Bundesliga

Guardiola: "Mein System ist ganz einfach"

Neuer Bayern-Trainer will "Spaß haben"

Guardiola: "Mein System ist ganz einfach"

"Als Trainer muss man an das glauben, was man vermittelt", sagt Pep Guardiola, der neue Bayern-Trainer ab Juli.

"Als Trainer muss man an das glauben, was man vermittelt", sagt Pep Guardiola, der neue Bayern-Trainer ab Juli. Getty Images

Jeder kennt den Barça-Fußball der vergangenen Jahre, wie Xavi, Iniesta oder Messi gegnerische Abwehrreihen nach allen Regeln der Kunst auseinandernehmen. Vier Jahre lang perfektionierte Pep Guardiola als Trainer der Katalanen diese dominante Spielweise, die einst über seinen Ex-Coach Johan Cruyff ihren Weg in den Verein gefunden hatte.

Wird Guardiola seine Idee vom Fußball auf seine neue Aufgabe in München übertragen? "Als Trainer muss man an das glauben, was man vermittelt - unabhängig davon, wo man gerade tätig ist", sagt Guardiola in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview auf der FIFA-Website, das allerdings geführt worden war, bevor sein Wechsel zu den Bayern offiziell war.

"In Zukunft werde ich versuchen, das zu tun, was ich als Spieler getan habe, woran ich glaubte und was ich die fünf Jahre lang als Trainer getan habe: So gut wie irgend möglich angreifen, den Ball erobern und ihn zwischen den Spielern kreisen lassen, die dasselbe Trikot tragen", führt Guardiola weiter aus.

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"Das System von Barça ist wirklich ganz einfach, auch wenn die Leute sagen, es sei ungeheuer kompliziert", betont er. "Jeder Fußballer auf der Welt hat sich irgendwann entschlossen, Fußball zu spielen, weil er an irgendeinem Ort, sei es nun ein kleines Dorf oder eine große Stadt, ein bisschen gekickt und Gefallen daran gefunden hat." Und darum laute das Credo dieses Systems: "Wir haben den Ball, und jetzt wollen wir mal sehen, ob sie es schaffen, ihn uns wieder abzunehmen. Wir spielen ihn uns so oft wie möglich gegenseitig zu, und dann schauen wir mal, ob wir ein Tor erzielen können."

Es geht darum, Spaß am Spiel zu haben.

Pep Guardiola

Inwieweit der Spieler-Pool, den Guardiola bei den Bayern zur Verfügung hat, zu diesen Vorstellungen passt, wird sich ab Juli zeigen müssen. In jedem Fall will der bald 42-Jährige Spaß vermitteln - und selbst Spaß haben: "Es ist genauso, wie ich schon sagte, als ich bei Barcelona angefangen habe: Ich habe diesen Job nicht angenommen, weil ich daran dachte, im Mai Titel zu gewinnen. Es geht darum, Spaß zu haben, und dass die Spieler versuchen, das umzusetzen, was deiner Meinung nach am besten ist, um die Spiele zu gewinnen. Es geht darum, Spaß am Spiel zu haben."

Und Guardiola ist wieder bereit. Während seiner (noch laufenden) Auszeit in New York, gesteht er, vermisse er den Fußball schon, genauer: "Den Fußball an sich. Das gesamte Umfeld des Fußballs nicht so sehr. Herausfinden, wie eine Mannschaft spielt, wie man gegen sie gewinnen kann, diese ganz spezifischen Besonderheiten im Hinblick auf die Spieler, die einem zur Verfügung stehen und die man einsetzen kann, um ein Spiel zu gewinnen. Das ist zumindest für mich der einzige Grund, im Fußball tätig zu sein. Der ganze Rest ist nichts, was ich immer haben müsste."