Bundesliga

Wie viel Spaß muss sein?

Wolfsburg: Rückendeckung für Magath

Wie viel Spaß muss sein?

Bei seinen Spielern nicht immer beliebt: Wolfsburgs Trainer Felix Magath.

Bei seinen Spielern nicht immer beliebt: Wolfsburgs Trainer Felix Magath. picture alliance

Für den Aufsichtsratschef des Vereins, Francisco Garcia Sanz, sind nach nur einem Sieg aus vier Ligaspielen auch die Saisonziele noch erreichbar. "Wir vertrauen Magath, er hat es bisher am Ende immer geschafft. Auch in seiner ersten Amtszeit hat es nie auf Anhieb geklappt, oben in der Tabelle mitzuspielen", sagte Garcia Sanz Wolfsburger Medien (Donnerstag).

Das VW-Vorstandsmitglied unterstützte den Kauf von zwölf neuen Profis durch Magath in der Sommer-Transferzeit. "Wir sind jetzt in der Breite besser aufgestellt als zuletzt. Dank Typen wie Träsch, Hitzlsperger, Salihamidzic oder Ochs werden wir sicher bald wieder eine echte Mannschaft sehen", argumentierte der Chef des VfL-Aufsichtsrates.

Trainersteckbrief Magath
Magath

Magath Felix

Spielersteckbrief Helmes
Helmes

Helmes Patrick

Spielersteckbrief Rafinha
Rafinha

Ferreira de Souza Marcio Rafael

Magath arbeitet mit Druck. Manche Spieler hatten richtig Angst, Fehler zu machen.

Rafinha im kicker-Interview

Dagegen wird es im Kader wohl auch viele unzufriedene Spieler geben. Mario Mandzukic (25) und Patrick Helmes (27) wurden zur Kasse gebeten. Beim VfL redet man intern im Fall der 10.000-Euro-Strafen gegen das Duo von einem Verstoß gegen die taktischen Anweisungen des Trainers und wähnt sich deshalb auch rechtlich auf der sicheren Seite. Mit Ex-Kapitän Josué (32) hat mittlerweile der erste Spieler öffentlich die Existenz der Geldstrafen bestätigt. "Das ist sicher ungewöhnlich, aber Magath ist der Chef", so der Brasilianer.

Rafinha plaudert

Ein anderer Brasilianer verrät im kicker-Interview, dass er derartige Drohungen bereits aus seiner Zeit bei Schalke 04 kenne. "In Schalke hat er mal zu Höwedes gesagt, als er einen Ball zweimal springen ließ, dass, wenn das nochmal passiert, er 5000 Euro zahlen müsse. Danach hat Höwedes nie mehr den Ball springen lassen." (Das ganze Interview mit Bayerns Rafinha lesen Sie in der aktuellen Donnerstagausgabe des kicker-Sportmagazin).

Begnadigung für Helmes

"Meine Maßnahmen zielen darauf ab, Spieler zu verbessern", sagt Magath lapidar. Ob Helmes das genauso sieht? Der Stürmer durfte eine Woche nicht mehr mit der Mannschaft trainieren. Helmes sollte weg, wollte aber nicht. Jetzt ist er noch da ist, aber außen vor. Ein Fall mit vielen Fragezeichen, der auch die Mitspieler rätseln lässt. Was hat er getan? Wie geht es mit ihm weiter? Helmes rennt, weil er läuferische Defizite habe, so Magath, und weil er "Dinge in der Defensive lernen" müsse. Am Donnerstag wurde der Angreifer begnadigt und mischte wieder bei allen Übungen mit.

Bis aus den "Wölfen" ein funktionierendes Rudel wird, kann es noch dauern. Spaßig wird der Weg für die Spieler dabei sicherlich nicht. Rafinha hatte jedenfalls keinen Spaß mehr unter Magath und malt sich aus, was in der Saison 2009/10 dadurch verpasst wurde: "Wenn wir das (2. Platz mit Schalke 04, Anm. der Red.) ohne Spaß geschafft haben, was wäre dann gewesen, wenn wir Freude gehabt hätten?" Stellt sich die Frage, wieviel Spaß muss sein?