Müllers Einsatzchance - Pause für Alonso
Bayerns Trainer Carlo Ancelotti verzichtete auf eine große Rotation, nahm gegenüber dem 5:1-Sieg beim FC Arsenal aber trotzdem drei Wechsel vor. Lahm kehrte nach abgesessener Gelbsperre für Rafinha zurück, Douglas Costa erhielt den Vorzug vor Ribery. Xabi Alonso, der unter der Woche seinen Abschied zum Saisonende verkündet hatte, bekam eine Pause. Müller durfte von Beginn an ran, Thiago rückte dafür eine Positionen zurück.
Frankfurts Trainer Niko Kovac hatte angesichts der prekären Personallage - zehn Spieler fehlen verletzt oder gesperrt - keine allzu große Auswahl. Im Vergleich zur 1:2-Niederlage gegen Freiburg nahm der Kroate eine Veränderung vor: Abraham (nach Rotsperre) startete anstelle von Oczipka (fünfte Gelbe).
Frankfurt macht Bayern das Leben schwer
Vier Spiele, vier Siege, 19:1 Tore. In den vergangenen Wochen hatten die Bayern das eine oder andere Ausrufezeichen gesetzt, eine zuletzt formschwache SGE (vier Liganiederlagen in Serie) stellte den FCB durch eine freche Spielweise aber von Beginn an vor große Probleme. Die Eintracht attackierte weit vorne, verursachte dadurch auffällig viele Ballverluste der Münchner: Rebic bot sich direkt die erste Gelegenheit, der Offensivmann verzog aber von der Strafraumkante (2.).
Thiago und Vidal ließen sich immer wieder weit zurückfallen, um dem Spiel des Tabellenführers etwas mehr Struktur zu verleihen. Das gelang nur teilweise, Vidal vergab aus luftiger Höhe die einzige Bayern-Chance in der Anfangsphase (16.). Auch hinten passte wenig zusammen: Rebic steckte für Hrgota durch, der alleine auf Neuer zusteuerte und den Keeper umkurvte. Hummels eilte zurück und bewahrte die Hausherren per Grätsche im letzten Moment vor einem Rückstand (19.).
Lewandowski zeigt, wie's geht
Nachdem Blum (28.) und Rebic (31.) weitere Gelegenheiten vergeben hatten, machte der FCB Ernst und griff zu einem ungewohnten Mittel: Martinez' langen Ball verlängerte Lewandowski auf Müller, der dem Polen das Leder im Strafraum zurück gab - 1:0 (38.). Es passte zur Partie, dass Hrgota kurz darauf einen weiteren Hochkaräter fahrlässig ausließ (40.) und die Ancelotti-Elf direkt im Gegenzug erhöhte: Vidal eröffnete mit einem gut getimten Diagonalball, Alaba zündete den Turbo und behielt den Überblick für Costa, der aus sechs Metern volley zum 2:0 vollstreckte (41.).
Bundesliga, 24. Spieltag
Nach Wiederanpfiff reihte sich Großchance an Großchance: Hasebe kratzte Müllers Lupfer von der Linie (49.), auf der Gegenseite versuchte Rebic den Kunstschuss - und scheiterte am Querbalken (51.). Dann machte Lewandowski das Toreschießen wieder zur Chefsache: Nach Flanke von Robben sprang Müller zunächst am Ball vorbei, dafür nahm ihn der Pole an und donnerte ihn aus zwölf Metern ins Netz (55.).
Boateng, Russ und Fabian sind zurück
In der Folge nahmen die Bayern das Tempo aus der Partie, ließen Ball und Gegner locker laufen. Dafür rückten andere Dinge in den Vordergrund: Boateng kehrte nach langwieriger Schulterverletzung auf den Rasen zurück (65.), bei den Gästen feierten Russ (63., Krebs-OP) und Fabian (78., langwierige Rückenprobleme) ihr Bundesliga-Comeback. Sportlich war nur Lewandowskis Chance erwähnenswert, nach Robbens Pass ließ aber selbst der Pole mal eine Gelegenheit aus (67.).
Je näher das Ende rückte, desto mehr fanden sich beide Mannschaften mit dem 3:0 ab. Mitten in den englischen Wochen riskierte der FCB keinen weiteren Kräfteverschleiß, während die Hessen keinen Zugriff mehr bekamen. Bayerns fünfter Pflichtspielsieg in Serie geriet nicht mehr in Gefahr, die Eintracht konnte die fünfte Bundesliga-Niederlage am Stück nicht mehr abwenden, hielt den Schaden aber in Grenzen.
Der FC Bayern muss am Sonntag (17.30 Uhr) in Mönchengladbach ran. Frankfurt empfängt einen Tag zuvor dem Hamburger SV (18.30 Uhr).