Bundesliga

VfB erkämpft ein Remis - 1899 holt erste Punkte

Überblick: FC Bayern und Frankfurt siegen weiter

VfB erkämpft ein Remis - 1899 holt erste Punkte

Es brannte lichterloh in Gladbachs Fünfer: In dieser Szene klärt Daems doppelt auf der Linie.

Es brannte lichterloh in Gladbachs Fünfer: In dieser Szene klärt Daems doppelt auf der Linie. imago

Am Sonntag waren alle vier deutschen Europa-League-Starter im Bundesliga-Einsatz. Den Anfang machten Bayer Leverkusen und Borussia Mönchengladbach im rheinischen Duell, das sofort auf Betriebstemperatur war. Gladbach gelang ein Traumstart, schon in der dritten Minute veredelte Herrmann einen schönen Arango-Pass. Doch die Leverkusener gaben die passende Antwort, Kadlec traf nicht minder sehenswert zum 1:1 (12.). Die Leverkusener waren über die gesamte Spielzeit das überlegene Team und kamen auch zu etlichen Möglichkeiten. Immer wieder wusste sich Borussia-Keeper ter Stegen auszuzeichnen, gleich zweimal in einer Szene bekam er auf der Linie wichtige Unterstützung von Kapitän Daems (27.). Selbst einen Elfmeter konnte die Bayer-Elf allerdings nicht zu einem weiteren Treffer nutzen, sodass die Gäste einen schmeichelhaften Zähler mit auf die kurze Heimfahrt nahmen.

Delpierres Pech hat keine Auswirkungen

Koen Casteels

Bundesliga-Debüt - und dann vom Mitspieler bezwungen: Wiese-Vertreter Koen Casteels. picture alliance

Mit unterschiedlichen Vorzeichen gingen Hoffenheim und Hannover ins Duell am Sonntagabend: 1899 war zum ersten Mal überhaupt Letzter in der Bundesliga, 96 mit sieben von möglichen neun Punkten stark in die Saison gestartet. Doch ohne den Gelb-Rot-gesperrten Huszti, der an den letzten sieben Toren beteiligt war, brachten die Niedersachsen wenig zustande. Ohne einen Torschuss in den ersten 45 Minuten ging die Slomka-Elf dennoch in Front, weil Delpierre ins eigene Netz traf und Wiese-Vertreter Casteels keine Abwehrchance ließ. Doch 1899 reagierte nicht geschockt, sondern kam umgehend zum Ausgleich - nach einem langen Delpierre-Pass. Im zweiten Durchgang drängte das Babbel-Team auf den Sieg und wurde belohnt: Salihovic traf - ausnahmsweise nicht mit einem Standard, sondern mit einem spektakulären Flugkopfball. Williams setzte in der Nachspielzeit mit dem 3:1 den Schlusspunkt.

Werder Bremen gab im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart einen scheinbar sicheren Sieg noch aus der Hand. Eine leichte Überlegenheit in der ersten Hälfte nutzten die Bremer zu einer 2:0-Führung, insbesondere Chelsea-Leihgabe de Bruyne agierte auffällig. Ein Treffer des Ex-Bremers Harnik machte das Spiel allerdings wieder spannend. Mit dem eingewechselten Niedermeier sicherte sich der VfB dann tatsächlich mit dem 2:2 noch einen Punkt, Torschütze war Ibisevic-Vertreter Cacau. In der Schlussphase wurde es noch farbig, Schiedsrichter Guido Winkmann stellte zunächst Harnik und nur kurz nach seiner Einwechslung auch Bremens Lukimya vom Platz.

Bayern zu abgebrüht für Königsblau

Bayern jubelt auf Schalke und ist wieder Tabellenführer.

Bayern jubelt auf Schalke und ist wieder Tabellenführer. Getty Images

Am Samstagnachmittag (15.30 Uhr) stieg auf Schalke der ewig junge Klassiker zwischen dem FC Schalke und dem FC Bayern. Im ersten Durchgang mussten sich beide Mannschaften die vermeintliche Müdigkeit der Champions League aus den Knochen laufen - kaum Torchancen, kein Tempo, keine Aggressivität in den Zweikämpfen waren in den ersten 45 Minuten zu bestaunen. Im zweiten Abschnitt änderte sich das Bild - zugunsten des Rekordmeisters von der Isar. Der umtriebige Kroos schlenzte die Kugel überlegt ins lange Eck (55.), Müller legte drei Minuten später mit einem ulkigen Solo zum 2:0 nach. Eine Antwort blieben die Schalker schuldig, die durch den Doppelschlag der Bayern wie paralysiert wirkten. Die Heynckes-Elf behält genauso wie der Aufsteiger Eintracht Frankfurt weiterhin seine blütenweiße Weste. Dank der besseren Tordifferenz stehen die Münchner wieder ganz oben, die Königsblauen dagegen mussten die erste Niederlage der laufenden Spielzeit einstecken.

BVB: Die Serie reißt beim Krisenklub

Jansen, Adler und van der Vaart jubeln über den Sieg gegen den Meister aus Dortmund.

Jansen, Adler und van der Vaart jubeln über den Sieg gegen den Meister aus Dortmund. Getty Images

Die beachtliche Serie von Borussia Dortmund in der Bundesliga ist gerissen. Der deutsche Meister verlor ausgerechnet beim kriselnden Hamburger SV mit 2:3 - die erste Niederlage nach 31 Bundesliga-Spielen ohne Pleite (zuletzt 2011/12 am 6. Spieltag 1:2 in Hannover). Es ging schon happig los für die Klopp-Elf, die bereits nach zwei Minuten durch Sons Kopfball zurücklag. Mit Beginn des zweiten Abschnitts schien der BVB in die Spur zu kommen, als Perisics Flanke im langen Eck zum 1:1 landete, doch die Mannschaft von Thorsten Fink ließ sich nicht beirren und schlug doppelt zurück: Erst machte Ilicevic mit links das 2:1 (55.), wobei Torwart Weidenfeller beim Schuss ins kurze Eck schlecht aussah. Dann erhöhte Son mit seinem zweiten Tor sogar zum 3:1 (59.). Allerdings war das Spiel damit noch nicht entscheiden, denn die Dortmunder schlugen postwendend durch Perisic zurück. Nun war es ein Duell auf des Messers Schneide, in dem die Hanseaten den knappen Vorsprung trotz bester BVB-Chancen über die Zeit brachten. Der HSV sammelt damit die ersten Punkte in der neuen Saison und dürfte auf jeden Fall etwas für das Selbstbewusstsein gemacht haben.

Kuriose Tore für Fürth und Wolfsburg

Auch der VfL Wolfsburg startete bislang nur mäßig in die Runde und wollte gegen den Aufsteiger aus Fürth den ersten Dreier einfahren. Unter dem Strich hätte der VfL den Sieg in der zweiten Halbzeit einfahren können, in der die Magath-Elf die Franken beherrschte, aber nicht wirklich großartige Chancen herausspielte. Die Büskens-Elf dagegen lieferte eine starke erste Hälfte ab, in der sie sich mit dem Führungstor belohnte. Nach einem weiten Abschlag von Keeper Grün sprang die Kugel bis in den Strafraum der Wölfe, bis sie Pogatetz, von Azemi bedrängt, mit dem Oberkörper ins eigene Netz beförderte (27.). Kurz vor der Pause glich der bis dahin wenig auffällige Olic aus, als er nach einem Lattentreffer von Kahlenberg den Ball überlegt einnickte (42.). Die Niedersachsen bleiben damit weiter hinter ihren Zielsetzungen zurück, die Fürther überstehen auch das zweite Auswärtsspiel ohne Niederlage.

Ivanschitz' Knie-Tor ebnet den Weg

Erst ein Pünktchen hatten Mainz und Augsburg auf dem Konto, beide Teams gierten nach dem ersten Dreier. In dieser Hinsicht hatten die Mainzer ganz klar die Nase vorne, auch wenn der FSV kein Feuerwerk abbrannte. Ivanschitz machte das glückliche 1:0, als ihm Langkamp einen Befreiungsschlag ans Knie schoss und von dort der Ball aus sieben Metern ins Tor prallte (10.). Eine Viertelstunde später war es der bullige Szalai, der sich gekonnt im Strafraum behauptete und überlegt zum 2:0-Endstand einschob. Die Augsburger, die im zweiten Abschnitt mutiger nach vorne spielten und einige Chancen hatten, warten durch die Niederlage weiter auf den ersten Sieg.

Fortuna Düsseldorf bleibt auch im vierten Spiel der Liga ohne Gegentreffer. Da der Aufsteiger gegen Freiburg allerdings auch vorne nicht traf, trennten sich die beiden Klubs in einem wenig ansehnlichen Spiel mit 0:0.

Auch der Club kann Frankfurt nicht stoppen

Die Frankfurter jubeln mit Torschütze Hoffer.

Die Frankfurter jubeln mit Torschütze Hoffer. picture-alliance

Am Freitagabend ging es in Nürnberg zwischen dem Club und der Frankfurter Eintracht um die zwischenzeitliche Tabellenführung. Diese schnappten sich die Hessen dank eines knappen, aber nicht unverdienten 2:1-Auswärtserfolges. Für die Mannschaft von Trainer Armin Veh war es der vierte Sieg im vierten Spiel - der Aufsteiger wahrte seine blütenweiße Weste. Zunächst waren die Nürnberger allerdings überlegen und hatten die ersten Chancen des Spiels. Doch als die Eintracht schon früh doppelt wechseln musste (Schwegler und Occean), verlor der FCN plötzlich den Faden. Eintrachts Joker Hoffer machte per Drehschuss das 1:0 (25.) und fortan war die Veh-Elf auch spielerisch tonangebend. Nach dem Wechsel fanden die Franken lange Zeit keine Lücke im Frankfurter Defensivverbund und wurden von Inuis Sololauf zum 2:0 bestraft (60.). In der Folge hätte Frankfurt sogar einen dritten Treffer nachlegen können, doch Nürnbergs Joker Polter war nach Kiyotakes Freistoßflanke per Kopf zur Stelle (76.). In der Schlussviertelstunde rannte die Hecking-Elf beherzt an, doch der Ausgleichstreffer wollte dem Club trotz Polters Riesenchance nicht mehr glücken - für den FCN war damit die erste Saisonniederlage perfekt.

Revierpleiten: BVB verliert beim HSV, Schalke gegen die Bayern