Denn seit de Camargo wegen seines Innenband-Teilabrisses im linken Knie zur Pause gezwungen war, experimentierte Borussen-Trainer Lucien Favre mit Reus in einer neuen Rolle: Er zog den 22-jährigen Nationalspieler von der Außenbahn ein Stück nach vorne in die Mitte.
Das Ergebnis ist bekannt: Doppelpack gegen Hannover (2:1), Doppelpack in Berlin (2:1), Dreierpack gegen Bremen (5:0). Niemand in Gladbachs langer Historie schaffte jemals eine solche Tor-Serie (mindestens zwei Treffer in drei aufeinanderfolgenden Partien) - bis Reus kam. "Ach", sagte der dennoch ganz bescheiden dem kicker, "es ist wirklich nicht entscheidend, ob ich oder jemand anderes die Tore macht."
Jemand wie de Camargo zum Beispiel, der trotz seines verletzungsgebeutelten Saisonstarts auf zwei Tore in sechs Spielen kommt. Beide waren siegbringend, beim 1:0 in München und beim 1:0 in Hamburg.
De Camargo und viele Spitzen-Noten
Als nächstes steht für den Tabellendritten am Freitagabend (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker online) das Derby beim 1. FC Köln an. Mit de Camargo? Nimmt man das Bremen-Spiel als Grundlage, gibt es für Borussias Nummer zehn erst einmal kein Zurück: Reus überragte , Mike Hanke (28, kicker-Note 2) sammelte trotz seiner fortdauernden Tor-Flaute zahlreiche Pluspunkte als Balleroberer und Kombinations-Kollege, auf den Außenbahnen verdienten sich Juan Arango (32) und Patrick Herrmann (21) wie Reus jeweils die kicker-Note 1. Ein echtes Luxusproblem für Favre.
Fakt ist jedenfalls: 2010/11 schossen die Gladbacher in den beiden Nachbarschaftsduellen gegen den FC insgesamt neun Tore (4:0, 5:1). Auch de Camargo, der im Rückspiel fehlte, war einmal unter den Torschützen, Reus traf doppelt - als Außenbahnspieler.