Bundesliga

Derbysieger Braunschweig wieder dran - Remis in Berlin

FCB-Serie endet - VfB jubelt, FCN frustriert - BVB besteht Test

Derbysieger Braunschweig wieder dran - Remis in Berlin

Über Braunschweig scheint die Sonne - dank der Tore von Hochscheidt, Nielsen und Kumbela (v.l.).

Über Braunschweig scheint die Sonne - dank der Tore von Hochscheidt, Nielsen und Kumbela (v.l.). getty images

Das erste Niedersachsenderby in Hannover (0:0) war nicht gerade ein Hochgenuss. Dass die zweite Auflage am Sonntagabend nicht ohne Tore auskommen musste, dafür sorgte Braunschweigs Domi Kumbela schon in der 14. Minute. Der Eintracht-Angreifer war zur Stelle, nachdem 96-Keeper Zieler eine Flanke nach vorne abgeklatscht hatte. Doch damit nicht genug: Ein weiter Ball von Kessel fand Nielsen, der Norweger versenkte das Leder mit links trocken im langen Eck (21.). Die Roten taten sich indes schwer, Chancen zu kreieren, lediglich nach einer Standardsituation (Schulz per Kopf über das Tor, 35.) wurde es einmal gefährlich. In der zweiten Hälfte wurde das Derby immer hitziger - und härter. Höhepunkt: Hoffmann trat nach Boland, als die Partie schon unterbrochen war und sah von Referee Gagelmann die Rote Karte (69.). Das war's endgültig für die 96er, zumal Huszti in der 72. Minute am Pfosten scheiterte. Hannover ist damit endgültig im Abstiegskampf angekommen, während Braunschweig in der kommenden Woche erstmals seit dem 2. Spieltag die Rote Laterne abgeben könnte.

Stolz besteht die Feuerprobe nach Casteels-Verletzung

Zum Spieltagsabschluss wollte Hertha BSC die Talfahrt endlich stoppen, fünf Änderungen nahm Trainer Jos Luhukay gegen Hoffenheim dafür vor. Zunächst lief es rund für die Hertha: Allagui kochte Vestergaard ab und ließ Casteels anschließend keine Chance (11.). Doch die Kraichgauer wussten sich zu steigern und fanden immer besser in die Partie. Das 1:1 durch Polanskis Schuss von der Strafraumgrenze (30.) war somit nicht unverdient, auch wenn Ramos kurz vor der Halbzeit die erneute Führung auf dem Fuß hatte. Auch in Hälfte zwei gab es einige hochkarätige Chancen zu sehen, doch weder Ramos (49.) noch Salihovic (68.) brachten das Leder im Tor unter. Ab der 73. Minute musste Casteels nach einem Zusammenprall mit Ramos mit Schienbeinbruch ausgewechselt werden , Ersatzkeeper Stolz gab sein Ligadebüt (73.). Beschäftigungslos blieb er nicht: Vielmehr zeigte er gegen Ramos (87.) und kurz danach bei Ronnys Freistoß sein ganzes Können. Auf der anderen Seite parierte Kraft einen Volland-Freistoß in der Nachspielzeit glänzend - direkt danach war Schluss in Berlin.

VfB erzwingt den Derby-Sieg

Der VfB jubelt über ein 2:0 gegen Freiburg.

Der VfB jubelt über ein 2:0 gegen Freiburg. imago

Der VfB Stuttgart empfing am Samstagnachmittag den SC Freiburg zum Abstiegsknaller im Ländle und schaffte einen 2:0-Heimsieg. Die Stuttgarter starteten engagiert, doch die Breisgauer hielten energisch dagegen und die Stevens-Elf weitestgehend vom eigenen Strafraum fern. Glück hatte die Streich-Elf im ersten Abschnitt, als Didavis Distanzschuss nur gegen die Latte des SC-Gehäuses klatschte. Zudem zielte VfB-Kapitän Gentner aus kurzer Distanz knapp vorbei. Von Freiburg kam in der Offensive zunächst sehr wenig. Auch im zweiten Durchgang blieben die Stuttgarter optisch überlegen, doch großen Druck konnte die Stevens-Elf nicht erzeugen. Die Freiburger agierten kompakt und laufstark und versuchten die Räume möglichst eng zu halten. Als sich auf der Außenlinie Traore mit Gentner freispielte und dieser in der Mitte Joker Maxim fand, war der Bann gebrochen. Der Treffer des Rumänen beflügelte den VfB, allerdings geriet in der ominösen Schlussviertelstunde Keeper Ulreich mit einigen Glanzparaden in den Fokus. Den Deckel auf den verdienten Dreier machte Harnik mit dem 2:0 nach einer Maxim-Ecke. Mit diesem Heimsieg verlässt die Stevens-Elf die Abstiegsränge.

FCN auf Platz 17! Gladbach zu abgebrüht für den Club

Ebenfalls im Abstiegskampf steckt der 1. FC Nürnberg, der sich mit der Borussia aus Mönchengladbach messen musste. Die Westdeutschen hatten den ersten Aufreger, als Hermann aus wenigen Metern an FCN-Keeper Schäfer scheiterte. Der Club kämpfte sich ins Spiel hinein und war kurz davor, die Kontrolle zu übernehmen, als Arangos Freistoß von Drmic in der Mauer unhaltbar zum 0:1 abgefälscht wurde. Für den Nürnberger Torjäger sollte es noch bitterer kommen, denn auf der anderen Seite sprang sein Kopfball nur ans Gebälk. Angesichts der mutigen Spielweise der Nürnberger war die Gäste-Führung zur Halbzeit eher schmeichelhaft. Doch zeigten sie nach Wiederbeginn, dass sie nur wenig Platz brauchen, um gefährlich zum Abschluss zu kommen – auch wenn Kruse doppelt vergab. Die Franken mühten sich weiter redlich, doch fiel ihnen fast nichts mehr ein gegen eine clever verteidigende Favre-Elf, die zudem mehrfach verpasste, den Sack frühzeitig zuzumachen. So lebte die Hoffnung beim Nürnberger Anhang bis zum Elfmetertor von Kruse, der in der Schlussphase vom Punkt den 2:0-Endstand besorgte. Durch die abermalige Niederlage rutscht der FCN auf den vorletzten Platz.

Munteres Spiel an der Weser endet remis

Werder Bremen hatte den FC Schalke zu Gast, der sich mit dem BVB ein enges Rennen um Platz zwei liefert. Die Königsblauen begannen zu verhalten und mussten so einem Rückstand durch Werder-Stürmer die Santo hinterherlaufen, der S04-Torwart Fährmann aus spitzem Winkel zum 1:0 für die Hanseaten tunnelte. Mitte der ersten Halbzeit wurde die Keller-Elf etwas zielstrebiger und schaffte noch vor dem Seitenwechsel den Ausgleich – nach einer schwach verteidigten Flanke drosch Goretzka das Leder aus 15 Metern in die Maschen. Auch in der zweiten Hälfte blieb die Partie sehr unterhaltsam, beide Mannschaften spielten munter nach vorne und wollten den zweiten Treffer nachlegen. Unter dem Strich blieb es allerdings bei der gerechten Punkteteilung.

Nach 53 Liga-Spielen: Mölders beendet die Bayern-Serie

Augsburgs Stürmer Möders traf zum 1:0-Sieg gegen  den FC Bayern.

Augsburgs Stürmer Möders traf zum 1:0-Sieg gegen den FC Bayern. imago

Der FC Bayern trat im Derby gegen den FC Augsburg mit einer besseren Reserve-Mannschaft an und fand in den ersten 45 Minuten überhaupt keinen Rhythmus. Die Fuggerstädter waren gewillt, die siebenfache Rotation von FCB-Coach Pep Guardiola zu nutzen und gingen nach Ballverlust von Weiser durch den lange verletzten Stürmer Mölders in Front. Nach der Pause wurden die Bayern engagierter und suchten mit mehr Durchschlagskraft den Weg in die Offensive. Die Augsburger waren nun verstärkt in der Defensive gefordert, doch konnte der FCA den knappen Vorsprung über die Zeit bringen und fügte dem deutschen Rekordmeister nach 53 ungeschlagenen Liga-Spielen eine Niederlage bei.

Eintracht jubelt mal wieder dank Joselu und Meier

Eintracht Frankfurt bekam es im Rhein-Main-Derby mit dem 1. FSV Mainz zu tun und erarbeitete sich im ersten Abschnitt ein Übergewicht. Das Geschehen wurde allerdings bestimmt von zwei resolut zur Sache gehenden Abwehrreihen, die weder für die SGE noch für die Nullfünfer Chancen zuließen. Die besseren Abschlüsse verzeichnete zunächst die Veh-Elf, doch war FSV-Keeper Karius stets auf dem Posten. Zudem hatten die Hausherren bei einem Aigner-Kopfball an den Pfosten Pech. Direkt nach dem Seitenwechsel hatte Joselu nach einem abermaligen Lattentreffer Barnettas sein Visier schärfer eingestellt und nickte zur Führung der Frankfurter ein. Mainz bäumte sich nicht auf, blieb in der Offensive blass und kassierte durch Meier den verdienten Gegentreffer zum 0:2.

Reus belohnt den BVB

Siegtorschütze: Reus machte gegen Wolfsburg das 2:1, Keeper Grün hatte den Ball fallen lassen.

Siegtorschütze: Reus machte gegen Wolfsburg das 2:1, Keeper Grün hatte den Ball fallen lassen. picture-alliance

Im Topspiel am Samstagabend setzten sich die Dortmunder gegen Wolfsburg nach zwei sehr unterschiedlichen Halbzeiten mit 2:1 durch und bestanden damit einen wahren Charaktertest. In den ersten 45 Minuten hatten die Hausherren den etwas flotteren Start, doch dann übernahmen die Wolfsburger die Initiative, weil der BVB im Spielaufbau ungewöhnlich viele Fehler machte. Nachdem Olic das Kunststück fertig brachte, aus einem Meter drüber zu schießen, ehe der Kroate zur verdienten Führung abstaubte. Danach schoss der VfL-Routinier in einer Aktion noch zweimal an die Unterkante der Latte. Die Borussen wirken ein wenig ausgelaugt und kamen aus dem Spiel heraus in Hälfte eins kaum gefährlich vor das Gehäuse der Hecking-Elf. In der Pause reagierte BVB-Trainer Jürgen Klopp und brachte mit Durm und Jojic frische Kräfte für Aubameyang und Sahin. Ein sofortiger Wechsel des Spielgeschehens wollte sich damit nicht einstellen, aber mit einer Ecke glich der BVB aus. Reus legte auf, Lewandowski vollstreckte mit dem Hinterkopf zum 1:1. Der Treffer weckte das Stadion und beflügelte die Borussen, die nun zielstrebiger und druckvoller agierten, wenn auch das spielerische Element sich dabei nicht voll entfalten wollte. Nach einer Durm-Flanke behinderten sich Knoche und Keeper Grün gegenseitig - Reus stand daneben und schob den Ball ins leere Tor zum 2:1-Siegtreffer. Die Schwarz-Gelben festigen damit Platz zwei, die Wolfsburger verpassen den Sprung auf Rang vier.

Westermann lässt Adlers Patzer vergessen

Heiko Westermann

Der Schuss ins Glück: Heiko Westermann gelingt der Siegtreffer. Getty Images

Der Hamburger SV schaffte im Abstiegskampf den erhofften Befreiungsschlag. Am Freitagabend gewannen die Hanseaten gegen Bayer Leverkusen 2:1. Los ging es klasse für die Hamburger - Calhanoglu traf mit der ersten Offensivaktion aus der Distanz zur Führung. In der Folge verteidigte die Slomka-Elf den Vorsprung leidenschaftlich, doch mussten die Hamburger bei guten Chancen von Kießling und Son in Hälfte eins ordentlich die Luft anhalten. Die Leverkusener hatten ein leichtes optisches Übergewicht, doch fehlte ihnen bis zur Pause in vorderster Front die letzte Entschlossenheit. Nach dem Seitenwechsel verflachte die Partie etwas, lediglich wenn Calhanoglu aus der Distanz abzog, kam zunächst Gefahr auf. Bayer mühte sich vergeblich um offensive Aktionen, doch dann griff HSV-Keeper Adler bei Brandts harmlosem Schuss kolossal daneben und ermöglichte den Ausgleich. Dieser Gegentreffer schockte die Hanseaten sichtlich, Leverkusen bekam immer mehr Oberwasser und vergab einige gute Gelegenheiten. In der Schlussphase hatte der Gastgeber das bessere Ende für sich: Westermann drosch Diekmeiers Flanke mit voller Wucht zum Siegtor in die Maschen. Eine Niederlage mit Konsequenzen, denn am Samstagvormittag musste Sami Hyypiä gehen .

Spieltagsbilder 29. Spieltag 2013/14