Bundesliga

Zwanziger verteidigt sich

Nach Kritik am Vorgehen des DFB

Zwanziger verteidigt sich

DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger.

DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger: "Unsere Ermittlungen waren kein Werturteil über Amerell." imago

Amerell, der die Vorwürfe der sexuellen Belästigung von mindestens einem Schiedsrichter bestreitet, und sein Anwalt Jürgen Langer haben den Antrag eingereicht. Der DFB wird bei dem Termin durch einen Anwalt vertreten sein. Sollte das Gericht die Herausgabe der DFB-Akten anfordern, so wolle der DFB diese selbstverständlich zur Verfügung stellen. Amerell und seinem juristischen Beistand war die Einsicht verweigert worden.

"Unsere Ermittlungen waren kein Werturteil über Amerell", betonte Zwanziger. Nach dem Bekanntwerden der Anschuldigungen am 1. Februar habe niemand gewusst, "wer Täter und wer Opfer" ist. "Es gab dann Hinweise, dass sich die Verbindung nicht nur auf diese beiden Personen (Amerell und Schiedsrichter Michael Kempter) beschränkte“, erklärte er. Weitere Schiedsrichter hätten sich gemeldet. Wie viele es sind, behielt der DFB-Präsident für sich.

Amerell habe eine besondere Vorbildfunktion gehabt. "Wer sich auf solche Beziehungen einlässt, ist für diese Aufgabe nicht zu gebrauchen", so Zwanziger: "Wir hatten zu entscheiden, ob Amerell nach den Vorwürfen sein Amt weiter ausüben kann." Einem abschließenden Urteil des Verbandes hatte sich Amerell mit dem Rücktritt entzogen. Zwanziger bekräftigte noch einmal, dass Amerells Rückzug "notwendig und richtig" gewesen sei.

Kempter erhielt vom Präsident erneut ein Lob für seinen Mut, an die Öffentlichkeit zu gehen. "Ich hatte einen Vorabdruck von einem Zeitungsinterview. Und ich habe mit ihm telefoniert", berichtete der DFB-Chef, der hofft, dass "Kempter schnell wieder in der Bundesliga pfeift".