Bundesliga

Bayer-Sieg bei Ballack-Comeback

Überblick: Hoffenheim erster Tabellenführer

Bayer-Sieg bei Ballack-Comeback

Der erste Leverkusener Streich in Dortmund: Barnetta (li.) zieht ab, der Ball geht durch Hummels Beine ins Tor.

Der erste Leverkusener Streich in Dortmund: Barnetta (li.) zieht ab, der Ball geht durch Hummels Beine ins Tor. picture alliance

Zum Abschluss des Spieltags gewann Bayer Leverkusen am Sonntag mit 2:0 (2:0) bei Borussia Dortmund. Besonders im ersten Durchgang zeigten die Rheinländer eine spielerisch starke Vorstellung und gingen völlig verdient in Führung.

Nach dem Seitenwechsel drückte Dortmund auf das Anschlusstor. Allerdings fehlten den Schwarz-Gelben die Ideen und Mittel, um die von Routinier Hyypiä glänzend organisierte Bayer-Abwehr in Verlegenheit zu bringen. Und wenn etwas auf das Tor kam, wurde es eine Beute des sicheren Nationalkeepers Adler.

Mainzer Neuzugänge treffen

Der 1. FSV Mainz 05 feierte mit dem 2:0 (1:0) über den VfB Stuttgart am Nachmittag einen gelungenen Einstand in den Liga-Alltag. Matchwinner bei den Rheinhessen war das neue Sturmduo Allagui und Rasmussen. Die beiden Neuen erzielten jeweils gleich ihr erstes Bundesligator und machten so den abgewanderten Bancé vergessen.

Dabei starteten die Schwaben gut in die Partie. Dem Gross-Team gehörte die Anfangsphase. Doch als Cacau mit einem Foulelfmeter an FSV-Keeper Wetklo scheiterte (19.), drehte sich die Partie. Mainz agierte nun selbstbewusster und mutiger, während bei Stuttgart der Faden riss.

HSV: Maßeinstand dank van Nistelrooy

HSV bejubelt van Nistelrooy

"Van the Man" in seinem Element: Hamburgs Ruud van Nistelrooy schnürte einen Doppelpack. Manuel Neuer ist bedient. picture alliance

Veh gegen Magath, Westermann gegen den Ex-Klub, van Nistelrooy gegen Raul - das Duell am Samstagabend zwischen dem Hamburger SV und Schalke hatte einiges an Brisanz zu bieten. Die Gelsenkirchener fanden sich zunächst gut ein in die Partie, doch gegen Ende der ersten Hälfte wuchs der Druck der Hanseaten. Ausdruck der Überlegenheit war der Lattentreffer von van Nistelrooy kurz vor der Pause. Der Niederländer benötigte nur 19 Sekunden, um nach Wiederanpfiff doch einzunetzen. Die Schalker hatten nun beinahe nichts mehr entgegenzusetzen, Angriff auf Angriff rollte auf das Tor von Manuel Neuer. In der 60. Minute wusste sich Höwedes gegen den durchgebrochenen Pitroipa nur mit einem Foul zu helfen, der Innenverteidiger sah Gelb-Rot. Völlig überraschend gelang den unterlegenen Schalkern nach einer Standardsituation durch ein artistisches Tor von Farfan der Ausgleich - doch der HSV hat ja einen van Nistelrooy. "Ruuuud" war nur Sekunden später mit dem 2:1-Siegtreffer zur Stelle.

Werder geht im Kraichgau unter

In den Champions-League-Play-offs gegen Sampdoria (3:1) hatte Torsten Frings per Elfmeter einen Treffer beigetragen. Und auch in Hoffenheim bewies der Kapitän bereits in der 3. Minute Nervenstärke vom Punkt. Die Kraichgauer zeigten sich vom frühen Rückstand wenig beeindruckt - und brannten in Hälfte eins noch ein wahres Feuerwerk ab! Mit einer 4:1-Führung ging die Rangnick-Elf in die Pause, Werder konnte die Wende im zweiten Durchgang nicht mehr herbeiführen. Nicht im Kader stand Carlos Eduardo, der anscheinend mit einem Wechsel zum russischen Klub Rubin Kasan liebäugelt.

Tim Wiese

Vergebliche Flugschule: Tim Wiese muss den Freistoß von Hoffenheims Sejad Salihovic passieren lassen. picture-alliance

Nach dem überraschenden Pokal-Aus in Elversberg stand Mirko Slomka in Hannover schon zu Rundenbeginn gehörig unter Druck. Hoffnung auf Besserung machte Rausch mit seinem frühen Treffer (21.), Frankfurt antwortete allerdings nur sechs Minuten später. Letztlich gab es aber doch noch ein glückliches Ende für die Niedersachsen. Eine Aneinanderreihung von Defensivpatzern ermöglichte Ya Konan den Siegtreffer in der 75. Minute.

Aufsteiger siegen in der Fremde

Die beiden Liga-Neulinge von St. Pauli und Kaiserslautern waren ebenfalls am Samstagnachmittag dran – und das mit durchschlagendem Erfolg. Die in der ersten Hälfte bereits dominierenden Kiez-Kicker entführten aus Freiburg die Punkte. Zwar durften nach torloser erster Hälfte zuerst die Breisgauer durch Cissé (78.) jubeln, dann aber schweißte Boll das Leder aus elf Metern zum 1:1 in den Torgiebel. Nun waren die Hanseaten richtig in Fahrt. Sukuta-Pasu und Bartels sorgten mit ihren Treffern für einen perfekten Start.

Kurios ging's in Köln-Müngersdorf zu. Die Pfälzer hatten schon nach 90 Sekunden einen Mann mehr auf dem Feld - Mohamad sah den schnellsten Platzverweis der Bundesligageschichte. Ein dicker Patzer von Sippel sorgte dennoch für die Kölner Führung, auch wenn Schütze Novakovic klar im Abseits stand. Die zweite Hälfte war dann aber in Pfälzer Hand. Maßgeblichen Anteil am 3:1-Erfolg hatte Lakic mit einem Doppelpack.

In Mönchengladbach schlug die Stunde der Neuzugänge. Erst traf Hegeler, vor der Saison von Leverkusen ausgeliehen, für die Nürnberger, dann zeigte Idrissou, dass er nicht nur im Trikot von Freiburg zu treffen imstande ist. Das beherzte Solo des Kameruners sorgte noch vor der Pause für den Ausgleich. Gladbach drehte nach Wiederanpfiff auf - die Nürnberger durften sich letztlich bei Raphael Schäfer bedanken, dass sie einen Punkt mit nach Franken nahmen.

Ballack feiert Comeback mit Auswärtssieg

Allerdings hinterließ die Partie bei einigen Spielern Spuren. Lars Bender bekam einen Tritt auf die Wade, Sam Rückenbeschwerden. Ob das Duo in Dortmund spielen kann, ist fraglich. Sicher ausfallen wird Helmes, der einen Muskelfaserriss erlitt.

Freitag: Schweinsteiger sorgt für den Triumph der Bayern

Schweinsteiger gegen Misimovic

Duell der Strategen: Schweinsteiger gegen Misimovic. picture-alliance

Am Freitagabend wurde die 48. Bundesliga-Saison nach einer kurzweiligen Eröffnungszeremonie angepfiffen. Zuvor gab es kurzfristig einigen Klärungsbedarf, weil Martin Demichelis Bayern-Trainer van Gaal bat, nicht auf der Bank sitzen zu müssen, nachdem dieser dem Argentinier seine Zurückversetzung ins zweite Glied hinter Holger Badstuber mitgeteilt hatte. Auf Seiten der Wolfsburger musste Misimovic zunächst auf der harten Bank Platz nehmen.

Kurzweilig begann auch das Spiel. Schon in der 9. Minute markierte Thomas Müller das 1:0 - ein Treffer Marke Traumtor. Der Shooting Star der WM sprühte wieder vor Spiellaune. Was die Wolfsburger im ersten Durchgang ablieferten, trieb ihrem neuen Trainer McClaren die Zörnesröte ins Gesicht. Der Engländer handelte und brachte Joker Misimovic, der das Spiel der Wölfe sichtlich belebte. Der VfL vergab zahlreiche Chancen, die Bayern-Abwehr wackelte bedenklich und war bei Dzekos Kopfball in der 55. Minute geschlagen. In den letzten zehn Minuten gaben die Bayern wieder mehr Gas und wurden in der Nachspielzeit belohnt: Nach einem kollektiven Blackout der Wolfsburger drückte Schweinsteiger einen Flankenball Riberys in die Maschen.