Bundesliga

Diego: "Es ist unmöglich, weiter zusammenzuarbeiten"

Wolfsburg: Magath knallhart, Spielmacher muss gehen

Diego: "Es ist unmöglich, weiter zusammenzuarbeiten"

Abgang in Wolfsburg: Diego hat unter VfL-Trainer-Manager Felix Magath keine Zukunft mehr.

Abgang in Wolfsburg: Diego hat unter VfL-Trainer-Manager Felix Magath keine Zukunft mehr. picture alliance

"In einem Gespräch haben wir festgestellt, dass eine weitere Zusammenarbeit schwierig wäre und dass es besser ist, sich zu trennen", sagte Magath. Auch der Brasilianer sah dies so: "Es ist unmöglich, weiter zusammenzuarbeiten." Laut Magath hatte sich die Trennung bereits in der Trainingspause in mehreren Telefonaten abgezeichnet. Diego, der sich "in Wolfsburg immer sehr wohlgefühlt" hat, darf allerdings weiterhin mit der Mannschaft trainieren. Dass er am Sonntag aber mit ins Trainingslager fliegen wird, ist nahezu ausgeschlossen. Immerhin hat es Magath mit dieser klaren Entscheidung geschafft, die zu befürchtenden Auswüchse der Personalie Diego zu Beginn der Vorbereitung sofort im Keim zu ersticken.

Zuletzt wurde darüber berichtet, dass Diego wegen seiner "Flucht" vor dem Abstiegsendspiel in Hoffenheim eine Strafe in Höhe von 500.000 Euro zahlen müsse. Der Verein bestätigte, diese drastische Maßnahme in Erwägung zu ziehen, der Brasilianer selbst sagte in einem kicker-Interview, dass "er diese Strafe nicht kenne". Diego hatte am letzten Spieltag der vergangenen Saison vor der Partie in Hoffenheim das Mannschaftshotel verlassen und war dadurch bei Magath, Mitspielern und Fans in Ungnade gefallen.

Spielersteckbrief Diego
Diego

Ribas da Cunha Diego

VfL Wolfsburg - Vereinsdaten
VfL Wolfsburg

Gründungsdatum

12.09.1945

Vereinsfarben

Grün-Weiß

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Erinnerungen an den Fall Simon Jentzsch

Diegos Vertrag in Wolfsburg läuft noch bis 2014. Theoretisch könnte der VW-Klub diese Phase auch mit einem Diego auf der Tribüne finanziell verkraften, doch dürfte sich dies nicht so lange hinziehen wie damals im Fall von Simon Jentzsch. Der ehemalige Torhüter und Kapitän der Wölfe wurde ebenfalls von Magath eiskalt aussortiert - jedoch ohne dass sich Jentzsch zur Halbzeit der Saison 2007/08 irgendetwas hätte zuschulden kommen lassen.

Diego deutete zwar in einem kicker-Interview vom Donnerstag an, dass er gemeinsam mit dem Verein eine Lösung suchen wolle: "Wir müssen die beste Lösung finden. Mein Vertrag läuft noch in Wolfsburg, wir entscheiden zusammen." Doch dürfte ein Spieler wie Diego auch bald wieder Angebote anderer Klubs bekommen. Dass darunter Bundesligisten sein werden, ist eher nicht zu erwarten, vielmehr dürfte sich ein erneuter Wechsel ins Ausland anbahnen. "Es kommt jetzt viel hoch über mögliche Klubs und sicher gibt es für mich immer irgendwelche Möglichkeiten."

Dabei war Diegos Fehlverhalten vor dem Hoffenheim-Spiel nicht der erste vereinsinterne Konflikt in der vergangenen Runde. Interimstrainer Pierre Littbarski hatte den Spielmacher schon einmal im Februar übel abgestraft. Bei der 0:1-Niederlage in Hannover hatte der Brasilianer Patrick Helmes den Ball beim Elfmeter weggeschnappt, verschossen und somit Steve McClarens Entlassung mehr oder weniger besiegelt. Daraufhin musste er für ein Spiel auf der Tribüne Platz nehmen.

Auch die sportlichen Leistungen des zweifellos hoch veranlagten Regisseurs ließen zu wünschen übrig, die Wölfe mussten bis zum Schluss um den Klassenerhalt zittern. "Ich fühle mich schuldig, bin mitverantwortlich für das schlechte Ergebnis", erklärte er Ende April im Interview mit dem kicker.

Friedrich hat wieder Rückenprobleme

Bis auf weiteres gar nicht dabei ist Nationalspieler Arne Friedrich. Der Abwehrspieler, der ohnehin erst später in die Vorbereitung einsteigen sollte, klagt erneut über Probleme an seiner vor einem Jahr operierten Bandscheibe. Deshalb soll der ehemalige Profi von Hertha BSC in Berlin zunächst ein Reha-Programm absolvieren. Nach Vereinsangaben besteht aber noch kein Anlass zu größerer Sorge. "Wir hoffen, dass er zum Saisonstart wieder dabei ist", sagte ein Sprecher.

Glatter Sieg im ersten Testspiel

Neuzugang Srdjan Lakic

Treffsicher im ersten Test: Neuzugang Srdjan Lakic. picture alliance

Indes startete Wolfsburg mit einem Testspiel in die Vorbereitung. Gegen den Bezirksligisten TuS Neudorf-Platendorf kamen die Niedersachsen ohne vorherige Trainingseinheit zu einem 6:0 (2:0)-Erfolg. Die Tore für die "Wölfe" erzielten der Däne Thomas Kahlenberg (2), Patrick Helmes, Neuzugang Srdjan Lakic, Bastian Polter und Mario Mandzukic. Das erste Mannschaftstraining für Wolfsburg steht am Samstag auf dem Programm. Einen Tag später bricht der Kader zum Trainingslager nach Oeversee auf und bestreitet wenige Stunden später schon seinen nächsten Test beim Eckernförder SV.