Bundesliga

Zyro erfordert Schmadtkes Pokerqualitäten

Hannover: Neto im Visier, Sakai lässt auf sich warten

Zyro erfordert Schmadtkes Pokerqualitäten

Jörg Schmadtke hat ein Auge auf ihn geworfen: Michal Zyro.

Jörg Schmadtke hat ein Auge auf ihn geworfen: Michal Zyro. imago

Zyro soll die interne Konkurrenz im linken und zentralen offensiven Mittelfeld anheizen. "Das Interesse aus Hannover ist bekannt", bestätigte sein Berater Cezary Kucharski. Die Situation stellt sich für Schmadtke, der "noch keine Rückmeldung aus Warschau" hat, aber durchaus kompliziert da. Dank der erfolgreichen Europa-League-Saison winkt den Niedersachsen ein Gewinn von bis zu fünf Millionen Euro. Und davon will Legia Warschau nun möglichst viel abhaben.

Ein Poker bahnt sich an! Schmadtkes Verhandlungsgeschick ist folglich gefragt. Zwei Verpflichtungen besitzen derzeit Priorität, beide jedoch stocken. Im Hinblick auf Zyro scheint offensichtlich, woran es liegt: Beide Seiten drehen derzeit noch in verschiedene Richtungen an der Preisschraube.

Zyro ist bei Legia zwar kein absoluter Leistungsträger und zeigte nach einem starken Herbst in der Rückrunde seinem Alter entsprechende Formschwankungen, kam aber dennoch regelmäßig zum Einsatz (25 Ligaspiele, 1 Tor) und besitzt zudem noch einen bis 2016 laufenden Vertrag. Zyros Berater Kucharski hat erklärt, dass er bald bei Legia-Präsident Piotr Zygo anklopfen wolle, zugleich aber betont, dass er "unter einer Million keine Möglichkeit" für eine Realisierung des Transfers sehe. "Vielleicht werden sogar zwei Millionen aufgerufen", so Kucharski. Eine Summe, die Schmadtke jedoch keinesfalls bezahlen würde: "Dann würde es nichts."

Zudem weckte der Portugiese Neto (23, Nacional Funchal) das Interesse der Roten. "Wir haben Neto intensiv beobachtet", so Schmadtke, "wir wissen über den Spieler Bescheid." Der Innenverteidiger gilt als eine Alternative zum ebenfalls auf der Liste der Niedersachsen stehenden Felipe (25, Standard Lüttich) - immer vorausgesetzt, der Österreicher Emanuel Pogatetz (29) verlässt 96.

Der Österreicher könnte einer Luftveränderung nicht abgeneigt sein, da es im März zu einem heftigen Disput mit ihm und Mirko Slomka gekommen war. Der 96-Trainer hatte den 29-Jährigen vorübergehend suspendiert und ihm Sondertraining verpasst. Grund: Fitnessdefizite. Pogatetz musste zwar auf weitere Einsätze nicht lange warten, wird seitdem aber von Slomka kritisch beäugt.

Sakai lässt auf sich warten - Kind nimmt DFB und DFL in die Pflicht

Hiroki Sakai

Noch ist sein Transfer nicht perfekt: Hiroki Sakai. imago

Schon abgeschlossen sein sollte der Deal mit den Japanern von Kashiwa Reysol in Sachen Hiroki Sakai (22). Hannover hat den rechten Verteidiger fest an der Angel, punktete gegen Mitbewerber vor allem dadurch, dass sich Schmadtke vor Ort in Asien gewissenhaft um Sakai bemühte. Alles ist gut vorbereitet, um den Vierjahresvertrag aus der Ferne abzuschließen. Nun hakt es, jedoch offenbar nicht an der Ablöse. Schmadtke: "Es ist technisch eben nicht so einfach. Die Japaner spielen asiatische Champions League, sind entsprechend viel und weit unterwegs. Mitte der Woche sehen wir eventuell klarer."

96-Präsident Martin Kind hält sich aus den Transferwirren bisher weitegehend raus, dafür gab er am Montag ein klares Statement im Hinblick auf Problemfans ab. Um Ausschreitungen zu verhindern, fordert Kind personalisierte Tickets. "Die Personalisierung ist das Entscheidende. Nur so können wir effektiv Strafen weiterleiten oder Stadionverbote aussprechen", erklärte der 68-Jährige im Interview mit Sky Sport News HD und nahm zugleich sowohl den Deutschen Fußball-Bund (DFB) als auch die Deutsche Fußball-Liga (DFL) in die Pflicht: "Wir brauchen einheitliche Konzepte, die jetzt erarbeitet werden müssen."