Bundesliga

BVB meldet sich zurück, Eintracht bleibt dran

HSV beschenkt sich selbst - Bayerns Weste bleibt weiß

BVB meldet sich zurück, Eintracht bleibt dran

Doppelpack: Frankfurts Alex Meier (rechts) drehte die Partie gegen Freiburg.

Doppelpack: Frankfurts Alex Meier (rechts) drehte die Partie gegen Freiburg. Getty Images

Der Eintracht-Adler fliegt weiter, weil Meier trifft

"Wir dürfen dieses Spiel nicht verlieren", hatte Freiburgs Trainer Christian Streich vor dem Spiel in Frankfurt am Sonntag gefordert und zwischenzeitlich sah es auch gut aus. Aber die Eintracht bleibt die Mannschaft der Stunde. In der ersten Hälfte waren beide gleichauf. Der Sportclub stand gegen die gefährlichen Hessen bis auf zwei Ausnahmen sicher. Die beste Chance hatte Inui, der einen Konter aber nicht konsequent abschloss, sondern Keeper Baumann anschoss. Ein sehenswerter Schuss von Meier flog knapp am Tor vorbei. Aber auch die Gäste hatten durch Caligiuri eine gute Möglichkeit. Nach dem Wechsel war bei Frankfurt die Konzentration kurz weg, und Kruse schoss die Breisgauer in Front. Jetzt war richtig Pfeffer drin. Makiadi und Schuster vergaben für die Freiburger die Chance aufs 2:0, hüben wie drüben gab es ein Abseitstor. Die Veh-Elf erhöhte den Druck zusehends, und Meier krönte die Bemühungen mit einem herrlichen Treffer. Im fast ausverkauften Stadion kochte jetzt die Stimmung. Die Gäste waren in der Defensive nicht mehr so gut organisiert, und nach einer Ecke war es wieder Meier, der das 2:1 erzielte. Eine dumme Rote Karte für Guedé rundete den letztlich erfolglosen Nachmittag für Freiburg unschön ab. Die Eintracht dagegen bleibt als derzeit einziges Team dem FC Bayern auf der Spur und liegt mit 16 Punkten nur zwei Zähler zurück.

Tuchel bekommt das Salz in die Suppe

"Das Salz in der Suppe" hatte der Mainzer Trainer Thomas Tuchel zuletzt vermisst. In Wolfsburg sollte er es bekommen. Die Hausherren waren zwar optisch überlegen und hatten mehr Ballbesitz, doch die Durchschlagskraft fehlte einfach. Die 05er erwiesen sich dagegen als eiskalt und nutzten ihre Chancen mit hoher Effizienz. Junior Diaz und Szalai köpften bzw. schossen ihr Team zur Pause mit 2:0 in Front. Auch nach dem Wechsel war die Mannschaft von Felix Magath besser, dominierte spielerisch, suchte aber in der Offensive vergeblich nach einem Vollstrecker. In bester Position köpfte beispielsweise Olic knapp über den Querbalken. Letztlich stehen deprimierende fünf Punkte nach sechs Spieltagen auf Wolfsburgs Konto. Dagegen freute sich Tuchel über das gefundene Salz und den zweiten Saisonsieg.

Reus macht zwei Tore - und jubelt nicht

Subotic jubelt über das 2:0 gegen Gladbach.

Subotic jubelt über das 2:0 gegen Gladbach. Getty Images

Borussia Dortmund ist nach nur einem Zähler aus zwei Spielen in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Der BVB gewann gegen den Namensvetter aus Mönchengladbach mit 5:0. Der VfL kam eigentlich besser in die Partie, doch nach etwa 15 Minuten hatte sich die Klopp-Elf besser sortiert und spielte zielstrebiger nach vorne. Den Türöffner besorgte Reus, der gegen seinen Ex-Klub nach einem beherzten Antritt das 1:0 erzielte. Dortmunds spektakulärster Neuzugang jubelte aus Respekt vor seinen Ex-Kollegen kein bisschen. Mit dem Führungstor im Rücken kehrte beim BVB der spaßvolle Druckfußball zurück, den man aus Heimspielen der Schwarz-Gelben kennt. Noch vor der Pause erhöhte Subotic per Kopf zum 2:0. Gladbachs Keeper ter Stegen machte dabei nicht die allerbeste Figur, der serbische Torschütze dagegen trug sich nach fast zwei Jahren mal wieder in die Torschützenliste ein - im November 2010 traf er beim 4:1 gegen Gladbach. Auch in Hälfte zwei behielten die Dortmunder die Zügel fest in der Hand und schnürten die Gladbacher in deren Hälfte ein - eine Lehre aus dem Frankfurt-Spiel, das nach 2:0-Führung 3:3 endete. Zum Lohn gab es ein sensationelles Tor von Reus, der den Ball aus spitzem Winkel ins lange Eck drosch. Zum 4:0 und 5:0 erhöhten Gündogan und Blaszczykowski, als sich die Gladbacher bereits aufgegeben hatten. Unter Trainer Lucien Favre hatte die Elf vom Niederrhein noch nie fünf Gegentore kassiert.

Rudnevs trifft - Adler hält

Hamburgs Rudnevs beschenkt seinen HSV mit dem 1:0 gegen Hannover.

Hamburgs Rudnevs beschenkt seinen HSV mit dem 1:0 gegen Hannover. Getty Images

Am Samstagnachmittag begann das Vorspiel für die Hamburger Gala. Der HSV, der am Abend sein 125-jähriges Bestehen feiert, bekam es Nordderby mit Hannover 96 zu tun. Am Ende behielt die Mannschaft von Trainer Thorsten Fink mit 1:0 etwas glücklich die Oberhand. Die Niedersachsen wirkten im Vergleich zu ihren bisherigen Auftritten lange Zeit arg inspirationslos und machten erst nach rund einer Stunde richtig Dampf. Dann aber scheiterten sie reihenweise am einmal mehr stark aufgelegten Keeper Adler. Den Siegtreffer erzielte Rudnevs schon früh im ersten Abschnitt, nachdem 96-Keeper Zieler beim Abstoß patzte und für der Hamburger van der Vaart mal wieder als Vorbereiter glänzte. Die Hanseaten holten aus den vergangenen drei Spielen sieben Zähler und schieben sich ins Mittelfeld vor. Die Slomka-Elf dagegen kassierte die zweite Saisonniederlage und kann den direkten Kontakt zur Tabellenspitze nicht halten.

Luiz Gustavos Lupfer bringt den sechsten Sieg

Luiz Gustavo jubelt über sein Führungstor, Shaqiri gratuliert.

Luiz Gustavo jubelt über sein Führungstor, Shaqiri gratuliert. Getty Images

Die Duelle zwischen Werder Bremen und dem FC Bayern waren zumeist heiße Spiele, aber diesmal war es lange Zeit Magerkost. Vornehmlich spielte sich das Geschehen im Mittelfeld ab, doch in der Schlussphase machten die Münchner Ernst und kamen durch Luiz Gustavo und Mandzukic zu einem 2:0-Auswärtssieg. Der Brasilianer lupfte den Ball gekonnt über Keeper Mielitz hinweg zum Führungstor, kurz darauf schloss der eingewechselte Kroate einen Konter zum 2:0 ab. Für den Mittelstürmer war es der neunte Treffer im neunten Pflichtspiel. Für den Rekordmeister von der Isar war der Erfolg in Bremen der sechste Sieg - mit der Maximalausbeute von 18 Zählern thront die Heynckes-Elf an der Tabellenspitze.

VfB ist der bessere Krisen-Bewältiger

Nürnberg lieferte beim 1:4 in Hannover eine unterirdische Leistung ab. Der VfB Stuttgart agierte beim 0:3 gegen Hoffenheim desolat. Das war am Mittwoch, insofern stand bei beiden Teams das Thema Wiedergutmachung ganz oben auf der Agenda. Heraus kam aus Nürnberger Sicht ein bitteres "Weiter so", denn nach 24 Sekunden (!) leistete sich Marcos Antonio einen kapitalen Bock und legte Ibisevics 1:0 auf. Das war der bisher schnellste Treffer in dieser Runde. In der Folge war der Club aus Nürnberg überlegen, wenn auch ohne Durchschlagskraft. Mitte der zweiten Halbzeit nutzte der VfB einen Fehler im Spielaufbau der Nürnberger und stellte dank Harnik den 2:0-Endstand für die Schwaben her. Für die Labbadia-Elf war dies der erste Dreier in der neuen Saison, der FCN verlor nun das dritte Spiel in Serie.

Hoffenheim: In Gedanken bei Vukcevic - 0:0 gegen den FCA

Die Hoffenheimer Spieler bedanken sich nach dem Spiel beim Publikum und demonstrieren ihre Unterstützung für den verunglückten Vukcevic.

Die Hoffenheimer Spieler bedanken sich nach dem Spiel beim Publikum und demonstrieren ihre Unterstützung für den verunglückten Vukcevic. Getty Images

Die Partie zwischen Hoffenheim und Augsburg stand ganz im Schatten des schweren Unfalls von Vukcevic. Nach einem Zusammenprall mit einem LKW hat sich der Spieler schwere Kopfverletzungen zugezogen und liegt im künstlichen Koma. Die TSG erwägte eine Verlegung der Partie, doch nach Rücksprache auch mit der Familie von Vukcevic fand die Partie statt. Auf den Rängen gab es zahlreiche Besserungswünsche für den 22-jährigen Offensivspieler. Nach zwei Siegen in Folge konnte die Babbel-Elf diesmal nicht dreifach punkten und teilte sich beim 0:0 mit dem FCA die Zähler. Ein Höhepunkt negativer Art war der Platzverweis von Salihovic.

Fürth verliert nun auch auswärts - Doppelpack von Sam

Bayer Leverkusen kam zunächst nicht richtig in Fahrt, doch nun hat die Werkself langsam in die Erfolgsspur gefunden. Nach dem 3:1 in Augsburg legten die Westdeutschen nun auch gegen den Liga-Neuling aus Fürth nach und gewannen souverän mit 2:0. Gegen abermals harmlose Franken war Leverkusens Sam mit zwei Toren im zweiten Durchgang der Matchwinner für Bayer. Die SpVgg verlor ihr erstes Auswärtsspiel, nachdem die Büskens-Elf in Mainz gesiegt und in Wolfsburg gepunktet hatte. Leverkusen dagegen schiebt sich durch den Heimsieg langsam in die Sphären vor, die den Erwartungen der Bayer-Macher und des Umfelds entspricht.

Reus im Mittelpunkt beim Borussen-Treffen

Juan Arango, Mike Hanke und Marco Reus

Gestern Kollegen, heute Gegner: Die Gladbacher Arango (li.) und Hanke mit dem jetzigen Dortmunder Reus (re.). imago

Am Samstagabend (18.30 Uhr) steigt dann das Borussen-Duell zwischen Dortmund und Mönchengladbach. Eine besondere Partie für Dortmunds Reus, dessen Stern in den letzten drei Jahren bei den Fohlen aufging. Nach jeweils drei Gegentoren in Hamburg und in Frankfurt hat BVB-Coach Jürgen Klopp noch an einigen Stellen zu schrauben, um die Gegentor-Flut in den Griff zu bekommen. "Es ist meine Aufgabe, das zu regeln", nahm sich Klopp selbst in die Pflicht. Sollte Sven Bender seine Grippe rechtzeitig überwinden, wäre er eine Alternative neben Kapitän Kehl. Beim Gegner Mönchengladbach fehlen mit Reus die Leichtigkeit und der Zauber der vergangenen Saison. "Marco Reus, das ist vorbei. Ich möchte nicht mehr über die Vergangenheit reden", stellte Trainer Lucien Favre klar. Die Realität heißt aber fünf Pflichtspiele ohne Sieg. Immerhin zeigte das Team beim 2:2 gegen den HSV Moral und rettete in letzter Sekunde in Unterzahl noch den einen Punkt. Verzichten muss Favre auf Stranzl, der gegen die Hanseaten vom Platz flog.

Schahin schockt Schalke 04

Der zweite Streich: Schahin gleicht für Düsseldorf aus.

Der zweite Streich: Schahin gleicht für Düsseldorf aus. Getty Images

Erstmals durften die Düsseldorfer nach den Teilausschlüssen die Hütte richtig voll packen. Die Arena war mit über 54.000 Zuschauern ausverkauft und die Stimmung bestens – auch nach 90 Minuten. Doch dem Überraschungsteam wurden von Schalke 04 am Freitagabend zunächst die Grenzen aufgezeigt. Huntelaar legte seine kleine Durststrecke von vier torlosen Pflichtspielen ab und schoss Schalke in Führung – damit war dann auch die letzte Null-Tore-Abwehr geknackt. Wenig später durfte Matip völlig freistehend per Kopf erhöhen. Schalke hatte die Partie völlig im Griff, den Fortunen fiel bis zur Pause keine Antwort ein. Doch nach einer Standardsituation brachte Schahin die Hausherren mit dem Anschlusstreffer wieder ins Spiel. In der Folge wurde es deutlich hektischer und weil Schalke es verpasste, seine Chancen zu nutzen, witterte Düsseldorf Morgenluft. Und es war erneut Schahin, diesmal per Kopf, der den Ausgleich markierte. Bereits am ersten Spieltag in Augsburg hatte er einen Doppelpack erzielt. Von der eiskalten Dusche erholten sich die Knappen nicht mehr. Damit bleibt Düsseldorf auch im sechsten Spiel ungeschlagen, während sich die Schalker noch einige Tage über zwei verschenkte Punkte ärgern werden. "Ich bin stinksauer", sagte Höwedes wohl stellvertretend für den Rest.

Frankfurt bleibt Bayern auf den Fersen - VfB jubelt erstmals