"Roberto kann hier in einer Top-Liga spielen, das ist wichtiger für seine Entwicklung", erklärt TSG-Manager Ernst Tanner. Ansonsten hätte Firmino nicht nur die entscheidenden Teile der Vorbereitung verpasst, sondern außerdem die ersten vier Spieltage in der Bundesliga. Dabei stehen die Chancen gut, dass er es zum Auftakt in Hannover sogar in die Startelf schafft. Im 4-2-3-1 ist er derzeit der heißeste Kandidat für die zentrale Rolle im offensiven Mittelfeld.
Zum einen deshalb, weil Konkurrent Gylfi Sigurdsson (21) an einer Reizung im Knie laboriert, vor allem aber darum, weil Firmino in Training und Testspielen (sieben Tore) überzeugt. "Ein toller Fußballer mit viel Potenzial", lobt Coach Holger Stanislawski den 1,80 Meter großen Firmino. Technisch unglaublich stark, inzwischen auch körperlich sehr gut aufgebaut, sieht ihn Tanner, der den aus ärmlichen Verhältnissen stammenden Firmino im Januar für vier Millionen Euro Ablöse von Zweitligist Figueirense holte.
Die Eingewöhnung schreitet voran, das war bereits gegen Ende der Rückrunde zu beobachten, in der Firmino seine ersten drei Bundesligatore gelangen. Bei der Defensiv-Arbeit muss er nun zulegen. Und auch die Sprache ist noch ein Problem, gibt er zu. Im August ziehen die Eltern samt der neunjährigen Schwester nach Deutschland, dann dürfte Firmino die verpasste Reise nach Kolumbien ein wenig schneller vergessen.
Martin Gruener