Werder-Trainer Viktor Skripnik baute seine Mannschaft nach der 0:5-Pleite bei den Bayern gewaltig um. Dem Bremer standen die Gelbsünder Junuzovic und Fritz ebenso wie der wiedergenesen Pizarro zur Verfügung. Auch Bartels rutschte in die erste Elf. Nicht dabei waren Veljkovic (Zehenbruch), Yatabaré (muskuläre Probleme), Galvez und der Ex-Mainzer Ujah (beide Bank). Auf Seiten der Nullfünfer tauschte Coach Martin Schmidt gegenüber der 0:2-Niederlage in Dortmund dreimal Personal: De Blasis, Latza und Hack verdrängten Clemens, Frei und Balogun, der wegen muskulärer Probleme die Reise zu seinem Ex-Klub nicht antreten konnte.
Die Mainzer zeigten in der Anfangsphase die reifere Spielanlage und hatten mehr Ballbesitz. Werder fand über den Kampf ins Spiel und nahm die Zweikämpfe an. Nach Balleroberungen schaltete die Skripnik-Elf schnell über die Außenbahnen um. Erste Chancen hatte Grün-Weiß nach einem Junuzovic-Freistoß (12.) sowie einem Kopfball von Djilobodji, den Karius wegfaustete (16.).
Beide Teams suchten die direkten Duelle. Werder spielte körperbetont, beging in der ersten halben Stunde aber kein einziges Foul. So hielten die Grün-Weißen bis hierhin die Schießbude hinten dicht. Denn Mainz zeigte sich in den ersten 30 Minuten kaum vor dem Bremer Tor. Lediglich Innenverteidiger Hack rutschte bei einer Nullfünfer Ecke im Fünfer am Ball vorbei (35.).
Schiedsrichter Gräfe im Fokus
Der 27. Spieltag
In den letzten Minuten vor der Pause wurde es dann hektisch und turbulent. Erst gingen die Mainzer durch Baumgartlinger mit dem ersten Torschuss in Führung (38.). Werder haderte dabei mit der Bewertung eines Zweikampfes zwischen dem Österreicher und Werder-Kapitän Fritz. Schiedsrichter Manuel Gräfe hatte die Partie weiterlaufen lassen.
Sekunden vor der Pause zeigten sich die Hanseaten noch einmal im Mainzer Strafraum: Nach einem Abpraller suchte Junuzovic gegen Baumgartlinger den Kontakt und ging schnell zu Boden. Der Referee zeigte sofort auf den Punkt - Pizarro verwandelte eiskalt und erzielte dabei seinen 101. BL-Treffer für den SVW. Damit stellte der Peruaner Marco Bodes Vereinsrekord ein.
Die Bremer kamen mit mehr Zug aus der Kabine, wurde aber nicht wirklich zwingend in ihren Aktionen. Bartels (52.) und Djilobodji (55.) kamen zu Halbchancen. Die Mainzer waren zuerst ausschließlich defensiv gefordert, waren in der unmittelbaren Folge aber klarer in ihren Angriffen als die Norddeutschen. Erst schoss Latza am Tor vorbei (57.), dann reagierte Wiedwald glänzend gegen Cordoba (61.).
Gebre Selassie fehlt der Torinstinkt
Kurze Zeit später stellte Skripnik um, brachte mit Ujah (für Öztunali) einen zweiten Angreifer. Im Mittelfeld formierten Fritz, Bartels, Grillitsch und Junuzovic die Raute. Die Partie blieb spannend und auf des Messers Schneide. Denn beide Klubs suchten in der Schlussphase den Weg nach vorne, wenngleich Werder dies ohne Pizarro tat. Der 37-Jährige wurde durch Lorenzen ersetzt (81.).
Die größte Möglichkeit hatte am Ende Gebre Selassie, der nach Zuspiel des eingewechselten Ujahs aus zwölf Metern am Tor vorbeischoss (85.). Die Nullfünfer blieben über weite Bälle auf Cordoba gefährlich, wenngleich der Kolumbianer von Djilobodji und Vestergaard in der Regel gut abgelaufen wurde, sodass es beim leistungsgerechten Remis bleib.
Nach Ostern geht es für die Bremer am Samstag, 2. April (18.30 Uhr), nach Dortmund. Allerdings ohne Djilobodji, der sich die fünfte Gelbe abholte. Ebenfalls am Samstag (15.30 Uhr) empfängt Mainz den FC Augsburg.