RB-Coach Ralf Rangnick rotiert in der Europa League bekanntlich viel, folglich überraschte es wenig, dass es gegenüber dem 2:0 gegen Celtic Glasgow zahlreiche Neuerungen in der Startelf gab: Mit Gulacsi (Tor), Mukiele, Halstenberg, Demme, Ilsanker, Poulsen und Werner fanden sich gleich sieben Neue in der Anfangself wieder. Mvogo (Tor), Klostermann, Saracchi, Kampl, Bruma, Matheus Cunha sowie Augustin rutschten raus.
Schalkes Trainer Domenico Tedesco indes beließ es im Vergleich zur Nullnummer bei Galatasaray Istanbul bei zwei Änderungen: Bentaleb und McKennie spielten anstelle von Rudy (grippaler Infekt) und Konoplyanka (Bank).
Durchgang eins war schnell zusammengefasst. Beide Mannschaften waren taktisch gut eingestellt, sodass sie sich über weite Strecken neutralisierten. Die Leipziger, die in einem 4-3-3 agierten, hatten etwas mehr vom Spiel, entwickelten dabei allerdings gegen dicht gestaffelte Knappen kaum einmal echte Durchschlagskraft. Mit Ausnahme eines Werner-Schusses, der nach 21 Minuten knapp drüber ging, brachten die Sachsen offensiv nicht viel zustande.
Königsblaue Gefahr nach ruhenden Bällen
Bundesliga, 9. Spieltag
Selbiges traf aber auch auf Königsblau zu. S04 stand sehr tief, hatte seinen Fokus stark auf die Defensive gelegt und stellte sich dabei ordentlich an. Allerdings ging das zu Lasten der Offensive, da die Abstände zwischen der Abwehr und dem Angriff nach Ballgewinn oft zu groß waren. So blieb meist nur der lange Ball, der allerdings Orban & Co. nicht wirklich vor Probleme stellte.
Nach ruhenden Bällen sah die Sache ein wenig anders aus: So rettete Upamecano im Anschluss an eine Bentaleb-Freistoßflanke in letzter Sekunde vor dem einschussbereiten Nastasic (28.), ehe Embolo bei der anschließenden Ecke aus fünf Metern freistehend hauchdünn neben den rechten Pfosten köpfte (29.). Auf der Gegenseite erlaubte sich S04-Schlussmann Nübel beinahe einen folgenschweren Fehler, als er bei einer Ecke am Ball vorbeisegelte. Sané klärte jedoch rechtzeitig (40.) und sorgte so dafür, dass es in diesem intensiven und phasenweise recht hektischen Duell mit 0:0 in die Halbzeit ging.
Mendyl stoppt Ilsanker - McKennie im Alupech
Kopf-an-Kopf-Rennen: Halstenberg im Duell mit Schalkes McKennie (r.). imago
Und auch nach dem Seitenwechsel blieb es im Grunde dasselbe Spiel: RB hatte im Regen von Leipzig mehr Ballbesitz, biss sich aber die Zähne an der massierten Deckung der Schalker aus. Gefahr kam, wenn überhaupt, nur nach Standards auf: So wäre den Knappen beinahe eine eigene Ecke um die Ohren geflogen, weil Stambouli ein bitterer Fehlpass unterlief. Letztlich verhinderte Mendyl auf Kosten eines Freistoßes gegen Ilsanker Schlimmeres (47.). Den folgenden Freistoß aus etwas mehr als 16 Metern jagte Halstenberg in die Mauer (49.), während McKennie auf der Gegenseite nach Ecke per Kopf die Latte touchierte (51.).
Im weiteren Verlauf entwickelte sich eine zähe Partie, die kaum noch Höhepunkte zu bieten hatte, was auch an zahlreichen Fehlpässen lag. Das Bemühen war den Leipzigern nicht abzusprechen, nur fehlten die Mittel. Ein Mukiele-Fernschuss war schon das Höchste der Gefühle (79.). Weil auch die Einwechslungen von Augustin und Bruma zehn Minuten vor dem Ende, aus RB-Sicht den Bock nicht umstoßen konnten und die Schalker mit dem einen Punkt durchaus zufrieden wirkten, blieb es schlussendlich bei der Nullnummer.
Für Leipzig geht es am Mittwoch (20.45 Uhr) im DFB-Pokal mit dem schweren Heimspiel gegen Hoffenheim weiter. Schalke ist am selben Tag (18.30 Uhr) beim 1. FC Köln zu Gast. In der Liga folgt für RB am Samstag (18.30 Uhr) das Auswärtsspiel in Berlin, S04 hat drei Stunden zuvor Hannover 96 zu Gast.