FIFA-Schiedsrichter Wolfgang Stark (Ergolding) hatte beide Teams beim Stande von 0:0 nach einer Viertelstunde Spielzeit für rund sieben Minuten in die Kabinen geschickt, nachdem im Frankfurter Fanblock Bengalos abgebrannt und Silvesterraketen abgefeuert worden waren. Diese explodierten über dem Spielfeld. Dichte Rauchschwaden waberten aufgrund der Eintracht-Chaoten durch die BayArena. Nachdem sich der Rauch verzogen hatte und auch unter den Anhängern der Gäste Ruhe eingekehrt war, pfiff Stark die Begegnung wieder an.
Bruchhagen sagte, dass diese "Problembesucher nichts mit Fußball zu tun haben". Er sei "sehr deprimiert und enttäuscht". "Wir bemühen uns seit Monaten, diese Gruppe mit Gesprächen zu erreichen, aber wir erreichen sie nicht." Die Lösung sei jetzt nur noch, die Gruppe "zu isolieren".
Holzhäuser will die Anhänger zur Kasse bitten
Bayer-Chef Wolfgang Holzhäuser will mögliche Strafzahlungen an die Anhänger der Hessen weiterleiten. "Diese Überlegungen stellen wir an. Schließlich wird es sich möglicherweise um einen fünfstelligen Betrag handeln, den wir zahlen müssen", sagte der Sprecher der Geschäftsführung nach dem Spitzenspiel. Bayer als gastgebender Verein wird möglicherweise vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zur Verantwortung gezogen, weil die Frankfurter Zuschauer die Pyrotechnik bei den Einlasskontrollen am Ordnungsdienst vorbei in die Arena schmuggeln konnten. Auch die Eintracht muss mit einer Bestrafung durch das DFB-Sportgericht rechnen.
Der DFB-Kontrollausschuss hat inzwischen die Ermittlungen aufgenommen. Dies teilte DFB-Mediendirektor Ralf Köttker am Sonntag mit. "Wir hoffen, dass mit Hilfe der Polizei und Vereine die Täter identifiziert werden können und auch gezielt gegen einzelne Chaoten vorgegangen werden kann", sagte Köttker.