Herthas Coach Pal Dardai konnte im Vergleich zur 0:1-Niederlage beim FC Bayern wieder auf Stammkeeper Kraft zurückgreifen, der seine Rippenprellung auskuriert hatte - Burchert rückte wieder ins zweite Glied. Des Weiteren kam Ndjeng für Schulz zum Zug.
Gladbachs Trainer Lucien Favre stellte nach dem 1:0-Sieg gegen den VfL Wolfsburg einmal um: Jantschke kehrte nach auskuriertem grippalem Infekt zurück und ersetzte Alvaro Dominguez (Rückenprobleme).
Gladbach, von Beginn an dominant, fand zunächst bei seinen Kombinationen keinen Weg durchs Abwehrdickicht der von Dardai defensiv eingestellten Hertha. Ein Fehler Skjelbreds im Aufbau ermöglichte dann aber die Führung, als Kramer Raffael links auf die Reise schickte und Kruse den Querpass des Brasilianers im Zentrum aus elf Metern ins rechte Eck schoss (11.).
Der Torjubel der Borussia war kaum abgeebbt, als die "Alte Dame" schon zurückschlug: Haraguchis Linksflanke nickte Kalou im Zentrum an die Unterkante der Latte, den Abpraller drückte Stocker - gedankenschneller als Brouwers - per Kopf aus drei Metern über die Linie (13.).
Nach dem schnellen Ausgleich wieder dasselbe Bild: Der VfL mit viel Ballbesitz und auf der Suche nach einer Lücke gegen eine Berliner Elf, die ihr Hauptaugenmerk auf die Defensive legte und den einen oder anderen Konter setzte (Stocker, 22.). Die Favre-Elf präsentierte sich technisch reifer und kombinationssicherer, die Gastgeber aber standen wohl geordnet und boten auch in der Folge nur wenig Raum für Gladbacher Entfaltung.
Kraft entschärfte dann Xhakas unangenehmen, sich senkenden Fernschuss bravourös (25.). Eine richtig zwingende Gelegenheit ergab sich für manchesmal zu schlampige Rheinländer aber zunächst nicht, die Hausherren zogen die Schlinge immer enger, je näher der Gegner sich dem Sechzehner näherte - und meist war die Kugel dann spätestens kurz vor dem Strafraum weg.
Großchance für Xhaka
Berlin hatte selbst nach Ballgewinn Mühe, in die Kontersituation zu kommen, Kalou stand meist allein auf weiter Flur. Nur Ndjeng kam nach Solo des Ivorers in Schussposition, verzog aber klar (33.). Dass es zur Pause noch 1:1 stand, hatten die Hauptstädter zunächst Kraft zu verdanken: Kramer kam am Fünfer eher zufällig an den Ball, brachte diesen aber nicht am Keeper vorbei (37.). Nach misslungenem Abschlag des Schlussmanns vergab Xhaka frei vor Herthas Nummer eins die Großchance zum 1:2 (43.).
Der 31. Spieltag
Der zweite Abschnitt hatte zunächst wenig Aufregendes zu bieten, bis ein direkter Freistoß von Johnson Zentimeter am Pfosten vorbeiflog (56.) und Kraft gegen den steil geschickten US-Amerikaner auf dem Posten war (57.).
Die Favre-Schützlinge waren stetig im Vorwärtsgang, ließen aber, wenn einmal in aussichtsreicher Position, oft die letzte Konsequenz vermissen. Dies änderte sich vorübergehend nach einer guten Stunde: Kruses 20-Meter-Schuss flog aber vorbei (63.), noch knapper war's bei Xhakas Volleyabnahme von der Strafraumgrenze (66.).
Gladbachs Ballbesitzquote lag gegen kaum mehr Entlastung findende Berliner mit Beginn der Schlussphase bei 74 (!) Prozent, dennoch hatte Stocker die Chance zur Führung, scheiterte aber aus spitzem Winkel an Sommers Fußabwehr (74.).
Mit neuer Flügelzange - Traoré und Hazard kamen für Herrmann und Johnson - sollte es in der Endphase doch noch klappen mit dem Borussensieg - und es klappte: Traoré ging am rechten Strafraumeck am ausrutschenden Haraguchi vorbei und zirkelte das Leder aus 17 Metern zum entscheidenden 2:1 ins linke untere Eck (85.).
Hertha gastiert am kommenden Samstag (15.30 Uhr) bei Borussia Dortmund. Mönchengladbach empfängt zur gleichen Zeit mit Bayer Leverkusen den direkten Konkurrenten um Platz drei.