Bundesliga

Valdez droht auszufallen

Dortmund: Harmlose BVB-Offensive

Valdez droht auszufallen

BVB-Trainer Jürgen Klopp mit seinen Stürmern Mohamed Zidan und Nelson Valdez (v.li.)

Ratlos: BVB-Trainer Jürgen Klopp mit seinen Stürmern Mohamed Zidan und Nelson Valdez (v.li.). imago

Eine elementare Voraussetzung freilich, um tatsächlich auf Tuchfühlung zu den Klassenbesten zu bleiben, fehlt der Borussia - sie schießt kaum Tore. Sie geizt damit wie zuletzt in der Saison 1971/72, als nach 13 Spielen ebenfalls nur 13 Treffer bilanziert wurden. Diese seit 38 (!) Jahren bestehende Marke ist noch heute Bundesliga-Vereinsrekord des BVB, am Ende jener Saison stand sogar der Abstieg.

Valdez, Zidan, Kuba - Trio mit Torallergie

Die ergreifende Dortmunder Harmlosigkeit hat viele Gesichter. Wegen Mohamed Zidan (27, ein Tor, kein Assist), "Kuba" Blaszczykowski (null Tore, zwei Assists) und Nelson Valdez (25, zwei Tore, zwei Assists) - dem Trio mit Torallergie - schrillen derzeit nirgendwo in Deutschland die Alarmsirenen; nur Lucas Barrios (25, immerhin fünf Saisontreffer) strahlt Gefahr aus. "Wir nutzen unsere Chancen nicht im Ansatz", klagt Zorc, "in diesem Bereich müssen wir zulegen." Ob Valdez seine Torflaute am Wochenende in Sinsheim beenden kann, ist indes fraglich. Der Angreifer klagt über eine Verhärtung der Oberschenkelmuskulatur. "Bei ihm wird es bis Samstag eng", sagte BVB-Trainer Jürgen Klopp.

Doppelt schwer wiegt die kollektive Torschusspanik des Dortmunder Fachpersonals, weil ein großer Trumpf der vergangenen Saison (20 Treffer nach Standardsituationen) ebenfalls nicht sticht. Mit Alexander Frei (30, acht Assists) und Tamas Hajnal (28, elf Assists) stehen die beiden besten Vorlagengeber des Vorjahres nicht (Hajnal) oder nicht mehr (Frei) zur Verfügung.

Was tun? "Solche Phasen kommen vor", meint Zorc, "es gibt kein Patentrezept." Der These, dass eine Rückkehr zum System mit zwei Spitzen die Quote nach oben treiben würde, widerspricht der Sportdirektor: "Auch bei dieser Ausrichtung stehen weiter vier absolute Offensivkräfte auf dem Platz. Sie haben alle Freiheiten, Tore zu erzielen."

Seit der Partie gegen Bochum (2:0) sortiert Trainer Jürgen Klopp (42) sein Team in einem 4-2-3-1 an. Auf diese Weise macht der BVB zwar seinen Gegnern das Leben schwer (fünf Spiele, drei Gegentore), vernachlässigt aber den eigentlichen Sinn des Fußballs - selbst Tore zu erzielen.