Drei Siege, 41 Gegentore, sieben Punkte Rückstand zum rettenden Ufer - mit einer solch katastrophalen Halbzeitbilanz ging der Herbstmeister von 2008 noch nie in eine Rückrunde. "Grundlegendes" müsse sich im Team ändern, hatte TSG-Manager Andreas Müller bereits angemahnt, Kurz soll die Kehrtwende einleiten. Seine drei Rezepte: Arbeit, Arbeit, Arbeit.
"Einen freien Tag wird es bis zum Rückrundenstart nicht geben. Und wenn, dann nur, weil die Jungs richtig gut arbeiten", erklärte Kurz am Mittwoch, nachdem er sich selbst in einem Zimmer auf dem Trainingsgelände einquartiert hatte. "Es gibt Richtlinien und einen Verhaltenskatalog. Disziplin und Pünktlichkeit sind selbstverständlich."
Im März 2012 war der 43-Jährige beim 1. FC Kaiserslautern nach 16 sieglosen Spielen entlassen worden, die Abstiegskampfrhetorik ist ihm noch geläufig. "Ich brauche keine Träumer, keiner darf sich in die Tasche lügen. Jeder muss seinen Beitrag dazu leisten, damit wir nicht absteigen." Das kurzfristige Ziel laute, Maßnahmen zu treffen, "damit wir im ersten Rückrundenspiel am 19. Januar gegen Borussia Mönchengladbach seriös um drei Punkte spielen können". Das langfristige: "Noch eine Mannschaft vor uns schnappen".
Wir müssen härter, besser und konstruktiver arbeiten als andere Klubs, um eine großartige Rückrunde zu spielen.
Marco Kurz
Doch wie soll das gehen mit einem verunsicherten Team, das der TSG die schlechteste Bundesliga-Hinrunde der Klubgeschichte bescherte? "Wir müssen der Mannschaft Sicherheit geben, die Ausrichtung und die Leidenschaft müssen erkennbar sein", sagte Kurz. "Wir müssen härter, besser und konstruktiver arbeiten als andere Klubs, um eine großartige Rückrunde zu spielen."
Müller sucht Rudy-Ersatz
Am Montag geht es dafür ins Trainingslager nach Portugal - idealerweise bereits mit der einen oder anderen Neuverpflichtung. Vor allem in der Defensive besteht Bedarf: Ein Innenverteidiger und ein Sechser sollen kommen, Letzterer vor allem wegen Sebastian Rudys langem Ausfall.
Der U-21-Nationalspieler, dem am 19. Dezember operativ freie Gelenkkörper aus dem rechten Sprunggelenk entfernt worden waren, wird rund zwölf Wochen fehlen. Mindestens: Mario Gomez musste nach einem vergleichbaren Eingriff vier Monate pausieren - was für Rudy eine Rückkehr Ende April bedeuten würde. Dann ist die Saison schon fast vorbei. Und Hoffenheim, so hofft Malocher Kurz, auf dem besten Wege Richtung Klassenerhalt.