Bundesliga

Veh: "Das ist lächerlich"

Frankfurt: Interview mit dem Eintracht-Coach

Veh: "Das ist lächerlich"

Stimmt dem Freiburger Kollege zu: Frankfurts Coach Armin Veh.

Stimmt dem Freiburger Kollege zu: Frankfurts Coach Armin Veh. picture alliance

kicker: Herr Veh, geht der Eintracht nach dem sensationellen Start die Luft aus?

Armin Veh: Jeder Verein hat im Lauf der Saison eine Phase, in der er punktuell nicht so gut aussieht.

kicker: Allerdings sind es jetzt schon sieben Spiele, in denen es einen Sieg und fünf Punkte gab.

Veh: Uns war immer klar, dass wir Probleme bekommen können, wenn der eine oder andere ausfällt. Insofern kommt es nicht überraschend, dass wir uns schwerer tun, wenn die komplette Innenverteidigung fehlt.

kicker: Vor zwei Jahren ging die Eintracht mit 26 Punkten selbstzufrieden in die Winterpause und verzichtete auf Ersatz für verletzte Abwehrspieler. Ist das ein warnendes Beispiel?

Veh: Das brauche ich ganz sicher nicht das Beispiel, als ich noch gar nicht da war. Auch wenn wir keine Ausfälle gehabt hätten, wäre für mich genauso das Thema gewesen, dass man in der Winterpause personell etwas tun muss.

kicker: Aber jetzt finden Sie vielleicht mehr Gehör im Vorstand und Aufsichtsrat.

Veh: Das mag schon sein, allerdings sollte so eine Einschätzung nie von einer aktuellen sportlichen Entwicklung abhängig sein.

Da wir kein großes Budget haben, liegt die Priorität auf der Abwehr.

Armin Veh

kicker: Die Innenverteidigung ist eine neuralgische Position in der Mannschaft.

Veh: Ich habe Anfang der Saison gesagt, dass es für unser Spiel eine ganz entscheidende Position ist. Wenn wir hoch stehen, brauchen wir Sicherheit. Mit Anderson und Carlos Zambrano auf dem Platz haben wir kein einziges Spiel verloren.

kicker: Wie dringend ist eine Verstärkung im Sturm?

Veh: Da wir kein großes Budget haben, liegt die Priorität auf der Abwehr.

kicker: In Düsseldorf wechselten Sie vorne Dorge Kouemaha ein, kann er von Anfang an helfen?

Veh: Er muss erst mal nach der Winterpause die Vorbereitung komplett mitmachen. Als er im Sommer zu uns kam, war er ein halbes Jahr verletzt und musste wegen Achillessehnenproblemen ein paar Wochen aussetzen. Er kann nicht fit sein.

kicker: Karim Matmour sah zum zweiten Mal innerhalb von sechs Tagen Gelb-Rot, bekommt er den Kopf gewaschen?

Veh: Da würde ich eher Schiedsrichter Michael Weiner eine Kopfwäsche geben. Wenn ich in einem Spiel ohne große Aggressivität bei zwei normalen Foulspielen nach 30 Minuten Gelb-Rot bekomme, dann mache ich dem Spieler nicht einmal ansatzweise einen Vorwurf. Wenn so geahndet wird, müssen in England jede Woche 20 Spieler vom Platz fliegen. Das ist lächerlich. Der Schiedsrichter hat für mich das Spiel entschieden.

kicker: Ihr Freiburger Kollege Christian Streich sagte dieser Tage "Wir sind die Kleinen" in Bezug auf die unterschiedlichen Schiedsrichterentscheidungen, haben Sie das gleiche Gefühl?

Veh: Das Gefühl habe ich auch - und das geht, glaube ich, mehreren Kollegen so.