Stuttgarts Trainer Tayfun Korkut nahm nach der 0:2-Niederlage in Leipzig drei Veränderungen vor: Beck, Didavi und Donis begannen für Maffeo, Akolo (beide nicht im Kader) und Thommy (Bank). Didavi war nach Achillessehnenproblemen wieder mit dabei und feierte sein Startelfdebüt in dieser Saison, er spielte in der Mittelfeldraute auf der Zehn.
Bremens Coach Florian Kohfeldt tauschte im Vergleich zum 3:1-Heimsieg gegen Berlin nur einmal: Bargfrede rotierte zurück ins Team, Harnik nahm auf der Bank Platz. Der SVW agierte mit einer Dreier- beziehungsweise Fünferkette, Bargfrede gab eine Art Libero. Im Mittelfeld spielte der SVW wieder mit einer Raute, Kapitän Kruse fungierte als Spielmacher.
Die Gäste aus dem Norden begannen sehr forsch, Osakos Kopfball nach drei Minuten ging links am Kasten vorbei. Auf der Gegenseite meldeten sich die Schwaben in Person von Donis erstmals offensiv an, der Angreifer zielte jedoch zu hoch (7.). In der Folge entwickelte sich eine Partie, in der Bremen mehr Ballbesitz hatte und Stuttgart auf Konter lauerte. Osako (9.) und Kruse (18.) prüften VfB-Keeper Zieler.
Traumpass Didavi, Donis eilt davon
Bundesliga, 6. Spieltag
Die Werderaner waren besser im Spiel - und die Gastgeber trafen: Nach einem Traumpass von Didavi eilte Donis Veljkovic davon, umkurvte den herauseilenden Pavlenka und schob ins leere Tor ein (19.). Die Norddeutschen zeigten eine gute Reaktion auf das Gegentor, ließen den Ball weiter gefällig laufen und spielten nach vorne. Gebre Selassie bot sich die große Chance zum Ausgleich, er schob das Leder freistehend rechts im Strafraum am Tor vorbei (23.). Genau in die gute Phase des SVW leistete sich Veljkovic einen kleinen Aussetzer: Der Defensivmann, der bereits mit Gelb verwarnt war, riss Didavi kurz vor dem Strafraum um und sah die Ampelkarte (36.). Auch mit einem Mann mehr lauerte der VfB zunächst auf Konter, Werder gab den Ton an. Da auch Augustinsson per Kopf vergeben hatte (45.), ging es mit dem 1:0 für die Schwaben in die Kabine.
Eggestein trifft den Pfosten
Die Werderaner kamen nach der Pause sehr gut aus der Kabine, Kruses Volley in freier Position aus 16 Metern geriet allerdings zu zentral (46.). Die Stuttgarter hatten in Person von Ascacibar einen ersten Abschluss, er verzog klar (53.). Aber es blieb dabei: Die Bremer machten ein richtig gutes Spiel, einzig das Ergebnis stimmte nicht. In der 58. Minute hatten die Gästefans den Torschrei schon auf den Lippen, Eggesteins Schuss klatschte allerdings nur an den Pfosten.
Aussetzer Zieler, Pfosten Pizarro, 2:1 Castro
Die Gäste drückten weiter auf den Ausgleich - und bekamen in der 68. Minute ein Geschenk: Sosa machte einen Einwurf auf den eigenen Keeper Zieler, der ließ den Ball durchrutschen, berührte ihn aber noch leicht - das Leder trudelte ins eigene Tor. Wäre der Schlussmann nicht mehr dran gewesen, hätte es Ecke für Werder gegeben. Die Bremer hätten die Begegnung beinahe komplett gedreht, aber Pizarro traf nur den rechten Pfosten (72.). Es war nun eine offene Partie, die Gastgeber wurden mutiger - und kamen schnell zum Lohn: Gomez setzte Castro in Szene, der Joker traf trocken zur erneuten Führung für die Schwaben (75.).
Gonzalez vergibt mehrmals, aber es reicht für Stuttgart
Anschließend entwickelte sich eine völlig wilde Schlussphase. Die Bremer warfen alles nach vorne, die Stuttgarter bekamen dadurch große Räume zum kontern. Der eingewechselte Gonzalez hätte alles klarmachen können, er fand zweimal in Pavlenka seinen Meister (81., 85.). Auf der Gegenseite hatte Sahin die Ausgleichschance, er verzog aus kurzer Distanz (85.). Ansonsten wurde Werder aber nicht mehr gefährlich. Die Gastgeber verpassten durch erneut Gonzalez (90.+1) und Castro (90.+3) zwar die Entscheidung, brachten das 2:1 aber über die Zeit.
Stuttgart, das im sechsten Saisonspiel den ersten Sieg holte, spielt am kommenden Samstag (15.30 Uhr) in Hannover. Bremen musste nun nach drei Siegen und zwei Remis die erste Niederlage hinnehmen. Der SVW empfängt am Freitag (20 Uhr) Wolfsburg.