Bundesliga

Matchwinner Huszti: Erst Traumtor, dann Doppel-Gelb

Hannover: Diskussion über kuriosen Platzverweis

Matchwinner Huszti: Erst Traumtor, dann Doppel-Gelb

Verhängnisvoller Jubel: Szabolcs Huszti ohne Trikot bei den Fans.

Verhängnisvoller Jubel: Szabolcs Huszti ohne Trikot bei den Fans. imago

Doch die Begegnung war noch nicht vorbei, es folgte noch der eindrucksvolle Schlussakkord. Huszti eroberte in der eigenen Hälfte den Ball, leitete den Angriff ein, bekam im Strafraum anschließend die Flanke und traf in der zweiten Minute der Nachspielzeit per Fallrückzieher zum 3:2!

Spielbericht

Schiedsrichtersteckbrief
Aytekin

Aytekin Deniz

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Slomka

Slomka Mirko

Spielersteckbrief Huszti
Huszti

Huszti Szabolcs

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Der Ungar reagierte emotional, riss sich das Trikot vom Leib und rannte zum Jubel in die Fankurve. Eitel Sonnenschein in Hannover – allerdings nicht lange. Denn als der überragende Huszti, der schon im letzten Bundesliga-Spiel in Wolfsburg mit vier Vorlagen geglänzt hatte und vom kicker mit der Höchstnote 1 bedacht und zum Mann des Tages ernannt wurde, auf das Feld zurückkehrte, empfing ihn Deniz Aytekin. Der Schiedsrichter erklärte ihm seine Verfehlungen, zeigte ihm Gelb fürs Trikotausziehen und direkt anschließend Gelb-Rot für den Jubel auf dem Zaun zur Tribüne. Huszti, der so zum tragischen Helden des Spiels wurde, schlich von dannen, wurde am Spielfeldrand von Trainer Mirko Slomka mit tröstenden Worten empfangen.

Beim "Übeltäter" hielt sich das Verständnis für den Platzverweis, der ihn nun das Spiel bei 1899 Hoffenheim kostet, in Grenzen: "Ich kannte die Regel nicht und wusste nicht, dass man dafür zweimal Gelb bekommen kann", erklärte er kopfschüttelnd. Sein Trainer bekannte zwar, dass der Platzverweis "regelkonform" sei, meinte aber auch: "Andererseits wird es ja immer für gut erachtet, wenn die Spieler positive Emotionen rüberbringen."

Deniz Aytekin (li.) und Szabolcs Huszti

Mit einer Geste des Bedauerns schickt Schiedsrichter Deniz Aytekin Szabolcs Huszti vom Platz. picture alliance

Direkt geknickt wirkte Aytekin, als er nach der Szene befragt wurde: "Es tut mir weh und leid, aber so sind die Regeln." Der Unparteiische erklärte zudem, gar nicht anders gehandelt haben zu können: "Ich musste das als Exekutive durchziehen."

Die Meinung teilten nach dem Spiel nicht alle. Nationaltorwart Ron-Robert Zieler sprach beispielsweise von einer "lächerlichen" Regel und sagte direkt in Richtung Aytekin: "Da fehlt dem Schiri etwas Feingefühl."

Ex-Referee Markus Merk nahm als Experte beim Pay-TV-Kanal Sky den 34-jährigen aus Oberasbach komplett aus der Schusslinie: "Deniz Aytekin hat richtig entschieden, es war Doppel-Gelb in dieser Situation." Doch Merk führte auch weiter aus: "Viele werden jetzt wieder diskutieren, diese Regel ist schwachsinnig - da drüber kann man diskutieren, aber der Schiedsrichter kann letztendlich nichts dafür."

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