Der 4:2 (4:1)-Sieg über den TSV 1860 München setzte bei Profis wie Fans gleichermaßen große Gefühle frei - und fand Eintrag in Dynamos Geschichtsbücher. Nie zuvor erzielten die Dresdner in ihrer Zweitliga-Historie so viele Tore in einer Halbzeit, nur einmal trafen sie in einem Spiel häufiger (5:1 gegen Karlsruhe am 29. Oktober 2011). "Dieser Auftritt war ein Signal an alle Mannschaften, die nun wissen, dass wir leben", sagt Janßen. Der Glaube ist zurück in Dresden, oder wie es der Coach formuliert: "Spieler und Umfeld haben gemerkt, dass sie den Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen können."
Dazu freilich reicht ein berauschender Fußballabend allein nicht aus. Die nächste Herkulesaufgabe steht im Sachsen-Derby beim Angstgegner Erzgebirge Aue bevor. "Ich habe mir sagen lassen, dass Dresden dort gefühlte 100 Jahre nicht mehr gewonnen hat", so Janßen. Tatsächlich liegt der letzte Dresdner Sieg im Erzgebirgsstadion 18 Jahre zurück, das 2:1 am 30. März 1996 in der Regionalliga Nordost war zugleich das erste Aufeinandertreffen in Aue nach der Wende. In den elf Punktspielen danach gab es für Dynamo dort fünf Pleiten und sechs Unentschieden.
Dynamo Dresden - Die letzten Spiele
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Erzgebirge Aue - Die letzten Spiele
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Spielersteckbrief R. Koch
2. Bundesliga - 31. Spieltag
2. Bundesliga - Tabelle
Trainersteckbrief Janßen
Koch verkörpert "Entschlossenheit, Leidenschaft, Lauf- und Einsatzbereitschaft"
Ein Remis wird nicht reichen, um dem gerade entzündeten Fünkchen Hoffnung auf Platz 15 weitere Nahrung zu liefern. "Wir sollten jetzt alle ganz ruhig bleiben und den Schwung für die restlichen Spiele mitnehmen", fordert Robert Koch, dessen überragende Vorstellung die Verantwortlichen zum Leitmotiv für den Saison-Endspurt deklarierten. "Er verkörpert alle Eigenschaften, die in unserer Situation wichtig und wertvoll sind", sagt Sportchef Ralf Minge und zählt auf: "Entschlossenheit, Leidenschaft, Lauf- und Einsatzbereitschaft."
Janßen hatte dem 28-Jährigen in der Rückrunde allerdings wenig Beachtung geschenkt, ihn vor eineinhalb Wochen in Cottbus nach einem Monat Spielpause erstmals wieder eingesetzt. Mit dem Doppelpack gegen 1860 sicherte sich Koch den Platz für die Startelf gegen Aue - mit weitreichenden Folgen. Denn mit dann 20 Saisonspielen verlängert sich der Vertrag automatisch bis 2015 - und wäre auch im Fall des Abstiegs gültig.