Bundesliga

Svensson: Geschätzt, aber außen vor

Mainz: Däne nur noch Nummer vier der Innenverteidiger

Svensson: Geschätzt, aber außen vor

Training ja, Spiel nein: Bo Svensson hat derzeit einen schweren Stand.

Training ja, Spiel nein: Bo Svensson hat derzeit einen schweren Stand. imago

Es war vor allem die linke Achillessehne, die Svensson schon im Laufe der Hinrunde seinen Stammplatz in der FSV-Defensive kostete. Über Wochen spielte er mit Schmerzen, musste nur am 8. Spieltag (2:2 gegen Hoffenheim) passen - Svensson stellte sich in den Dienst der Mannschaft. "Es tut halt weh. Doch ich stelle mich weiter zur Verfügung", sagte er im Oktober und versicherte angesichts der Befürchtungen, die Belastungen könnten zu einem Riss der lädierten Sehne - eine Verletzung, die Svensson 2008 bereits rechts erlitten hatte - führen: "Es ist ein kalkulierbares Risiko."

Doch die Probleme kosteten den 34-Jährigen seinen Stammplatz. Zunächst stand er noch in der Startelf, musste aber jeweils früh ausgewechselt werden, weil "ab der 35., 40. Minute die Schmerzen regelmäßig zurückkommen", wie Tuchel erklärte. Stefan Bell bewährte sich in dieser Zeit - und übernahm schließlich die Position an der Seite von Kapitän Nikolce Noveski. Seit dem 11. Spieltag verpasste der 22-Jährige, der seit Januar 2012 in Mainz ist, keine Bundesliga-Minute mehr, Svensson hingegen kann in diesem Zeitraum seit Anfang November auf lediglich 45 Einsatzminuten zurückblicken (2. Hälfte beim 3:2 in Bremen am 13. Spieltag).

Spielersteckbrief Svensson
Svensson

Svensson Bo

Trainersteckbrief Tuchel
Tuchel

Tuchel Thomas

1. FSV Mainz 05 - Vereinsdaten
1. FSV Mainz 05

Gründungsdatum

16.03.1905

Vereinsfarben

Rot-Weiß

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Svensson rückte bei Tuchel ins zweite Glied, auch wenn der die Bedeutung des Abwehrspielers als Führungsspieler hervorhob. So verbrachte Svensson den Rest der Hinrunde auf der Ersatzbank. Doch seit der Winterpause hat er selbst diese Position verloren: Svensson ist nur noch die Nummer vier im Innenverteidiger-Ranking, seit Niko Bungert zurück ist. Bungert gab nach einem Spiel auf der Bank und einer späten Einwechslung am Samstag in Wolfsburg sein Startelf-Comeback, trug als Vertreter des gesperrten Noveski direkt die Kapitänsbinde und meinte: "Schön für mich, wieder auf dem Platz zu stehen."

Das wissen wir wertzuschätzen, haben aber trotzdem nur drei Kaderplätze für die Innenverteidigung zu vergeben.

Thomas Tuchel über Bo Svenssons Einsatz

Weniger schön die Auswirkungen für Svensson, der in Wolfsburg erstmals in der Rückrunde zumindest im Kader stand - allerdings nur aufgrund der Noveski-Sperre. Eine schwierige Situation für Svensson, dessen ist sich auch Tuchel bewusst: "Er ist Sportler genug, jedes Spiel spielen zu wollen. Dieser Ehrgeiz ist die Grundlage, überhaupt auf diesem Niveau zu trainieren. Dieses Niveau kann auch Bo nur halten, wenn er keinen Frust schiebt und diesen allerhöchsten Ehrgeiz hat, jedes Wochenende spielen zu wollen", erklärt der FSV-Coach in einem Statement auf der Vereinswebsite. "Er übernimmt seine Verantwortung zu 100 Prozent top", lobt Tuchel den dreimaligen dänischen Nationalspieler, der im siebten Jahr in Mainz ist. Hoffnung auf eine schnelle Änderung seiner Situation machen die Worte des Trainers aber nicht: "Das wissen wir wertzuschätzen, haben aber trotzdem nur drei Kaderplätze für die Innenverteidigung zu vergeben."

Park-Pause nur eine Vorsichtsmaßnahme

Während sich Svensson also auf weitere Spiele auf der Tribüne einstellen kann, droht dieses Schicksal Joo-Ho Park nicht. Der im Sommer aus Basel gekommene Südkoreaner ist uneingeschränkte Stammkraft auf der linken Abwehrseite, in allen 20 Bundesliga-Spielen kam er zum Einsatz, spielte 19-mal durch. Und auch eine aktuelle Blessur dürfte daran nichts ändern: Dass Park am Dienstag mit Rehatrainer Axel Busenkell ein individuelles Programm absolvierte und nicht mit dem Team trainierte, bezeichnete Tuchel als "reine Vorsichtsmaßnahme". Schlecht war das Timing allerdings für Hong Myung-Bo: Der Nationaltrainer Südkoreas beobachte als Gast das FSV-Training und sah so mit Ja-Cheol Koo nur einen seiner beiden Mainzer Nationalspieler.