Bundesliga

Trend oder Momentaufnahme?

Düsseldorf: Taumelnd in Richtung Tabellenkeller

Trend oder Momentaufnahme?

Drei Niederlagen in Folge: Düsseldorfs Andreas Lambertz kann dennoch keinen Negativtrend erkennen.

Drei Niederlagen in Folge: Düsseldorfs Andreas Lambertz kann dennoch keinen Negativtrend erkennen. Getty Images

Düsseldorf zeigte in der Bundesliga bislang zwei Gesichter. Da wäre zum einen die Fortuna der Spieltage eins bis fünf. Die Mannschaft überraschte in der Bundesliga und zeigte sich trotz eines personellen Umbruchs im Sommer und einer nur mäßigen Zweitliga-Rückrunde akklimatisiert in der neuen Liga. Dabei war die Meier-Elf sperrig, ungemütlich, schwer auszuspielen, diszipliniert und schier unüberwindbar. In den ersten fünf Partien blieb F95 ohne Gegentor und fand sich auf Rang fünf ein.

Zum anderen wäre da auch noch die Fortuna der Spieltage sechs bis neun. Beim 2:2 zu Hause gegen Schalke kassierte Düsseldorf die ersten Bundesliga-Gegentore. Danach setzte es gleich drei Niederlagen in Folge. Die Rheinländer stürzten auf Rang 13 ab und offenbarten bislang ungeahnte Schwächen: So ging der Aufsteiger plötzlich naiv in die Zweikämpfe und leistete sich viele Fehler im Aufbau.

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Einen Negativtrend kann ich da nicht erkennen.

Fortuna-Kapitän Andreas Lambertz

"Das ist auch eine Frage der Qualität", findet F95-Coach Norbert Meier und rechnet vor: "Gegen Mainz (0:1) haben wir verloren, aber ordentlich gespielt. Das Bayernspiel (0:5) muss man ausklammern, die gehören zu einer anderen Liga. Und jetzt war es 55 Minuten (1:4 gegen Wolfsburg) auch ganz ordentlich."

Gar nicht ordentlich sind allerdings die zehn Gegentreffer, die sich die Fortuna bei den letzten drei Niederlagen einfing. Diese Quote steht im vollen Kontrast zum Bollwerk der ersten Spieltage. "Einen Negativtrend kann ich da nicht erkennen", sagt Kapitän Andreas Lambertz trotzig. Der besonnene Vereins-Boss Peter Frymuth schätzt die Lage realistischer ein: "Die Realität ist etwas anderes als das, was wir in den ersten Wochen erlebt haben. Und wer nach den ersten Spielen von etwas anderem als dem Klassenerhalt geträumt hat, der sieht jetzt, dass er komplett danebenlag."

Voronin: Hilfe oder Bürde?

Andrey Voronin

Hilfe oder Bürde? Fortuna-Neuzugang Andrey Voronin. imago

Normalform scheinen derzeit nur Abwehr-Chef Jens Langeneke (kicker-Notenschnitt: 3,39) und Torwart Fabian Giefer (kicker-Notenschnitt: 2,67) zu haben. Mit "Staubsauger" Oliver Fink fehlt nun auch noch ein Stammspieler. Der Mittelfeldmann sah gegen Wolfsburg die Rote Karte (77.). Meiers Problem: Personell drängen sich derzeit keinerlei Alternativen auf.

Vor allem an Andrey Voronin scheiden sich die Geister. Der Neuzugang (bis Saisonende von Dynamo Moskau ausgeliehen) ist zwar der Einzige, der das Offensivspiel dank seiner Ruhe und Übersicht in geordnete Bahnen lenken kann. Andererseits fehlt dem 33-jährigen Ukrainer jegliche Dynamik. Vor allem nach verlorenen Bällen setzt er nicht nach. Diese Lücken müssen dann seine Mitspieler mit zusätzlichem Laufpensum stopfen.

Es wird interessant sein, wie Meier die Voronin-Frage beantworten wird und welches Gesicht die Fortuna in den kommenden Tagen zeigt. Am Mittwoch (20.30 Uhr) ist Düsseldorf in der zweiten Runde des DFB-Pokals gegen Borussia Mönchengladbach gefordert. Am Sonntag (15.30 Uhr) geht es in der Bundesliga bei Bayer Leverkusen weiter.