Leverkusens Coach Roger Schmidt stellte nach dem 1:0-Erfolg in der Champions League gegen Atletico Madrid dreimal um: Im Mittelfeld begann Toprak (nach Gelbsperre in der "Königsklasse") für Papadopoulos. Castro (Oberschenkelprobleme) wurde durch Rolfes ersetzt. Im Angriffszentrum kam Kießling für Drmic zum Einsatz.
Auch Freiburgs Trainer Christian Streich wechselte gegenüber dem 1:1 zu Hause gegen die TSG Hoffenheim dreimal. Krmas spielte für Torrejon (Rotsperre) in der Abwehr. Sorg (grippaler Infekt) wurde im defensiven Mittelfeld durch Schuster ersetzt. Im Angriff rückte Mehmedi an Stelle von Guedé wieder in die Anfangsformation.
Bayer übernahm sofort die Initiative, Freiburg sah sich in den ersten Minuten arg in die eigene Spielhälfte gedrängt. Allerdings: Hochkarätige Tormöglichkeiten spielten die Leverkusener zunächst nicht heraus; auch, weil die SCF-Abwehr spätestens am Strafraumrand recht solide stand. In einer relativ nickeligen Begegnung, in der beide Seiten mitunter robuste Zweikampfführung betrieben, dauerte es bis in die 22. Minute, ehe Bürki nach einem allerdings harmlosen Distanzschuss von Calhanoglu erstmals eingreifen musste.
23. Spieltag
Rolfes nutzt den Freiraum
Nach einer knappen halben Stunde wagte sich plötzlich Freiburg vermehrt nach vorne und wurde prompt gefährlich! Erst zwang Schmid Torhüter Leno mit einem Freistoß zu einer Parade (27.), keine 60 Sekunden später war der Bayer-Schlussmann gegen einen wuchtigen Distanzschuss von Klaus gleich noch einmal gefordert, wehrte aber dank einer Flugparade erneut gekonnt ab (28.). In dieser Phase wirkte Bayer ein wenig unkonzentriert und fahrig. Von dem Druck der Anfangsminuten war wenig zu sehen.
Doch zwei kleinere Ungenauigkeiten in der Hintermannschaft des SCF genügten Bayer wenig später zur Führung: Erst konnte sich Bellarabi auf der rechten Seite gegen zwei Gegenspieler ein wenig zu leicht lösen und nach innen flanken. Dann wehrte Bürki die Hereingabe genau vor die Füße des freistehenden Rolfes ab, der wuchtig aus etwa 13 Metern sein erstes Saisontor markierte (33.). Noch mehr Ungemach für Freiburg dann kurz vor der Pause: Denn Klaus - von Wendell an der Achillessehne getroffen - konnte, nachdem er kurzfristig noch einmal probiert hatte, nicht mehr weitermachen und wurde gegen Guedé ausgetauscht (44.).
Jubel um den Torschützen: Simon Rolfes (re.) nach seinem ersten Saisontor. Getty Images
Kurz vor der Pause hätte Son nach kleinem Solo beinahe sogar noch erhöhen können, scheiterte aus spitz gewordenem Winkel am aufmerksam reagierenden Bürki (45.+1).
Bayer verpasst das 2:0 - Freiburg lange harmlos
Auch nach Wiederbeginn gestaltete sich das Niveau der Begegnung überschaubar. Von Freiburger Offensivbemühungen war nichts zu sehen. Stattdessen kontrollierte der Champions-League-Teilnehmer die Begegnung mit mehr Ballbesitz. Gelegentlich erzeugte Bayer auch Torgefahr. So wurde ein Schuss von Son vom Strafraumrand gerade noch von Schuster abgeblockt (52.). Schon in der 70. Minute war es Calhanoglu, dessen Schuss aus spitzem Winkel von einem Abwehrbein gerade noch über die eigenen Querlatte abgefälscht wurde.
Auch in der Schlussphase war von Freiburger Aufbäumen nichts zu sehen. Stattdessen hatten die Rheinländer durch Kießling, Reinartz sowie Joker Drmic (81., 83., 86.) weitere Schussgelegenheiten. Doch weil der vorentscheidende zweite Treffer ausblieb, musste Bayer bis zum Schluss bangen. Und beinahe wäre es Freiburg in Person von Schmid sogar noch gelungen, die Partie im wahrsten Sinne des Wortes ein wenig auf den Kopf zu stellen. Doch der Franzose köpfte den Ball in der Nachspielzeit haarscharf links am Tor vorbei (90.+1).
Beide Teams spielen unter der Woche im DFB-Pokal. Die Werkself empfängt am Dienstag (19 Uhr) den 1. FC Kaiserslautern und die Freiburger spielen am selben Tag (20.30) zu Hause gegen den 1. FC Köln. In der Bundesliga gastiert Leverkusen am Sonntag (17.30 Uhr) bei Aufsteiger Paderborn, Freiburg empfängt am Samstag (15.30 Uhr) den SV Werder Bremen.