Bundesliga

VfL und 96: Niedersachsen triumphiert

Mainzer Wahnsinn und Bremer Befreiungsschlag

VfL und 96: Niedersachsen triumphiert

Hannover feiert den Auswärtssieg in Kaiserslautern.

Hannover feiert den Auswärtssieg in Kaiserslautern. picture alliance

Hannover 96 setzt sich an der Tabellenspitze fest. Mit einem allerdings schmeichelhaften 1:0-Erfolg bei Aufsteiger Kaiserslautern klettert die Elf von Trainer Mirko Slomka mit schon 13 Punkten auf Rang drei. Der beste Saisonstart in der Bundesliga-Geschichte der Niedersachsen. Das Tor des Tages erzielte Abdellaoue, der sich im Kopfballduell gegen Jessen durchsetzte (33.). Noch vor der Pause hatte Jessen die große Chance zum Ausgleich, doch der dänische Linksverteidiger scheiterte am Pfosten (41.).

Nach der Pause spielte fast nur der FCK, aber die Pfälzer agierten oft überhastet vor dem Tor. Die größte Gelegenheit vergab Rodnei frei vor Keeper Fromlowitz (76.). Nach den beiden Siegen zum Saisonstart wartet Kaiserslautern nun schon seit vier Spielen auf einen Dreier und rangiert nur noch auf Rang elf.

Grafite trifft doppelt

Wolfsburg feierte gegen Freiburg den dritten Sieg in Folge und schloss nach Punkten zum Sportclub auf. Mann des Tages beim knappen 2:1-Erfolg war der Brasilianer Grafite, der erneut doppelt traf. Für die Wölfe ging eine perfekte Woche mit neun Punkten aus drei Spielen zu Ende. Die Freiburger agierten phasenweise auf Augenhöhe, mussten sich aber nach Cissés fatalem Fehlschuss, der freistehend die mögliche Führung vergab, den starken Standards des VfL beugen.

Der Mainzer Wahnsinn geht weiter

Lewis Holtby

Die Mainzer Szalai, Holtby und Allagui jubeln beim FC Bayern picture alliance

Am Samstag hielten die Mainzer Wort. Die Rheinhessen, als punktverlustloser Tabellenführer nach München gereist, wollten in der Isarmetropole nicht mauern. "Das ist nicht Mainz 05", sagte FSV-Trainer Thomas Tuchel vor Anpfiff. Und mit dieser Marschroute schickte er seine Elf auch aufs Feld. Die Nullfünfer griffen früh an und gingen durch Allaguis Hackentor in Führung. Der Tunesier war einer von fünf Neuen in Tuchels Startelf, der damit wieder heftig rotierte. Der Rekordmeister war geschockt, aber nach einem weiten Pass lenkte Svensson den Ball ins eigene Tor. Das war das Startsignal für die Van-Gaal-Elf, die in der zweiten Hälfte mächtig aufs Tempo drückte. Doch je länger die Mainzer das Unentscheiden hielten, desto mehr wurden die Bayern für Konter anfällig - Szalai versenkte den ersten gefährlichen Vorstoß mit dem erneuten Führungstreffer. Die Bayern warfen nun alles - sprich van Buyten - nach vorne, doch die Tuchel-Elf rettete den Vorsprung über die Zeit und behält ihre blütenweiße Weste.

Huntelaar und Raul retten Schalke einen Punkt

Jan-Klaas Huntelaar

Anschluss geschafft, am Ende sprang ein Punkt heraus: Der Schalker Jan-Klaas Huntelaar. picture-alliance

Am vergangenen Mittwoch hat es endlich geklappt mit dem ersten Schalker Saisonsieg (2:1 in Freiburg). Für Felix Magath war dieser "lebensnotwendig", wie der S04-Coach vor der Partie gegen Gladbach sagte. Das Duell mit den Borussen, die immerhin dreimal in Serie verloren (bei 1:14 Toren!), geriet für die Königsblauen allerdings schnell zum Albtraum. Daems versenkte einen von Höwedes an Bobadilla verursachten Elfmeter sehr sicher. Als die Schalker besser wurden, schenkte Bradley dem Revierklub das nächste Gegentor ein. Nach dem Wechsel sorgte jedoch Huntelaar mit seinem dritten Tor im dritten Spiel für etwas Hoffnung auf Schalke. Als Brouwers nach einer heftigen Attacke vom Platz flog, wurde die Dominanz der Schalker immer stärker - Raul machte mit einem echten "Müller-Tor" den verdienten Ausgleich. Für den Spanier war es der erste Treffer für S04 in der Bundesliga, der den Königsblauen das zweite Spiel mit Punkten bescherte.

VfB ist wieder in der Krise angekommen

Eigentlich wähnten sich die Stuttgarter auf dem Weg der Besserung. Sieben Tore gegen Gladbach machten die Brust wieder breiter, doch dann kam die Last-Minute-Niederlage in Nürnberg (1:2) und schon war die Krise wieder da. Gegen Leverkusen, das auch nicht wie gewünscht startete, sollte der vielbeschworene Bock umgestoßen werden, doch es lief ganz bitter für die Schwaben. Ein Doppelschlag durch Hyypiä und Vidal brachte den VfB ins Hintertreffen, zudem musste auch noch Camoranesi wegen einer Notbremse frühzeitig zum Duschen (31.). Mit dem Mute der Verzweiflung wollte die Gross-Elf im zweiten Abschnitt das Spiel nochmal herumreißen und wurde durch Kuzmanovics Freistoßtor belohnt. Doch spätestens mit Balitschs 3:1 war das Spiel gelaufen, mit der 1:4-Pleite - Sam setzte den Schlusspunkt - bleibt der VfB im Keller sitzen, Bayer dagegen schiebt sich gemächlich nach vorne.

Frankfurt quält sich aus der Krise

Nürnberg reiste mit frischem Selbstvertrauen nach Frankfurt. Der späte Sieg gegen den VfB machte Appetit auf Mehr, doch bei der Eintracht, die ohne Offensivmann Meier antrat, musste der Club früh einem Rückstand hinterherlaufen. Der nicht gerade als Riese bekannte Gekas traf nach einer Ecke zur Führung für die Skibbe-Elf. Im zweiten Abschnitt lieferten sich die Hessen und Franken einen offenen Schlagabtausch mit den größeren Chancen für den FCN, doch weil der Club diese ausließ, musste die Hecking-Elf den späten zweiten Treffer durch Chris schlucken.

BVB verhindert die erhoffte Kiez-Party

Kagawa gegen Lehmann

Einen ganz großen Schritt schneller: Dortmunds Kagawa gegen St. Paulis Lehmann. picture-alliance

Am Millerntor wollte St. Pauli gegen die zuletzt bärenstarken Dortmunder den ersten Heimsieg der laufenden Spielzeit einfahren. Doch vom Anpfiff weg wurde den Zuschauern am Kiez klar, warum der BVB so weit oben steht: Die Klopp-Elf kombinierte sicher und ging verdient durch Großkreutz in Führung. Als die Kiez-Kicker überraschend durch Hennings ausglichen, kippte das Spiel. Plötzlich war die Elf von Trainer Holger Stanislawski am Drücker und dem zweiten Tor näher. In Hälfte zwei zündeten die Offensivspieler der Borussia wieder den Turbo und bogen durch Kagawa und Großkreutz auf die Siegerstraße ein. Zwar brachte Stanislwaski sein gesamtes Offensivpersonal zum Einsatz, doch war der BVB zu konzentriert, um das Spiel noch aus der Hand zu geben.

Almeidas Doppelpack ist Balsam für Werders Seele

Marko Marin

Brachte Werder in Front: Marko Marin. picture-alliance

Im Samstagabendspiel versuchten Werder Bremen und der Hamburger SV im Nord-Klassiker den Weg aus der Krise zu finden. Die Mannschaft von Trainer Armin Veh machte zunächst den besseren Eindruck, doch Werder schlug zweimal eiskalt zu. Marins Flankenversuch lenkte Demel unglücklich ins eigene Netz, dann köpfte Hugo Almeida wuchtig zur 2:0-Halbzeitführung ein. Die Reaktion des HSV ließ in der zweiten Halbzeit einige Zeit auf sich warten, doch als sie kam, ging es Schlag auf Schlag: Van Nistelrooy drückte Pitroipas Zuspiel elegant mit der Hacke über die Linie, kurz darauf hämmerte der eingewechselte Vorlagengeber den Ball unhaltbar in den linken Winkel. Dass es nun quasi wieder bei Null losging, tat dem Derby gut. Zwar wurde das Duell nicht hochklassig, doch öffneten nun beide Mannschaften das Visier und lieferten sich bisweilen einen offenen Schlagabtausch. Diesen entschied die Schaaf-Elf mit einem gelungenen Angriff in der 85. Minute, als Wesley mustergültig auf Hugo Almeida passte, der aus fünf Metern nur noch den Fuß hinhalten musste. Mit dem zweiten Saisonsieg krabbelt die Schaaf-Elf langsam aus dem Keller, der HSV kassiert die zweite Pleite in Folge und ist schon seit vier Spielen sieglos.

Freitag: Poldi-Tor reicht FC nicht zum Sieg

Lukas Podolski zieht ab zum 1:0 für den FC

Sein Tor reichte nicht für drei Punkte: Lukas Podolski zieht ab zum 1:0 für den FC. picture-alliance

Mit den unter der Woche gerupften Kölnern und Hoffenheimern begann am Freitagabend der 6. Spieltag. Die ersten 45 Minuten gehörten eindeutig den Domstädtern, die erfrischend aufspielten und durch Podolskis strammen Schuss auch verdient führten. TSG-Trainer Rangnick baute in der Halbzeitpause um und schon gaben die Kraichgauer den Ton an - Demba Ba erzielte mit einem präzisen Schlenzer den Ausgleich. Mit dem Treffer zum 1:1 wurde die Partie richtig packend - beide Mannschaften hatten mehrfach den Siegtreffer auf dem Fuß, doch am Ende blieb es beim gerechten Remis. Eine Punkteteilung gab es bei diesem Duell noch nie.

Mainz trumpft in München auf