Bundesliga

Robben im Glück - nur ein kleiner Kapseleinriss

Audi-Cup in München - Van Bommel erhält Abschiedsgeschenk

Robben im Glück - nur ein kleiner Kapseleinriss

Ernsthafter Test: Rafinha grätscht Emanuelson ab.

Ernsthafter Test: Rafinha grätscht Emanuelson ab. picture-alliance

Bayern-Trainer Jupp Heynckes schickte die Startformation ins Rennen, die man auch in den ersten Pflichtspielen erwarten darf. In der Innenverteidigung begannen van Buyten und Badstuber, Tymoshchuk gab den zweiten Sechser neben Schweinsteiger und im Sturm war Gomez als einzige Spitze nominiert. Aufgrund der Verletzung von Franck Ribery (Kapselverletzung im Sprunggelenk) sah die offensive Dreiereihe wie folgt aus: Robben rechts, Kroos zentral und Müller über die linke Bahn.

Doch kaum hatte sich Heynckes auf die Trainerbank gesetzt, stand es schon 1:0 für Milan. Nach einem weiten Pass aus der eigenen Hälfte war Zlatan Ibrahimovic entwischt und ließ dem herausstürzenden Neuer aus zwölf Metern keine Chance (4.). Der Spielverlauf sah in der Anfangsphase allerdings gänzlich anders aus, denn die Bayern drückten mächtig aufs Gaspedal und verzeichneten auch mehrere gute Chancen: Gomez, Müller und Robben scheiterten. Fast hätte sich dies gerächt, denn erneut war es ein simpler Pass, der die Bayern-Defensive aufriss. Diesmal stand Cassano alleine vor Neuer, der nun aber die Eins-gegen-Eins-Situation entschärfte - es gab lauten Beifall für den Neu-Münchner.

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Nach gut einer Vietelstunde erlahmte das Spiel ein wenig. Der deutsche Rekordmeister spielte zu langsam nach vorne, so dass sich die italienischen Altmeister um Nesta, Gattuso und van Bommel immer wieder sortieren konnten. Lücken ergaben sich somit kaum für die Heynckes-Elf. Einmal fasste sich Gomez ein Herz und startete ein Solo, schoss aber freistehend vor Milan-Keeper Abbiati knapp drüber.

Die Münchner machten im ersten Abschnitt vor allem über die rechte Seite Druck, wo Rafinha und Robben enorm anschoben. Der kleine Brasilianer bereitete dann auch den Ausgleich durch Kroos vor, der eine Mini-Lücke in Milans Kette fand und mit links vorbei an Gattuso und van Bommel ins rechte untere Eck traf.

Im zweiten Durchgang machte Milan nicht mehr allzu viel nach vorne. Die Münchner hatten absolute Spielkontrolle, erarbeiteten sich viel gute Gelegenheiten, aber meistens fehlte die letzte Präzision oder es rettete Abbiati. So ging es nach 90 Minuten ins Elfmeterschießen, in dem die Münchner die besseren nerven hatten. Milans Youngster Paloschi schoss drüber, Schweinsteiger vollstreckte den entscheidenden Elfmeter zum 5:3-Endstand.

Boateng feiert sein Debüt

Personell waren noch zwei Dinge von Belang: Jerome Boateng, Bayerns letzter Neuzugang, wurde in der 71. Minute für Rafinha eingewechselt und spielte in den restlichen 19 Minuten Rechtsverteidiger. Am Mittwoch soll der als Innenverteidiger geholte Nationalspieler gegen Barcelona laut Trainer Heynckes "von Beginn an spielen". Wohl in der Zentrale.

Robben: Kleiner Kapseleinriss und ein bisschen Pflege

Arjen Robben ist frustriert nach seiner verletzungsbedingten Auswechslung.

Fliegender Schuh eines Holländers: Arjen Robben ist frustriert nach seiner verletzungsbedingten Auswechslung. Getty Images

Arjen Robben hingegen musste das Spielfeld unfreiwillig verlassen. Milans Rechtsverteidiger Taiwo traf den Niederländer mit einer Grätsche am Bein, so dass er sich am rechten Sprunggelenk verletzte und raus musste. In der Zeitlupe war zu erkennen, dass Robben mit dem Knöchel kurzfristig umknickte. Zwar kehrte er nach einer kurzen Behandlung außerhalb des Platzes wieder zurück aufs Feld, doch nach wenigen Minuten gab er das Zeichen zur Auswechslung. Sichtlich angefressen schleuderte er den rechten Schuh Richtung Ersatzbank.

Am Mittwochmorgen wurde bei dem Offensivspieler eine Kernspinuntersuchung vorgenommen, bei "nur" ein kleiner Kapseleinriss festgestellt wurde. Gegen Barcelona im heutigen Finale des Audi-Cups wird Robben sicher fehlen. Ob es für den Niederländer bis zum ersten Pflichtspiel reicht - am Montag im DFB-Pokal bei Zweitliga-Spitzenreiter Eintracht Braunschweig -, wird man sehen. Robben braucht laut der medizinischen Abteilung der Bayern nun ein paar Tage Pflege und Behandlung. Dabei wird täglich festgelegt, wie der nächste Schritt in seinem Rehaplan aussieht.

Barças B-Team zeigt Nervenstärke

Mit einer stark ersatzgeschwächten Mannschaft zog der FC Barcelona ins Endspiel des Audi-Cups in München ein. Ohne die Ausnahmekönner wie Weltfußballer Lionel Messi und Weltmeister Xavi hatte der amtierende Champions-League-Sieger im Elfmeterschießen gegen Porto Alegre aus Brasilien etwas mehr Nervenstärke.

Barcelonas B-Team jubelt nach dem Elfmeterschießen gegen Porto Alegro aus Brasilien.

Barcelonas B-Team jubelt nach dem Elfmeterschießen gegen Porto Alegre aus Brasilien. Getty Images

Die von Pep Guardiola betreuten Katalanen siegten im Elfmeterschießen mit 4:2. Den entscheidenden Elfmeter verwandelte Pinto für Barcelona. Nach 90 sehr abwechslungsreichen Spielminuten hieß es 2:2 (1:0). Vor 66.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena trafen die Talente Thiago Alcántara (14. Minute) und Jonathan dos Santos (63.) für Barcelona. Nei (56.) und Leandro Damiao (85.) glichen für die Brasilianer mit den ehemaligen Bundesligaprofis Tinga (Borussia Dortmund) und Andres D'Alessandro (VfL Wolfsburg) zweimal aus.

Die beste Vereinsmannschaft der vergangenen Jahre kam erst am Dienstag in München an – allerdings ohne den im Urlaub weilenden Lionel Messi (nach Copa America). Mittelfeldlenker Xavi, Kapitän Carles Puyol und Gerard Pique durften nur zuschauen. Angeführt wurde das B-Team wenigstens eine Spielhälfte lang von Weltmeister Andrés Iniesta, der mit einem Freistoß auch das erste Tor einleitete.