Bundesliga

"Der Rucksack ist weg - ein überragendes Gefühl"

Nürnberg: Interview mit Mike Frantz

"Der Rucksack ist weg - ein überragendes Gefühl"

Blüht auf seiner "Lieblingsposition" auf: Nürnbergs Sechser Mike Frantz.

Blüht auf seiner "Lieblingsposition" auf: Nürnbergs Sechser Mike Frantz. Getty Images

kicker: Wie fühlt es sich an, zum ersten Mal nach rund acht Monaten wieder mit einem Bundesliga-Sieg zu trainieren, Herr Frantz?

Mike Frantz: Unmittelbar nach dem 4:0 über Hoffenheim war im Stadion die große Erleichterung ja bereits mit Händen zu greifen. Endlich ist er weg, der Rucksack.

Spielersteckbrief Frantz
Frantz

Frantz Mike

Trainersteckbrief Verbeek
Verbeek

Verbeek Gertjan

kicker: Schmälern die Siege der Abstiegskonkurrenten Frankfurt und Freiburg die Freude über das 4:0?

Frantz: Überhaupt nicht - wir haben unsere Hausaufgabe erledigt und unser erstes von 17 Endspielen gewonnen - das ist das Allerwichtigste. Und die untere Tabellenhälfte ist viel interessanter geworden, was wiederum uns zugute kommen dürfte. Ohne Namen zu nennen - da können jetzt Teams reinrutschen, die bislang noch keinen Gedanken an den Abstiegskampf verschwendet haben.

Uns allen ist schon sehr bewusst, wie viel harte und schwere Arbeit noch vor uns liegt.

Mike Frantz

kicker: Ihre Zuversicht sowie die Ihrer Mitspieler war ja schon in den vergangenen Wochen groß gewesen. Ist das 4:0 nun der Befreiungsschlag, um zu sagen, wir bleiben garantiert drin?

Frantz: Garantien gibt es im Fußball bekanntlich nicht. Und unsere Zuversicht ist nicht größer, sondern nur bestätigt worden. Wobei uns allen schon sehr bewusst ist, wie viel harte und schwere Arbeit noch vor uns liegt. Deswegen kann ich eines schon garantieren: Wir werden uns nicht zurücklehnen und keinen Deut nachlassen.

kicker: Trainer Verbeek meinte, die Mannschaft hätte schon besser gespielt.

Frantz: Richtig, wir hatten schon weitaus weniger Fehler in unseren Spielaufbau eingestreut. Und auch die für unser Spiel so wichtigen Automatismen haben schon mal besser funktioniert - das ist allerdings auch leicht zu erklären.

kicker: Und zwar wie?

Frantz: Wir haben in den vergangenen acht bis zehn Wochen immer mit der gleichen Formation Abläufe einstudiert - aus der sind mit Hasebe und Pogatetz zwei Eckpfeiler verletzt weggebrochen.

kicker: Feulner und Pinola haben sie aber gut, beziehungsweise überragend vertreten?

Frantz: Keine Frage, die beiden haben ihre Sache super gemacht, aber sie sind ganz andere Spielertypen - somit war es am Samstag zunächst schon eine kleine Umstellung.

kicker: Dass 1899 in der Anfangsviertelstunde nach einem Eckball Ihres Teams, einen Konter mit zwei Mann Überzahl fahren konnte, lässt sich damit nicht erklären.

Frantz: Stimmt, da haben wir gepennt, obwohl uns der Trainer eindrücklich vor dem Umschaltspiel der Hoffenheimer gewarnt und uns einige vergleichbare Szenen von ihnen vorgespielt hatte. Das beweist, dass wir uns steigern müssen. Und dies gleich in der nächsten Partie bei der Hertha.

kicker: Gilt das auch für Sie? Die Versetzung auf die Sechs ist Ihnen bestens bekommen.

Frantz: Da ich gerne Verantwortung übernehme, ist dies meine Lieblingsposition. Deswegen freut es mich ja auch so, dass mir der Trainer dort das Vertrauen schenkt. Aber, ich habe noch viel zu lernen, was ja gut ist: Somit habe ich noch Luft nach oben.

Interview: Christian Biechele