Bochums Trainer Karsten Neitzel baute seine Startelf im Vergleich zum 4:0 gegen Paderborn einmal um: Kramer fehlte, der sich beim 3:1 in Havelse - in der Pokal-Runde zuvor - eine Gelb-Rot-Sperre eingehandelt hatte. Iashvili rutschte für ihn in die Anfangsformation. Löwen-Dompteur Alexander Schmidt wirbelte sein Team nach dem 1:1 gegen Dresden derweil ordentlich durcheinander: Volz, Feick, Wood und der in der Liga gesperrte Lauth begannen. Für Wojtkowiak, Schindler, Maier und Ziereis blieben folglich nur Bankplätze.
Beide Mannschaften mühten sich an der Castroper Straße vom Anpfiff weg in der Vorwärtsbewegung. Die Bochumer Angriffsversuche waren weniger fehlerbehaftet und hatten rasch zwei Halbchancen zur Folge: Aydin beförderte die Kugel links am Gästekasten vorbei, wenig später machte es ihm Dedic gleich (2., 6.). Vier weitere Minuten dauerte es, bis Löwen-Keeper Kiraly sein Können erstmals unter Beweis stellen musste: Bei Aydins tückischem Aufsetzer war der Ungar gefordert und löste diese Aufgabe ebenso reaktionsschnell wie kurz darauf nach einem Sinkiewicz-Kopfball (16.).
Vallori zupft und fliegt
Die Offensivaktionen des Revierteams blieben auch fortan griffiger. Die Münchner wurden derweil zunächst nur nach Stoppelkamp-Standards auffällig. Ab der 27. Minute mussten die Blauen aus der bayerischen Landeshauptstadt zudem in Unterzahl weitermachen: Vallori hielt den durchbrechenden Iashvili kurz an der Schulter fest, bremste so dessen Vorwärtsdrang. Schiedsrichter Tobias Welz entschied auf Notbremse und schickte den Spanier mit glatt "Rot" vom Platz.
Der VfL nutzte das Momentum und ging keine drei Zeigerumdrehungen danach in Front: Goretzka verlängerte den Ball nach einem weiten Schlag überlegt zu Dedic. Dieser spritzte an Bülow vorbei und versenkte das Spielgerät abgeklärt im rechten unteren Eck (30.).
Die "Sechzger" reagierten auf den Rückstand allerdings nicht geschockt. Sie bauten vielmehr nun gefälliger und zügiger auf. Zudem entwickelten die Gäste bis zum Kabinengang auch noch echte Torgefahr: Esser entschärfte einen saftigen Lauth-Schuss im Eins-gegen-Eins, beim Versuch von Bierofka sauste die Kugel nur knapp am Gehäuse vorbei (40., 44.)
Spielbericht
Spielerische Höhepunkte waren nach Wiederbeginn im Revier zunächst Mangelware. Gelegenheiten gab es dennoch schnell - eine erste durch Dedic, der allerdings zu unplatziert abschloss (47.). Sieben Minuten später bot sich Bochum sogar eine Dreifachchance: Goretzka scheiterte als Erster an Kiraly, genauso ging es kurz darauf Dedic und Aydin.
Die Schmidt-Truppe mühte sich, mit Engagement dagegenzuhalten, konnten sich - abgesehen von einer Möglichkeit durch Lauth (67.) - aber kaum noch vor dem gegnerischen Tor in Szene setzen. Im Gegenteil: Rund eine Viertelstunde vor Spielende setzte Maltritz einen Doppelschlag und beseitigte damit die letzten Zweifel am Sieg der Hausherren.
Das Strickmuster bei beiden Treffern des aufgerückten Routiniers war dabei nahezu identisch. Nach Rzatkowski-Ecken wurde der Ball zu Maltritz verlängert, der einköpfte (75., 78.). Der Widerstand der Münchner war gebrochen, Goretzka hatte sogar noch die Chance, das Ergebnis auf 4:0 zu stellen (83.).
Für den VfL Bochum geht der Zweitliga-Betrieb am 1. Februar auf der Ostalb weiter, wenn das Revierteam am Freitagabend beim VfR Aalen gefordert ist. Auf den TSV 1860 München wartet zum Einstieg ins neue Fußballjahr drei Tage später ein Montagsspiel: Die Löwen haben dann Kaiserslautern zu Gast. Das Viertelfinale im DFB-Pokal geht am Dienstag, 26. Februar, und am Folgetag über die Bühne.