Bundesliga

Weiter mit "Wiesenhof"? Werder "sehr zufrieden"

Bremen: Rote Zahlen am Montag

Weiter mit "Wiesenhof"? Werder "sehr zufrieden"

Umstrittener Sponsor auf der Brust: Geht die Zusammenarbeit zwischen Werder und Wiesenhof weiter?

Umstrittener Sponsor auf der Brust: Geht die Zusammenarbeit zwischen Werder und Wiesenhof weiter? imago

Freies Wochenende bei Werder Bremen. Zumindest für die Profis, die in den Genuss kommen, zwei freie Tage am Stück zu haben. "Extreme chilling" hat Robin Dutt als Parole in dieser Länderspielpause ausgegeben. Also: Extreme Entspannung und Ruhe vor den letzten fünf Spielen in der Hinrunde bis kurz vor Weihnachten, min denen eine weitere Weichenstellung beim Prozess des Neuaufbaus der Elf erfolgt.

Ruhe herrschte am Samstag und Sonntag indes nicht auf der Führungsetage des Erstligisten. "Business as usual", sagte Thomas Eichin, der auch am Wochenende seinen Geschäften auf der Geschäftsstelle nachging. Soll heißen: "Es gibt immer etwas zu tun."

Sieben bis acht Millionen Euro Minus

Und Klaus Filbry, der Kollege und Vorgesetzte aus der Geschäftsführung, studierte am "heiligen" Wochenende nochmals das Zahlenwerk, das er auf der am Montag stattfindenden Hauptversammlung präsentieren wird. Es ist kein Geheimnis, dass der Bundesligist wieder mal Rote Zahlen im abgelaufenen Geschäftsjahr geschrieben hat. Es gab einen Verlust, der knapp zwischen sieben und acht Millionen Euro liegen wird, wie der Vorsitzende bereits andeutete. Die genauen Daten wird er bei der Versammlung präsentieren, die abermals in der Werder-Turnhalle in der Hemelinger Straße stattfinden wird.

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Wer von den Mitgliedern eine Antwort auf die Frage erwartet, ob mit dem Trikotsponsor weitergemacht wird, muss sich noch etwas gedulden. Die heikle Frage, ob die Kooperation mit dem oft wegen angeblicher Verstöße gegen das Tierschutzgesetz ins Gerede gekommenen Geflügelproduzenten Wiesenhof fortgesetzt wird, soll erst im nächsten Jahr entschieden werden.

Die Sachlage stellt sich so dar: Der Kontrakt mit Wiesenhof läuft zum Saisonende aus. Das Unternehmen wurde von der Firma "Infront", dem Vermarkter von Werder, präsentiert. Sollte Infront eine Vertragsverlängerung vorschlagen, so müsste Werder akzeptieren. Falls nicht, so geht das Risiko an den Klub weiter. Was bedeutet: Werder müsste sich selbst und auf eigenes Risiko einen neuen Sponsor suchen. "Wir sind mit der Partnerschaft mit Wiesenhof sehr zufrieden", stellte Klaus Filbry gegenüber kicker online schon mal vorsichtshalber klar.

Sponsoring federt Europapokal-Verluste etwas ab

Insgesamt hat sich auf dem Gebiet Sponsoring eine sehr positive Entwicklung ergeben, auf die Filbry sehr stolz ist, weil er auch für dieses Ressort verantwortlich zeichnet. Die Kontrakte mit den Hauptsponsoren VW und Nike konnten zu annehmbaren Konditionen verlängert werden. Zwei Millionen Euro Mehreinnahmen stehen im abgelaufenen Geschäftsjahr zu Buche, so dass die Verluste in anderen Sektoren, wie fehlende Einnahmen aus dem internationalen Geschäft sowie verringerte Honorare aus der TV-Vermarktung, etwas ausgeglichen werden konnten.

Hans-Günter Klemm