initiativere Team, blieb allerdings ohne die ganz große Torchance. Die Borussia deckte dann Abwehrschwächen der Königsblauen auf. Nach dem Seitenwechsel zeigte sich S04 wieder deutlich bemühter, erhöhte die Schlagzahl, strahlte allerdings gegen aufmerksame Favre-Schützlinge selten echte Gefahr aus und bot selbst Räume zum Kontern an. Mit zunehmender Spieldauer wurden die Bemühungen der Königsblauen immer uninspirierter, Gladbach dagegen hatte das Geschehen weitgehend im Griff, versäumte es aber, das zweite Tor nachzulegen. Mit der Hereinnahme Huntelaars (wegen Mandelentzündung zunächst auf der Bank) kam nochmal Schwung ins Spiel von S04. Szalai scheiterte nach Huntelaar-Zuspiel aber am Außenpfosten.

Bundesliga - Scorer 2013/14
Borussia Dortmund Lewandowski Robert
29
Borussia Dortmund Reus Marco
29
TSG Hoffenheim Roberto Firmino
25
Bundesliga - 32. Spieltag
mehr Infos
Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Bayern München Bayern München
84
2
Borussia Dortmund Borussia Dortmund
65
3
FC Schalke 04 FC Schalke 04
58
Bundesliga - Topspieler (Tor) 2013/14
FC Schalke 04 Fährmann Ralf
2,60
Bayer 04 Leverkusen Leno Bernd
2,61
Bayern München Neuer Manuel
2,76
Bundesliga - Torjäger 2013/14
Borussia Dortmund Lewandowski Robert
18
Bayern München Mandzukic Mario
18
1. FC Nürnberg Drmic Josip
16

Altintop schnürt Doppelpack - Keine Auswärtspunkte unter Slomka

Matchwinner: Augsburgs Halil Altintop (re.) wird von Teamkollege Sascha Mölders für seine zwei Treffer gefeiert.

Matchwinner: Augsburgs Halil Altintop (re.) wird von Teamkollege Sascha Mölders für seine zwei Treffer gefeiert. picture alliance

Der FC Augsburg setzte sich in seinem 100. Bundesligaspiel am Sonntag mit 3:1 gegen den Hamburger SV durch und hält sich die Chance auf die Europa League offen. Der HSV bleibt in der Ferne unter Trainer Mirko Slomka ohne Punktgewinn, konnte die Niederlagen der Konkurrenten Braunschweig und Nürnberg nicht nutzen und steckt weiter tief im Abstiegskampf. Augsburg war in Hälfte eins die zielstrebigere und spielerisch bessere, weil ausgereiftere Mannschaft. Der FCA nutzte zudem seine Freiräume konsequent und effektiv, deckte die Abwehrschwächen der Hamburger schonungslos auf. Altintop zeigte sich bei den ersten beiden Chancen der Schwaben eiskalt und erzielte seine Saisontore neun und zehn. Hahn düpierte Adler mit einem Fernschuss, der Nationaltorhüter boxte sich den Ball selbst ins Netz. Fast mit dem Pausenpfiff gelang dem HSV, der sich engagiert und zweikampfstark zeigte, der Anschlusstreffer. Westermann berührte einen Calhanoglu-Freistoß noch mit der Schulter, der Ball fand den Weg ins lange Eck. Nach dem Wechsel agierte der HSV offensiv, offerierte dadurch aber auch große Räume, so dass sich ein attraktives Spiel mit etlichen Torraumszenen entwickelte. Augsburg war dem 4:1 näher als die Hanseaten dem Anschlusstreffer.

Nach der Niederlage der Hamburger ist klar, dass Frankfurt, Freiburg, Hannover und Bremen für ein weiteres Jahr Bundesliga planen können. 36 Punkte reichen diesen vier Klubs zum Klassenerhalt.

Bayern drehen nach der Pause auf

Ein Tor als Erlösung: Franck Ribery.

Ein Tor als Erlösung: Franck Ribery. Getty Images

Im Bundesliga-Klassiker gegen Werder Bremen ging der FC Bayern am Samstagnachmittag zunächst sehr sorglos zu Werke. Arg leicht konnten die Norddeutschen zu zwei Toren kontern, zwischendurch gelang dem zuletzt in einem Tief steckenden Ribery das 1:1. Nach der Pause - nun mit Lahm statt Weiser - drehten die Münchner allerdings auf und schossen einen 5:2-Sieg heraus. Hauptperson: der Ex-Bremer Pizarro. Der Peruaner hatte das 1:1 schon vorgelegt, im zweiten Durchgang zeigte er bei zwei Treffern seinen Torriecher. Der FC Bayern kann sich nun auf das CL-Halbfinal-Rückspiel gegen Real Madrid (Hinspiel 0:1) konzentrieren.

Perisic bringt Wolfsburg der CL näher

Wolfsburg spielt in der nächsten Saison international - nur in welchem Wettbewerb? "Wenn Leverkusen Fehler macht, dann nehmen wir das gerne an", kündigte Angreifer Olic an. Auch ohne Mittelfeld-Abräumer Luiz Gustavo (Gelb-Rote Karte) legten die Niedersachsen einen perfekten Start hin, schon in der dritten Minute war es einmal mehr Perisic, der per Kopf zur Führung traf. Doch die Wölfe legten nicht nach - und mussten so nach einer Stunde den Ausgleich durch Mehmedi hinnehmen. Eigentlich kein Problem, wenn man einen Perisic in Topform hat: Der Ex-Dortmunder stand nur neun Minuten nach dem 1:1 richtig und schob zur erneuten VfL-Führung ein - sein fünfter Treffer in den letzten drei Partien. Wolfsburg war auf Königsklassen-Kurs, wurde durch Terrazzino aber ausgebremst, der in der Schlussphase zum 2:2 traf, so dass Freiburg auch rechnerisch gerettet ist.

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Schwegler, Joselu und das Duell Firmino vs. Trapp

Bei der Begegnung Hoffenheim gegen Frankfurt standen vorab Eintracht-Stürmer Joselu und Gäste-Kapitän Schwegler im Fokus: Joselu ist von der TSG ausgeliehen und soll nach der Saison zurückkehren, Schwegler führte nach kicker-Informationen bereits Gespräche über einen Wechsel zur TSG im Sommer. Während Joselu mitmachen durfte, blieb Schwegler 90 Minuten auf der Bank und sah ein torloses Remis. Beim 0:0 hätte es nicht bleiben müssen, wenn Roberto Firmino nicht vom Elfmeterpunkt an SGE-Schlussmann Trapp gescheitert wäre. Für einen Farbtupfer in negativer Hinsicht sorgte Modeste, der nach einem Tritt gegen Zambrano vom Platz gestellt wurde.

Keine Wende unter Prinzen

Im Fokus: Nürnbergs Roger Prinzen vor dem Spiel in Mainz.

Im Fokus: Nürnbergs Roger Prinzen vor dem Spiel in Mainz. Getty Images

Mit der Entlassung von Trainer Gertjan Verbeek zog der 1. FC Nürnberg zuletzt die Notbremse. Der Neue, der bisherige U-23-Trainer Roger Prinzen, setzte in Mainz auf den lange verletzten Chandler und Mak in der Startelf. Doch durchschlagenden Erfolg brachte auch eine Aufstellung mit einer defensiven Dreier-Reihe im Mittelfeld nicht. Durch zwei Standards bog Mainz 05 auf die Siegerstraße ein: Nach einem Geis-Freistoß durfte Okazaki völlig freistehend einköpfen, Moritz nutzte die Verwirrung nach einer Ecke unmittelbar vor der Pause zum 2:0. Damit war die Partie bereits entschieden, weil das Spiel im zweiten Durchgang ereignisarm dahinplätscherte. Ohne den gesperrten Bungert (Rote Karte) machte Mainz damit den nächsten Schritt in Richtung Europa. Der Club steht hingegen weiterhin mit dem Rücken zur Wand.

Rote Laterne bleibt in Braunschweig

Die Nürnberger Niederlage hätte zur Vorlage für Braunschweig werden können, doch die Eintracht konnte im Berliner Olympiastadion nicht punkten. Nachdem es in der ersten Hälfte in einer auf niedrigem Niveau stehenden Partie schon die besseren Chancen für Berlin gegeben hatte, brachte Brooks die Hertha auf Kurs. Nach gut einer Stunde patzte BTSV-Schlussmann Davari bei einer Ecke, Innenverteidiger Brooks war zur Stelle und schoss zum 1:0 ein. Für die Entscheidung sorgte Allagui, der nach einem Ramos-Schuss abstaubte. 0:2 - Braunschweig bleibt Schlusslicht.

Furiose erste Hälfte im Topspiel

Enges Duell zwischen Leverkusen und Dortmund - auch in der Luft.

Enges Duell zwischen Leverkusen und Dortmund - auch in der Luft. picture alliance

Im Samstagabendspiel zeigten sich Leverkusen und Dortmund hellwach. Beide Teams hatten ihren Anteil an einem furiosen ersten Durchgang, der zahlreiche Torszenen bot. Nicht von ungefähr fielen in den ersten 45 Minuten vier Tore, gerechterweise aufgeteilt zu einem 2:2. Dabei ging Bayer 04 zweimal in Front: Bender nickte nach einem Lattenabpraller ein, Castro köpfte eine feine Brandt-Vorlage ein. An den jeweiligen Antworten war - wie zuletzt schon gewohnt - Reus maßgeblich beteiligt: Seinen scharf getretenen Freistoß verlängerte Kirch per Kopf ins Netz, zum 2:2 verwandelte der Nationalspieler einen Handelfmeter. Nach der Pause war die Partie nicht mehr ganz so spektakulär, dennoch hatte vor allem Leverkusen den Dreier vor Augen, doch Weidenfeller hielt im Eins-gegen-eins gegen Brandt das Remis fest. Bitter für Bayer 04, dass sich in der Schlussphase Kießling eine Muskelverletzung zuzog und vorerst ausfallen dürfte. Durch den Punktgewinn halten die Rheinländer aber zumindest vorerst den Vorsprung auf die fünftplatzierten Wolfsburger.

Nichts Zählbares in Hannover

Didavi und Marcelo waren nicht einer Meinung.

Gesprächsbedarf: Didavi und Marcelo waren nicht einer Meinung. picture alliance

Hannover 96 ist nach dem torlosen Remis am Freitagabend gegen den VfB Stuttgart durch, denn mit derzeit neun Punkten Vorsprung auf den HSV kann nichts mehr anbrennen. Die Schwaben wollten mehr, nehmen aber immerhin einen verdienten Punkt mit und bleiben im vierten Spiel in Folge ungeschlagen. Die Partie war zwar nichts für Feinschmecker, bot aber dennoch spannende Unterhaltung, weil beide Teams kämpften. Dabei hatte der VfB leichte Vorteile, während sich die Niedersachsen gegen die Defensive der Gäste kaum durchsetzen konnten. Einzig ein Kopfball von Andreasen kurz vor der Pause landete auf dem Tor der Schwaben, doch Ulreich hatte keine Mühe. Zuvor hatte die Niedersachsen Glück, als ein Rempler von Marcelo an Didavi im Strafraum nicht geahndet wurde. Die dickste Chance hatte nach dem Wechsel aber Cacau, der nach sehenswerter Vorarbeit von Sakai und Didavi aus kurzer Distanz das Tor nicht traf. Stuttgart war engagierter, hatte nach dem Wechsel mehr vom Spiel, doch zwingend wurden auch die Schwaben zu selten. Cacau und der verletzte Harnik (Schulter) mussten für Werner und Ibisevic weichen. Auf der anderen Seite hatte Stindl zwei gute Szenen, einmal musste Ulreich in höchster Not das torlose Remis retten. Ein Punkt, der in der Endabrechnung Gold wert sein könnte, nach den Niederlagen von Nürnberg, Braunschweig und dem HSV haben die Schwaben zumindest den direkten Abstieg so gut wie sicher abgewendet.

Spieltagsbilder 32. Spieltag 2013/14