Bundesliga

"Klare Strategie": Junuzovic lobt Dutts Konzept

Bremen: Prödl soll Führungsspieler werden

"Klare Strategie": Junuzovic lobt Dutts Konzept

Findet Dutt gut: Zlatko Junuzovic ist mit seinem neuen Trainer sehr zufrieden. Und er mit ihm.

Findet Dutt gut: Zlatko Junuzovic ist mit seinem neuen Trainer sehr zufrieden. Und er mit ihm. picture alliance

Aus Bremens Trainingslager in Zell am Ziller berichtet Hans-Günter Klemm

Der Mittelfeldspieler lobte den neuen Coach in höchsten Tönen. Er berichtete, wie die täglichen Trainingseinheiten genau besprochen und mit Power-Point-Präsentationen vorbereitet werden. "Es steckt ein Konzept dahinter. Eine klare Strategie ist zu erkennen." Dabei verglich der österreichische Nationalspieler den Vereinscoach Dutt mit dem Nationaltrainer Marcel Koller, vor allem, was das konzeptionelle Denken betrifft. Worte, die auch als kritische Absetzbewegung von Thomas Schaaf, dem alten Trainer, verstanden werden können. Auf die konkrete Nachfrage, wie diese Kritik an Schaaf zu verstehen sei, bemerkte Junuzovic nicht, dass er falsch verstanden worden sei und bemühte sich nicht, die Vehemenz seiner Aussagen abzuschwächen. "Natürlich hatten wir auch früher Pläne", konkretisierte er, "doch wir als Gemeinschaft haben das nicht umsetzen können. Nun arbeiteten wir darauf hin, dass uns dies gelingt."

Spielersteckbrief Junuzovic
Junuzovic

Junuzovic Zlatko

Spielersteckbrief Prödl
Prödl

Prödl Sebastian

Werder Bremen - Vereinsdaten
Werder Bremen

Gründungsdatum

04.02.1899

Vereinsfarben

Grün-Weiß

mehr Infos

zum Thema

Erneut wurde somit Schaaf, der Trainer, der nach 14 Jahren nach einer einvernehmlichen Trennung vor dem letzten Bundesliga-Spieltag und perfekt gemachten Klassenerhalt ging, zum Thema. Einen Tag zuvor hatte Sebastian Prödl, Junuzovic-Kollege aus dem Koller-Team, noch härtere Kritik an dem Ex-Coach geübt, die in einigen Medien sogar als Nachtreten gewertet worden ist. Der Abwehrspieler fühlte sich ungerecht behandelt von Schaaf: "Es sind für mich ein paar Aktionen passiert, die für mich schwer nachzuvollziehen waren." Dazu zählt der Innenverteidiger seine frühzeitige Auswechslung in der Partie gegen Wolfsburg. So etwas, so Prödl, tue keinem Spieler gut.

Feuer frei auf Schaaf in Zell am Ziller. Zuvor hatte niemand nachgekartet bei dem Tabellen-14. der Bundesliga. An den ersten Trainingstagen unter Dutt war kein böses Wort über den ausgeschiedenen Fußballlehrer gefallen. Alle, sowohl Mitglieder der Führungsmannschaft als auch die Profis, hatten sich bemüht, keine Vergleiche zwischen der Neuzeit und der Ära Schaaf anzustellen. Nun also die Wende in Österreich, wobei Prödl erstaunt war, welche Wellen seine Interviewaussagen geschlagen hatten. "Ich habe doch nur Feststellungen getroffen", meinte der 26-Jährige gegenüber kicker online am Dienstag.

Dutt lobt Junuzovic und Prödl

Wie auch Junuzovic erhofft sich Prödl einen Neuanfang unter Robin Dutt, der übrigens bei allen inhaltlichen Feststellungen seinen Vorgänger ausdrücklich lobend erwähnt. Der Schaaf-Nachfolger hat sich derweil über beide Österreicher sehr lobend geäußert. Von den vier Innenverteidigern hat er Prödl ausgezeichnet als seinen Führungsspieler aufgrund der Erfahrung gegenüber Assani Lukimya und Mateo Pavlovic und dem Vorteil der Sprachkenntnisse im Vergleich zum Italiener Luca Caldirola. "Sehr laufstark", stellte er die Fähigkeiten von Junuzovic heraus, der auf der Position der Sechs auf harte Konkurrenz trifft. Junuzovic sieht sich als einen Spieler für die Zentrale. Natürlich könne er auch auf der Seite spielen, doch dies liege ihm weniger. Also hofft er auf einen Platz im zentralen Mittelfeld, könnte sich auch vorstellen, als "hängende Spitze" zu agieren wie in der Nationalelf.

Prödl und Junuzovic wollen in Tirol, wo Werder bis zum Freitag bleibt, auch sportlich solche Akzente setzen wie bei ihren medialen Auftritten. Erstaunlich bei der unterschiedlichen Replik auf Schaaf: Bei Prödl, keinesfalls ein Favorit des alten Trainers, war diese irgendwie verständlich. Bei Junuzovic, der zu Schaafs Lieb-lingsspielern zählte, war sie eher überraschend.

Die Top-Transfers der 18 Bundesligisten