Bundesliga

Wider die Wundertüte

Nachholspiel Köln gegen Mainz

Wider die Wundertüte

"Jetzt müssen wir wirklich mal gewinnen", fordert FC-Keeper Michael Rensing mit Nachdruck.

"Jetzt müssen wir wirklich mal gewinnen", fordert FC-Keeper Michael Rensing mit Nachdruck. Getty Images

Für die Kölner ist es ein Duell gegen zwei Wundertüten: die Wundertüte FSV und die Wundertüte FC. Denn wie wünschte "Geißbock"-Keeper Michael Rensing nach dem 4:0 gegen Freiburg so vorweihnachtlich: "Wir hoffen, dass wir mal weniger Wundertüte werden."

Nachlegen mit einem Sieg gegen Mainz - das könnte mehr wert sein als drei Punkte. "Wir hatten das schon zu oft, dass wir gesagt haben: Wenn wir das nächste Spiel gewinnen, sind wir oben dran und brauchen nicht mehr nach unten schauen", weiß Rensing um Spiele wie in Berlin (0:3), Dortmund (0:5) oder gegen Gladbach (0:3), als gute Ausgangspositionen in heftigen Rückschlägen endeten.

"Jetzt müssen wir wirklich mal gewinnen", fordert er, "dann hast du für Kölner Verhältnisse eine sehr gute Hinrunde gespielt." In der Tat hätte der FC dann 23 Punkte auf dem Konto, es wäre die beste Halbserie seit 2000/01 (25) - und ein Spiel gäbe es ja noch: "Wenn wir Mainz schlagen, kann auch in München alles passieren", rechnet sich Trainer Solbakken auch für das abschließende Gastspiel in der Allianz-Arena etwas aus, wo sein Arbeitgeber noch nie verloren hat (ein Sieg, drei Remis).

Die Mainzer befinden sich in ihrer besten Phase der Saison.

Stale Solbakken

Gegen Mainz setzte es dagegen 2003 die letzte Heimniederlage, zuletzt schoss unter anderem Lukas Podolski mit einem Doppelpack im Februar 2011 einen 4:2-Sieg heraus . Solbakken warnt diesmal aber: "Die Mainzer befinden sich in ihrer besten Phase der Saison." Außerdem seien sie "schwierig zu studieren, denn Thomas Tuchel wechselt oftmals die Formation seiner Mannschaft." Eine echte Wundertüte eben.

Kein Babysitter! Tuchel versetzt die Journalisten

Selbst die Formation auf der Pressekonferenz ist beim FSV vor Rotationen nicht gefeit, am Montag ersetzte Co-Trainer Arno Michels Chef Tuchel. Der Grund: Dessen Frau Sissi musste kurzfristig krank das Bett hüten, und weil auf die Schnelle kein Babysitter aufgetrieben werden konnte, schlüpfte Tuchel kurzerhand selbst in die Rolle und versetzte die Journalisten-Schar.

Michels hatte nach dem 0:0 gegen den HSV ein Lob für seine Nullfünfer parat ("Wir haben der Mannschaft am Sonntag ein großes Kompliment gemacht für die aufmerksame Leistung gegen Hamburg"), an zumindest einer Personaländerung wird das Mainzer Trainerteam dennoch nicht herumkommen. Andreas Ivanschitz, wichtigster Antreiber in den vergangenen Wochen, fällt mit einer Innenbanddehnung aus - dafür ist Eugen Polanski nach seiner Rotsperre wieder spielberechtigt.

Vorschau & Statistik

"Er hat die Spielpause genutzt, sehr gut trainiert und auch Zusatzschichten gemacht", berichtete Michels, wollte aber weder eine Einsatzgarantie für den Mittelfeldspieler aussprechen noch bestätigen, dass der positionsähnliche Jan Kirchhoff im Falle von Polanskis Comeback zwangsläufig weichen müsste. Wie es sich nun einmal gehört für ein Team mit Wundertüten-Image.