Bundesliga

Die Bayern setzen sich mit den Fans zusammen

München: Runder Tisch nach Spannungen

Die Bayern setzen sich mit den Fans zusammen

Harsche Kritik am Präsidenten, offene Ablehnung der neuen Nummer eins - das Verhältnis zwischen dem FC Bayern und seinen Fans war in der abgelaufenen Bundesliga-Saison nicht immer spannungsfrei. Damit sich Vorfälle wie die um Uli Hoeneß und Manuel Neuer künftig nicht wiederholen, wollen sich prominente FCB-Vertreter demnächst mit Teilen der Fans an einen "Runden Tisch" setzen. Das Motto: "Mia san mia - und wir sind ein gemeinsamer Verein".

Harte Worte aus der Kurve: Bayern-Fans wenden sich am 2. April gegen Präsident Uli Hoeneß.

Harte Worte aus der Kurve: Bayern-Fans wenden sich am 2. April gegen Präsident Uli Hoeneß. picture alliance

Bei dem Treffen, das am 2. Juli in der Münchner Arena stattfinden wird, sollen Vereinbarungen für das weitere Miteinander getroffen werden. "Unser Ziel ist es, einen harmonischen, erfolgreichen, toleranten und respektvollen FC Bayern zu haben", erklärte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Neben dem Vorstand werden von Vereinsseite auch verantwortliche Mitarbeiter und Spieler am "Runden Tisch" erwartet, die Fans sollen zehn "repräsentativ ausgewählte" Personen aus dem Arbeitskreis Fan-Dialog vertreten, die die verschiedenen Gruppierungen bestmöglich abbilden. Nach Vereinsangaben gibt es derzeit rund 2900 eingetragene Fanklubs mit über 200.000 Mitgliedern. Hintergrund des anberaumten Treffens sind vor allem die Vorfälle bei Heimspielen der letzten Saison, bei denen zahlreiche Bayern-Fans in der Südkurve mit Plakaten erst Nationalkeeper Manuel Neuer und später auch Präsident Uli Hoeneß zum Teil übel beleidigt hatten. So wurde Neuer, um den es damals erste Gerüchte über einen möglichen Wechsel von Schalke 04 nach München gegeben hatte, beim DFB-Pokal-Spiel gegen Königsblau (0:1) mit breiter Ablehnung empfangen ("Koan Neuer!", "Du bist und bleibst Gast").

zum Thema

Bayern München - Vereinsdaten
Bayern München

Gründungsdatum

27.02.1900

Vereinsfarben

Rot-Weiß

mehr Infos

Die Bayern-Verantwortlichen sahen sich daraufhin dazu gezwungen, sich bei Neuer zu entschuldigen - ab der kommenden Saison wird Deutschlands Nummer eins nun tatsächlich das Tor beim Rekordmeister hüten . Das starke Interesse an Neuer sowie die angebotene Hilfe für den finanziell angeschlagenen Lokalrivalen 1860 München nahmen Teile des FCB-Anhangs wiederum Präsident Hoeneß übel, der das beim Heimauftritt gegen Borussia Mönchengladbach (1:0) am 2. April auf zahlreichen diffamierenden Transparenten lesen musste.

Zwar zeigte die Mehrheit der Fans nach einer Welle der Entrüstung - selbst die Politik war Hoeneß zur Seite gesprungen - im folgenden Heimspiel gegen Bayer Leverkusen (5:1) Einsicht und feierten das Vereinsurgestein lautstark; dennoch blieb nach der Saison die Erkenntnis, dass Verein und Fans wieder stärker aufeinander zugehen müssen. Der "Runde Tisch" Anfang Juli soll nun erste Erfolge bringen.

Schönes & Unschönes von den Rängen