Bundesliga

Sportliche und wirtschaftliche Gründe: Das Kapitel Frings beim SV Werder endet

Ex-Nationalspieler verlässt Werder Bremen

Sportliche und wirtschaftliche Gründe: Das Kapitel Frings beim SV Werder endet

Hat 402 Bundesliga-Spiele absolviert, 326 davon für die Grün-Weißen: Torsten Frings, rechts Trainer Thomas Schaaf.

Hat 402 Bundesliga-Spiele absolviert, 326 davon für die Grün-Weißen: Torsten Frings, rechts Trainer Thomas Schaaf. Getty Images

"Wir glauben schon, dass er enttäuscht ist. Das kann ich auch nachvollziehen", sagte Allofs und nannte "sportliche und wirtschaftliche Aspekte" für die Entscheidung. Allofs fügte hinzu, dass es nicht am Geld gelegen habe, "denn es gab kein Angebot". Dies hatte Frings zuvor schon gegenüber der "Kreiszeitung Syke" zu Protokoll gegeben und seine Enttäuschung dabei nicht verborgen. "Das muss ich akzeptieren. Schade, ich hätte mich lieber mit einer erfolgreicheren Saison verabschiedet."

Der scheidende Kapitän will möglicherweise seine Karriere andernorts fortsetzen. Mögliche Ziele: die US-Profiliga MLS oder die Vereinigten Arabischen Emirate. Der Routinier mit der Erfahrung von 402 Bundesliga- (326 davon für Werder, Pokalsieg 1999 und 2009) und 79 Länderspielen war mit einem Jahresgehalt von über vier Millionen Euro einer der Topverdiener in Bremen.

Spielersteckbrief Frings
Frings

Frings Torsten

Werder Bremen - Vereinsdaten
Werder Bremen

Gründungsdatum

04.02.1899

Vereinsfarben

Grün-Weiß

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Aufgrund des Sparkurses, den der Verein nach Platz 13 in der Abschlusstabelle und ohne internationalen Wettbewerb im kommenden Spieljahr fahren wird, ist für Frings kein Platz mehr im Kader von Trainer Schaaf. Auch ein Einjahresvertrag mit geringeren Bezügen, über den in der Vergangenheit spekuliert worden war, war kein Thema für die Werderaner. Frings sieht sich keinesfalls als Abzocker. "Mir ging es nicht ums Geld. Ich hatte kein Angebot, was ich hätte ablehnen oder annehmen können, weil es keines gab", so der Mittelfeldspieler.

Eine Option, doch noch beim SV Werder zu bleiben, gibt es aber doch noch. "Werder Bremen wird ihm eine Beschäftigung zur Ausbildung zum Trainer und zum Erwerb der nötigen Lizenzen anbieten", so Allofs. Unklar sit, wie Frings sich entscheidet. Allofs: "Torsten hat sich noch nicht ganz intensiv damit beschäftigt. Seine Rückmeldung erwarten wir in den nächsten Tagen. Wir würden ihm die Möglichkeit eine Ausbildung zum Trainer zu machen, auch einräumen, wenn er sich entscheiden würde, seine aktive Karriere zunächst noch bei einem anderen Verein fortzusetzen." Zuletzt hatte Frings in seinem zweiten Werder-Kapitel sechs Jahre lang die Fußballschuhe für den Klub geschnürt (erstmals spielte er von 1997 bis 2002 bei Werder).

Wir haben bei dieser Entscheidung alles in die Waagschale geworfen und viele Gespräche mit ihm geführt.

Trainer Thomas Schaaf zur Entscheidung in Sachen Frings

Vor seinem Wechsel an die Weser spielte Torsten Frings in der Bundesliga für Borussia Dortmund und Bayern München. Bei Alemannia Aachen wurde der "Lutscher" zum Profi, ehe er 1997 erstmals in Bremen landete. In der Vereinsgeschichte der "Grün-Weißen" gab es nur acht Spieler, die häufiger spielten als Frings. In der abgelaufenen Spielzeit überholte er die Werder-Urgesteine Jonny Otten, Thomas Wolter und Frank Neubarth. Seit dem Karriereende von Frank Baumann war er Spielführer.

Trainer Thomas Schaaf lobte Frings als Spieler, der immer mit Leib und Seele dabei gewesen sei. "Wir haben bei dieser Entscheidung alles in die Waagschale geworfen und viele Gespräche mit ihm geführt", sagte Schaaf am Dienstag. "Ich bin mit Klaus Allofs einer Meinung, dass wir diesen Schritt jetzt gehen."