Bundesliga

Dzeko: Fehlschuss für die Geschichtsbücher

Wolfsburg: VfL-Stürmer sorgt für Ärger

Dzeko: Fehlschuss für die Geschichtsbücher

Fehlschuss: Edin Dzeko hebt den Ball vom Elfmeterpunkt über die Bremer Querlatte.

Fehlschuss: Edin Dzeko hebt den Ball vom Elfmeterpunkt über die Bremer Querlatte. imago

Der Platzverweis gegen Isaac Vorsah (41.) blieb für Hoffenheim im brisanten Derby in Stuttgart ohne Folgen, es blieb beim 1:1. Gladbach dagegen kassierte nach Rot gegen Bobadilla noch zwei Tore, verlor das Spiel gegen Hannover und bleibt Tabellenschlusslicht. Der Ausgleich gegen die dezimierten "Fohlen" gelang dem fast schon aussortierten Mike Hanke. Es war das dritte Joker-Tor des 96-Stürmers in Folge. Treffsicher zeigten sich auch die beiden Top-Torjäger der Liga. Papiss Demba Cissé sorgte mit seinem 11. Saisontor für einen Freiburger Blitzstart und den Sieg gegen den HSV, kam aber nicht näher an Theofanis Gekas heran. Der markierte per Elfmeter - seinem 13. Saisontor - das 2:1 im Derby gegen Mainz. Apropos Elfmeter. FSV-Akteur André Schürrle hatte für die Rheinhessen zuvor vom Punkt ausgeglichen.

Erst Frings, dann Dzeko...

Kurioses ereignete sich in Wolfsburg. Da traten Torsten Frings und Edin Dzeko binnen drei Minuten aus elf Metern an - an der Nullnummer im Nordduell zwischen dem VfL und Werder änderte sich dadurch aber nichts. Frings scheiterte an Torwart Diego Benaglio, Dzeko an den eigenen Nerven. Der "Wölfe"-Kapitän schoss die Kugel über die Latte, nachdem er sich vorher mit dem Ex-Bremer Diego um die Ausführung des Elfmeters gezankt hatte. "Ich habe mich gut gefühlt und hätte gerne geschossen, aber ich muss Edins Wunsch akzeptieren", meinte Diego, der letztlich Dzeko die Verantwortung überließ.

Der Fehlschuss Dzekos sorgt für einen Eintrag in die Geschichtsbücher. Ein 0:0 mit zwei vergebenen Elfmetern hatte es in der Bundesliga-Historie zuvor erst einmal gegeben: 1965 im Spiel zwischen 1860 München und dem VfB Stuttgart, damals scheiterten Otto Luttrop und Rudi Brunnenmeier jeweils für die Münchner Löwen.

Er war wohl sehr enttäuscht. Da reden wir später drüber.

Steve McClaren über Dzeko

Für Dzeko war es nicht die letzte unglückliche Aktion. Kurz vor Schluss wurde der Bosnier ausgewechselt und verweigerte Trainer Steve McClaren den Handschlag. "Er war wohl sehr enttäuscht. Da reden wir später drüber", kündigte McClaren an. Aber auch mit Dieter Hoeneß legte sich Dzeko noch an. Der Angreifer lieferte sich beim Gang in die Kabine ein Wortduell mit dem VfL-Manager.

Steve McClaren und Edin Dzeko

Handschlag? Nein danke! Edin Dzeko verweigert Steve McClaren die obligatorische Geste. imago

Der Frust sitzt nach dem 0:0 tief in der VW-Stadt, schließlich warten die "Wölfe" seit fünf Partien (0/4/1) auf einen Dreier und hinken den eigenen Ambitionen weit hinterher. "Es ist normal, dass die Fans unzufrieden sind", meinte Diego, der bei seinem ersten Spiel gegen seinen alten Verein keine Akzente setzen konnte. Obendrein sah der Brasilianer wegen Meckerns erneut Gelb - die sechste Verwarnung in der laufenden Saison. Zumindest in dieser Statistik ist Diego ganz vorne dabei. Mit Wolfsburg in der Liga jedoch nicht. "Wir sind sehr enttäuscht", sagte McClaren, der für die Auswechslung von Dzeko, für den Dejagah kam, eine Erklärung parat hatte: "Wir sind in der Schlussphase nervös geworden. Ich wollte nicht, dass wir verlieren." Aber mit dem kuriosen 0:0, dem vierten Unentschieden in Serie, werden die kritischen Stimmen gegen den Engländer auch nicht verstummen.