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Fotos zum Landesmeisterfinale der Münchner gegen Leeds
Am 28. Mai 1975 trat der FC Bayern München gegen Leeds United im Endspiel des Landesmeister-Cups gegenüber. Spielort war das Prinzenparkstadion in Paris. Besonders die Engländer echauffierten sich über das damals aus ihrer Sicht viel zu kleine Stadion und die damit geringeren Einnahmen. Noch mehr dürfte Leeds jedoch der Spielverlauf und das Ergebnis frustriert haben. Maier, Beckenbauer, Müller & Co. gewannen 2:0 und verteidigten damit ihren Titel. imago
Vor dem Spiel in Paris heizten die englischen und deutschen Fans die Stimmung an, passenderweise unter dem Eiffelturm. imago
Leeds war enttäuscht, dass das Endspiel im damals für zu klein befundenen Prinzenpark stattfand. Lediglich 48.374 zahlende Zuschauer begrüßten die beiden Mannschaften, die laut kicker-Recherche 1,37 Millionen Mark an die Stadionkassen trugen. Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums dieses Wettbewerbs wählte die UEFA den Geburtsort des Landesmeistercups als Spielstätte. Beide Vereine erhielten lediglich ein Kartenkontingent von 8.000 Tickets. imago
Beim Wimpelaustausch zeigte sich die beiden Kapitäne noch freundschaftlich gestimmt - Billy Bremner und Franz Beckenbauer lächelten sich milde zu, danach gab es einiges auf die Socken. imago
Schon in der vierten Minute musste der Münchner Schwede Björn Andersson vom Platz - Terry Yorath (in der Mitte zwischen Schiedsrichter und Gerd Müller) hatte den Mittelfeldspieler hart attackiert. Andersson schied mit einer schweren Knieverletzung aus. Damit war Dettmar Cramers Plan, den Schweden auf Leeds-Antreiber Bremner anzusetzen, pulverisiert. imago
Kurz vor der Halbzeit erwischte es dann auch noch Uli Hoeneß. Der Offensivspieler erlitt eine Außenband- und Kapselverletzung und wurde in der 40. Minute ausgewechselt. Franz Beckenbauer urteilte über Leeds United: "Die unfairste Mannschaft, gegen die ich je gespielt habe." imago
Weltmeister Franz Beckenbauer, für sein elegantes Spiel bewundert, fuhr Leeds-Angreifer Allan Clarke kurz vor dem Fünfmeterraum in die Beine ... imago
... alle im Stadion sahen das elfmeterreife Foul, nur der französische Schiedsrichter nicht. Monsieur Michel Kitabdjian ließ die Partie weiter laufen, sehr zum Unmut der englischen Fans und der Leeds-Spieler. imago
Das Treiben auf dem Rasen ließ Bayern-Trainer Dettmar Cramer und Manager Robert Schwan alles andere als glücklich dreinblicken. imago
Leeds United war haushoch überlegen, entfachte mächtig Druck und ließ das auf Ballbesitz angelegte Spiel der Bayern überhaupt nicht zur Entfaltung kommen. "Wir wussten vorher, dass Leeds die bessere Mannschaft ist", sagte Bayern-Coach Dettmar Cramer, der deswegen eine Kontertaktik wählte. Zunächst aber musste Keeper Sepp Maier retten - so wie hier bei der Riesenchance von United-Kapitän Bremner in der 65. Minute. imago
Nur 60 Sekunden später war der Führungstreffer, der für den englischen Meister während der gesamten ersten Halbzeit und auch über weiten Strecken des zweiten Abschnitts in der Luft, lag, scheinbar gefallen. Peter Lorimer hämmerte den Ball nach einer von der Bayern-Abwehr zu kurz abgewehrten Flanke in die Maschen des Münchner Tores. Sepp Maier war scheinbar überwunden ... imago
... doch dann pfiff Schiedsrichter Michel Kitabdjian eine Abseitsstellung des Leeds-Angreifers Lorimer. Die Spieler von der Insel jubelten ausgelassen, als der französische Referee sich begab, das Tor zu annullieren. Gerd Müller (Nr. 9) schien das als erstes mitbekommen zu haben ... imago
Als die Spieler von Leeds United die aus ihrer Sicht erneute Fehlentscheidung realisierten, brannte bei einigen die Sicherung durch. In der Fankurve der Leeds-Anhänger wurde es mitunter tumultartig. Auf dem Platz wäre Paul Madeley dem Referee beinahe an den Kragen gegangen, so wie Sepp Maier es weiter links mit Billy Bremner vorexerzierte. imago
Als sich die Spieler von Leeds immer noch mit den Ungerechtigkeiten des Schiedsrichters beschäftigten, kam der große Auftritt von Franz "Bulle" Roth. Nach einem schnell vorgetragenen Angriff brachte Conny Torstensson seinen Mitspieler auf Strafraumhöhe in Schussposition. Was nicht sonderlich gelenk aussah, war die Vorentscheidung, denn Roths Flachschuss schlug in der 72. Minute flach zum 1:0 für die Münchner ein. imago
Nach seinem Treffer drehte der Torschütze Franz "Bulle" Roth jubelnd ab. Ausgerechnet Roth, der am 31. Mai 1967 das Europapokal-Endspiel der Pokalsieger für die Bayern entschieden hatte und den die Bayern nach der Saison 1974/75 eigentlich in die Wüste schicken wollten. Nach seinem Treffer gegen Leeds sagte Roth: "Herr Schwan hat mir nach dem Spiel den gewünschten Dreijahresvertrag angeboten, aber ich bin fertig mit Bayern." Nach der Jubelfeier auf dem Marienplatz vor 30.000 Fans ließ er sich aber wieder erweichen ... imago
In der 82. Minute fiel dann die endgültige Entscheidung. Der emsige Jupp Kapellmann startete einen energischen Flankenlauf, fand in der Mitte Gerd Müller und der "Bomber" überwand Leeds United David Stewart zum 2:0-Endstand. imago
Nach dem Schlusspfiff entluden sich dann bei Trainer Dettmar Cramer und Manger Robert Schwan die Emotionen. Besonders für den Coach war der Erfolg eine große Erleichterung, denn während der Endphase der Saison gab es immer wieder Spekulationen über Cramers Ablösung, potenziell durch Max Merkel oder Udo Lattek. Die Titelverteidigung im Landesmeister-Cup war dann quasi die Job-Garantie für den Trainer der Bayern. imago
"Sieg ohne Glanz - doch was zählt ist der Erfolg!", so titelte der kicker in der Ausgabe vom 2. Juni 1975. Für die Bayern war dieser Triumph von Paris ein fast lebenswichtiger, denn in der Bundesliga rutschte der amtierende Meister bisweilen nahe an den Abstiegsstrich und landete schließlich auf Platz 10. Dank des Landesmeister-Titels war die Teilnahme am Europapokal in der folgenden Saison wieder gesichert - und damit wichtige Millionen-Einnahmen. imago